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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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holten mich zurück, direkt aus den Armen der Lady.«
    Gregors Miene wurde hart. »Mehr, als du für meinen Bruder tun konntest.«
    Carina wurde rot. »Bitte, Gregor, hör mich an! Unsere Mission ist dringend. Bitte, lass uns gehen!«
    »Ich habe meine Befehle.«
    »Dann gewähre wenigstens dem Mädchen und dem alten Mann Schonung!«, flehte Carina ihn an. »Schick sie zu den Schwestern! Von ihnen hat der König doch nichts gesagt!«
    »Wie kannst du es wagen, mich um einen Gefallen zu bitten?«, fragte Gregor herrisch. »Warum sollte ich das tun?«
    Carina sah mit tränennassem Gesicht zu ihm auf. »Um Rics willen«, sagte sie leise. »Um dessentwillen, was einmal gewesen ist. Bitte, Gregor. Bitte.«
    Gregor betrachtete sie einen Augenblick lang stumm und mit undurchdringlicher Miene. Schließlich drehte er sich mit einem Fluch um. »Bringt das Kind und den alten Mann zur Schwesternschaft!«, wies er den Hauptmann an. »Macht den Schwestern deutlich, dass sie dort behalten werden müssen, bis der König die Erlaubnis zu ihrer Freilassung gibt.« Er wandte sich wieder Carina zu und sah sie kühl an.
    »Alle Schulden sind bezahlt«, sagte er. Bei der Gehässigkeit in seiner Stimme zuckte Vahanian zusammen und wollte auf die Gitterstäbe zugehen, doch Kiara legte ihm warnend die Hand auf dem Arm, und er blieb, wo er war. Tris merkte selbst, wie er böse wurde, und auch Carroways Augen funkelten zornig.
    Carina sah zu Boden. »Ich danke dir«, flüsterte sie.
    »Die meisten Leute behandeln eine Heilerin respektvoll«, bemerkte Vahanian bissig, und aus Gewohnheit ging seine Hand zum Schwert, fand jedoch nur die leere Scheide.
    Gregor musterte ihn eisig. »Zwei vom selben Schlag, Carina?«, fragte er spitz, und die Heilerin lief dunkelrot an. »Ich hatte den allergrößten Respekt für die Verlobte meines verstorbenen Bruders, bis sie es nicht fertigbrachte, ihn zu retten. Zu glauben, dass sie gestorben war, machte die Erinnerung erträglich.« Er betrachtete die Gruppe. »Ich weiß nicht, was der König von euch begehrt, aber ich bin ein bereitwilliges Instrument seiner Justiz.« Mit diesen Worten drehte er sich auf dem Absatz um und ging.
    Die Tür zur Zelle öffnete sich, und der Hauptmann winkte Royster und Berry heraus. Carina drückte Berry fest an sich.
    »Es kommt alles in Ordnung, Carina, du wirst schon sehen!«, versicherte Berry ihr mit kindlicher Gewissheit. Carina brachte ein Lächeln zuwege.
    »Du wirst bei der Schwesternschaft in Sicherheit sein«, sagte sie mit gepresster Stimme.
    Royster legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Ich werde für das Mädchen sorgen«, sagte der Bibliothekar. »Danke.«
    Carina nickte und vergrub das Gesicht in den Händen, als die beiden fortgeführt wurden. Die Wachen nahmen ihre Posten wieder ein. Kiara ging zu ihrer schluchzenden Cousine und schlang die Arme um sie und winkte die anderen weg. Mit einer kräftigen Verwünschung trat Vahanian nach einem Stein und drehte sich von den Gitterstäben weg. Carroway setzte sich neben Tris auf den Boden.
    »Immerhin sind wir in der richtigen Richtung unterwegs«, bemerkte der Barde mit so viel Hoffnung, wie er aufbringen konnte.
    Tris schloss die Augen und lehnte sich gegen die Wand. »Die Frage ist nur – werden wir dort bleiben können?«
    »Die Stadt ist fast zwei Tagesritte von hier entfernt«, sagte Carroway leise. »Denkst du … heute Nacht … dass Gabriel –?«
    Tris schüttelte den Kopf. »Unwahrscheinlich. Sie kämpfen gegen Jared, nicht gegen diesen König. Und die Vayash Moru legen ihre Marschroute selbst fest. Genau genommen sind wir nicht in Gefahr – wenigstens noch nicht. Sie werden keine Vergeltungsmaßnahmen riskieren, indem sie hier Sterbliche töten.«
    »Falls die Hexenweiber so überaus klug sind, wie sie immer vorgeben, dann kapieren sie vielleicht, dass irgendwas nicht stimmt, wenn Royster und Berry plötzlich an die Tür klopfen«, meinte Vahanian. »Allerdings schicken die Schwestern nicht sehr oft die Kavallerie auf Rettungseinsatz.« Er fluchte noch einmal. »Was bedeutet, dass wir auf uns selbst gestellt sind.«
    Nach weniger als einem Kerzenabschnitt kam der Hauptmann mit sechs bewaffneten Männern wieder, um die Gefangenen für den Ritt in die Stadt zu ihren Pferden zu bringen. Der Offizier stellte sich vor Vahanian und stemmte die Arme in die Hüften. Die Augen des Söldners verengten sich, und er spuckte dem Soldaten knapp vor die Stiefelspitzen.
    »Ihr werdet zum Verhör gebracht«, verkündete

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