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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Wappens des Hauses von Fahnlehen eingelegt war.
    »Der Segen der Lady möge mit dir sein!«, wünschte Argus Tris und hob die Hand zum Abschied; sein Bild begann zu verschwimmen und zu verblassen.
    »Ich kann Euch zur ewigen Ruhe schicken«, bot Tris an, obwohl es ihm mit seinen geschwollenen Lippen nicht leichtfiel, sich verständlich auszudrücken.
    Argus schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Ich habe ein Gelübde abgelegt, als ich sterblich war, dass ich mein Leben gebe, um den Obsidiankönig zu besiegen. Er ist noch nicht vernichtet. Ehe es so weit ist, darf ich nicht ruhen. Du hast mein Schwert erhalten und meinen Segen. Mein Leichnam und meine Armee liegen in der Nähe des Flusses begraben. Wir stehen zu deinen Diensten, doch sind wir an diesen einsamen Landstrich gefesselt.«
    Das Gespenst schimmerte und verschwand. Die unglücklichen Skelettkrieger fielen einer nach dem anderen zu Knochenhaufen zusammen, als ein eiskalter Windstoß durch die Gruft fegte, der wilde Schatten über die Mauern tanzen ließ. Magierschlächter gleißte in Tris’ Händen, makellos trotz all der Jahre, die es im Sarkophag gelegen hatte, und er konnte spüren, wie tief im Inneren des verzauberten Stahls der mit Runen ziselierten Klinge die Macht vibrierte.
    »Möge die Lady euren Seelen Frieden schenken«, murmelte Tris. Mit einem Gedanken blies er die Fackeln aus, schob mit äußerster Anstrengung den Sarkophagdeckel zurück und wankte aus der Gruft. Er verspürte einen Anflug von Stolz, weil er erst zusammenbrach, als er den Fuß der Treppe erreichte. Das Letzte, woran er sich erinnerte, war, dass er am Seil zog und das entfernte Läuten einer Glocke hörte.
    Als er die Augen wieder öffnete, fand er sich auf einer Liege in dem Lesezimmer wieder, von dem aus die Treppe zur Gruft führte. Neben ihm lagen Magierschlächter und König Harrols Beutel. Royster döste in einem Sessel vor sich hin, schrak aber gleich darauf hoch und grinste Tris breit an. »Ich wusste, dass Ihr es schaffen würdet!«, jubelte er und sprang auf.
    »Sachte, sachte!«, murmelte Tris, der immer noch rasende Kopfschmerzen hatte und sich nichts sehnlicher als ein heißes Bad und ein weiches Bett wünschte. »Ich kann es nicht fassen, dass Ihr eingeschlafen seid!«
    Royster summte eine respektlose Weise. »Oh, ich bin lange wach geblieben, sehr lange«, widersprach er und tanzte geradezu in seiner Begeisterung über Tris’ Triumph. »Aber nach der ersten Nacht brauchten diese meine alten Knochen ein wenig Ruhe.«
    Tris brachte die Energie auf, ihn verblüfft anzugaffen. »Der ersten Nacht?«, wiederholte er.
    Royster kicherte. »Aye. Ihr wart eine Nacht und einen Tag lang dort unten, wisst Ihr das nicht? Ich musste mit dem Zorn der Lady persönlich drohen, um diesen verdammten Narren Jonmarc davon abzubringen, Euch nachzustürmen. Und nachdem wir Euch hochgetragen hatten, wart Ihr noch einen vollen Tag ohne Bewusstsein! Aber ich wusste, dass Ihr es schaffen würdet, mein Junge! Ich wusste es!«
    Plötzlich schallte ein Kreischen aus einer Ecke des Zimmers. Als Tris sich umsah, bemerkte er seine Gefährten, die im Raum verstreut in Sesseln und auf Bibliotheksbänken geschlafen hatten, vom Lärm des Gyregons geweckt worden waren und sich jetzt um ihn scharten.
    »Immer langsam!«, rief Royster. »Lasst ihm etwas Platz! Ihr werdet noch genug Zeit haben, seine Geschichte zu hören. Carina, ich vermute, er hat ein Mordskopfweh und könnte deine Hilfe brauchen. Ihr anderen, zurück in eure Zimmer!« Wie ein Schulmeister scheuchte Royster alle aus dem Raum, bis nur noch er und Carina bei Tris waren.
    Tris konnte tausend ungefragte Fragen in Carinas Augen stehen sehen, als sie sich über ihn beugte und ihre kühlen Handflächen sanft über seine Stirn wandern ließ und seine Schmerzen linderte.
    Als sie fertig war, half Royster Tris auf die Füße. Tris stützte sich schwer auf den Bibliothekar, und Carina schob sich unter seinen anderen Arm. Gemeinsam begaben sie sich zu Tris’ Zimmer, wo Royster wie für ein krankes Kind die Bettdecke zurückschlug, während die Heilerin am Feuer eine Kanne Tee zubereitete. Gegen Tris’ schwache Proteste zogen sie ihm die Stiefel aus, verfrachteten ihn vollständig angezogen ins Bett und drückten ihm eine große Tasse dampfenden Tees in die Hand.
    »Schlafen!«, wies Carina ihn mit gespielter Strenge an und überwachte, wie er den Tee trank. Das heiße Getränk roch nach Kräutern und Honig, und Tris merkte, wie die Dämpfe

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