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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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der Wirkung des Giftes absorbiert haben?«, fragte Carroway.
    »Durchaus möglich«, sagte Royster leise. »Solche Kräfte sind nicht ungewöhnlich bei verzauberten Gegenständen, und bei der Waffe eines Magiers wäre es eine nützliche Eigenschaft.«
    Carina rollte Tris auf den Rücken und riss sein Hosenbein auf, um die Wunde freizulegen. Mit dem Saum ihres Umhangs säuberte sie sie, so gut es ging, und rührte aus ein paar trockenen Blättern aus ihrem Beutel und etwas abgestandenem Wasser, dass Carroway ihr aus einem Eimer in der Ecke brachte, eine Paste an, die sie auftrug. Binnen eines halben Kerzenabschnitts hatten der brennende Schmerz und auch das Zittern aufgehört.
    »Danke«, murmelte Tris. Carina hatte unterdessen bereits die Verletzung an Vahanians Schulter versorgt.
    »Ich bin froh, dass es dir besser geht«, flüsterte Vahanian heiser. »Und, wie kommen wir hier raus?«
    »Findet ihr es nicht auch merkwürdig, dass die Soldaten auf der anderen Seite der Brücke praktisch auf uns gewartet haben?«, fragte Carroway. »Meint ihr, der General steckt mit Jared unter einer Decke? Denkt doch mal darüber nach! Auf der anderen Seite der Brücke, in der Nacht, hatten wir wenigstens die Vayash Moru und Argus. Diese beiden Verteidigungen haben wir mit dem Morgengrauen, als wir die Brücke überquerten, beide verloren. Und just in diesem Moment warten zufällig die Soldaten auf uns!« Die Gruppe wechselte besorgte Blicke, denn das Szenario des Barden war nicht gänzlich von der Hand zu weisen.
    »Aber König Staden ist ein guter König!«, wandte Berry ein. »Jedenfalls sagen das alle«, rechtfertigte sie sich, als sie die Blicke der Übrigen auf sich gerichtet sah.
    »Möglicherweise hat Staden ja gar nichts damit zu tun«, sinnierte Vahanian. »Wenn dieser General uns erst einmal in die Stadt geschafft hat, kann man nur vermuten, was er mit uns anstellen wird. Befehle sind leicht genug zu fälschen.«
    Kiara hatte Posten an dem senkrechten Schlitz bezogen, der das einzige Fenster der Zelle darstellte. »Aufgepasst«, sagte sie jetzt, »sieht aus, als ob der General eingetroffen wäre!«
    Tris zog sich in eine sitzende Position hoch und hoffte, dass er besser aussah, als er sich fühlte. Gleich darauf erschien der fahnlehener Hauptmann vor der Zelle, gefolgt von einem Mann in einem Umhang. »Das sind die Fremden, die wir gestern festgenommen haben, General«, sagte der Hauptmann und trat zur Seite, um seinem Vorgesetzten einen Blick durch die Gitterstäbe zu ermöglichen. »Kamen über die Galgenbrücke, als ob ihnen der Dämon persönlich auf den Fersen wäre. Es sind ein paar mehr, aber auf vier von ihnen trifft die Beschreibung zu.«
    Tris hörte, wie Carina nach Luft schnappte. Kiara warf einen raschen Blick auf ihre Cousine, die ganz bleich geworden war und sich unauffällig in den Hintergrund schob.
    Kiara trat vor. »Meine Herren!«, sagte sie mit einer flüchtigen Verbeugung. »Meine Gefährten und ich wurden von Straßenräubern angegriffen, wodurch sich unsere Hast letzte Nacht erklärt. Zwei Mitglieder unserer Reisegruppe sind verletzt. Wir sind geschäftlich nach Fahnlehen-Stadt unterwegs und haben niemandem etwas zuleide getan. Bitte, lasst uns weiterziehen!«
    Der General betrachtete die Gefangenen. Er war von mittlerer Statur, hatte dunkelbraune Haare und intelligente Augen. Man hätte ihn attraktiv nennen können, wären da nicht der verkniffene Zug um seinen Mund und die Härte in seinem Blick gewesen. Er war wahrscheinlich nicht älter als Vahanian; dass er dennoch schon den Rang eines Generals bekleidete, sprach für seine Tüchtigkeit. Sein Auftreten legte die Vermutung nahe, dass er sich perfekt auf den Umgang mit dem Schwert verstand, das an seinem Gürtel hing.
    »Ich fürchte, das ist unmöglich, Mylady. Ich habe meine Befehle vom König. Was er von Euch begehrt, weiß ich nicht, noch kümmert es mich. Wir werden uns jedoch binnen eines Kerzenabschnitts auf den Weg in die Stadt machen; dort könnt Ihr Eure Sache vortragen.«
    Er wandte sich zum Gehen, als Carina vortrat. »Gregor!«, rief sie ihn sanft.
    Der General drehte sich um, und als er die Heilerin sah, weiteten sich seine Augen, als ob er ein Gespenst erblickt hätte.
    »Du?«, flüsterte er schockiert. »Aber ich habe dich doch sterben gesehen … mit Ric … Was ist das für eine Zauberei?«
    Carina neigte den Kopf und ging näher an die Gitterstäbe heran. »Kein Trick, Gregor. Cam brachte mich zu den Schwestern, und diese

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