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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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kleinen Studiertisch ausgestattet waren; darüber hinaus sorgte ein Kamin für Wärme und Licht. Es gab zwar genug Zimmer für alle, aber Berry nahm dankbar Carinas Angebot an, eins mit ihr zu teilen.
    Als Tris, nachdem er sich Gesicht und Hände gewaschen hatte, wieder auf den Gang trat, kam Carina gerade aus ihrem Zimmer. »Hat es dir die Sprache verschlagen?«, fragte die Heilerin und fasste neben ihm Tritt.
    Tris lächelte. »Findest du das hier etwa nicht faszinierend?«
    »O doch, allerdings. Verglichen mit diesem Ort hier ist die Bibliothek in Isencroft ein Wohnzimmer«, pflichtete Carina ihm bei.
    »Kommt ihr?«, rief Carroway ihnen zu, der ein paar Schritt vor ihnen war. »Wenn mich nicht alles täuscht, ist das Essen, was ich rieche, und zwar gutes Essen!«
    Tris grinste. »Ich muss immer wieder an das erste Wirtshaus denken, in dem wir übernachtet haben. Es sah so stabil und real aus, und am nächsten Morgen war es nur noch eine Ruine. Und jetzt sind wir in der Bibliothek, die bei unserem Eintreffen nur eine Ruine zu sein schien und sich letztendlich als stabil und real erweist.«
    »Hauptsache das Essen ist real!«, witzelte Carroway. »Ich habe auf dieser Reise zwar gelernt ohne auszukommen, aber trotzdem weiß ich eine ordentliche Mahlzeit und ein Publikum mit einem Sinn für Geschichten immer noch zu schätzen.«
    Sie ließen sich vom Duft frischen Eintopfs zur Küche des Turms führen, die auch gleichzeitig als Speisesaal diente. Reihen von Tischen und Stühlen füllten den großen Raum. Mehrere Hüter in ihren braunen Roben waren damit beschäftigt, das Abendessen zuzubereiten. Royster, der über einen großen Kessel gebeugt stand, sah auf, als Tris auf ihn zukam.
    »Es kommt nicht oft vor, dass wir Gesellschaft beim Essen haben. Die Suppe müsste fertig sein, und Brot und Käse gibt es auch genug.« Royster blickte irritiert zur Seite. »Scht! Du bist ein Gespenst, und Gespenster essen nicht, was kümmert’s dich also?«, sagte er zu seinem unsichtbaren Begleiter.
    »Ich finde, das klingt wunderbar«, entgegnete Tris dankbar. »Wir haben die letzte Zeit nur von unserem kargem Reiseproviant gelebt.«
    »Bringt alle eure Teller her!«, rief Royster und winkte die anderen herbei.
    Royster setzte sich gegenüber von Tris und Carroway ans Tischende. Carina und Kiara fanden Plätze bei ihnen, während Vahanian sich am Kopfende des Tisches niederließ und Berry ihm Gesellschaft leistete. Jae hockte sich auf die Tischkante, faltete zufrieden seine ledrigen Flügel zusammen und zerrte an einem Stück Käse. Der Reihe nach erzählten die Reisenden dem Bibliothekar ihre Geschichten. Als sie geendet hatten, nickte Royster.
    »Falls das Wissen, nach dem ihr sucht, irgendwo existiert, dann werdet ihr es hier finden«, sagte er. »Das ist der Grund, weshalb sich die Schwesternschaft solche Mühe gegeben hat, diesen Ort vor der Welt zu verheimlichen. In den richtigen Händen kann das Wissen, das hier gelagert ist, Großes vollbringen.« Er machte eine Pause. »Nach den Magierkriegen konnte sich die Schwesternschaft nicht dazu überwinden, die Bibliothek zu zerstören, also versteckten sie sie, auf dass ihre Geheimnisse nicht missbraucht würden.« Sein Blick schweifte in die Ferne, als sähe er im Geiste Scharen von Studierenden durch das dunkle Gebäude eilen. »Nur die ranghöchsten und bewährtesten Schwestern haben hier Zutritt«, führte Royster aus. »Der Anhänger, der euch das Tor geöffnet hat, wird nicht leichtfertig vergeben. Außerhalb der Reihen der Schwesternschaft hat es bisher nur wenige gegeben, die so geehrt wurden, und was die Schwestern selbst betrifft, sie kommen meistens mit einem Beförderungszauber.«
    Bei diesen Worten überlief es Kiara. »Nein danke«, sagte sie und stellte ihr Getränk ab. »Die Schwester, die mich auf meine Reise geschickt hat, hat so einen Zauber benutzt, um mich von einem Ort zum andern zu bringen. Es war … zermürbend.«
    Royster lächelte nachsichtig. »Es dauert eine Zeit lang, bis man sich daran gewöhnt hat. Zum Glück kommen die Schwestern zu uns, deshalb besteht für uns Hüter keine Notwendigkeit zu reisen.« Er beendete seine Mahlzeit, indem er die letzten Tropfen Suppe mit einem Bissen Brot aufwischte. »Vayash Moru, die der Schwesternschaft schon lange bekannt sind, versorgen uns mit Vorräten und Neuigkeiten von draußen. Manche von ihnen haben jahrhundertelang in dieser Bibliothek studiert. Ihre Loyalität der Lady gegenüber ist unverbrüchlich.« Er

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