Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
ist, den Engländer zu heiraten? Warum verschwendet L’Ange Noir überhaupt einen Gedanken daran?«
»Wie kann ich zulassen, dass Murdock sie bekommt? Wie kann ich eine so bezaubernde Frau in die Hölle schicken?«
»Und doch, mon Seigneur , schuldet Ihr ihr nichts. Sie ist lediglich eins von vielen englischen Opfern, das unter Eurer Rache zu leiden hat.«
Alexandre sprang aus dem Stuhl. »Niemals! Niemals war sie in irgendeiner Form mein Opfer. Ich rettete sie vor dem Ertrinken, ich rettete sie vor Vasquez, und bei le bon Dieu , ich werde sie auch vor Murdock retten!«
Madame LeFèvre kam zu ihm und nahm seine Hände. » Mon cher Capitaine , wisst Ihr, was Ihr da sagt? Begreift Ihr, weshalb Ihr Euch genötigt fühlt, diese Sache zu richten?«
Verwirrt starrte Alexandre sie an. In seinem Kopf herrschte ein heilloses Durcheinander von Gedanken, Erinnerungen und Gefühlen. »Sie … sie ist alles … für mich.«
»Und was bedeutet das?«
Alexandre stand grübelnd da. Als er langsam verstand, erfüllte ihn eine Freude, die ihn bis in die Tiefen seiner Seele veränderte.
»Ich liebe sie. Ich liebe dieses freche, wutentbrannte kleine Ding!«
Mit Riesenschritten eilte er zur Tür. Doch Madame LeFèvre lief hinter ihm her und hielt ihn auf.
» Oui, oui, mon Seigneur , ich weiß. Ihr wollt es ihr jetzt gleich sagen, aber lasst sie schlafen. Ihr habt noch alle Zeit der Welt.«
Alexandre holte tief Luft, um sich zu beruhigen, und nickte. Dann öffnete er leise die Tür. Er schlich zu Rosalinds Bett, kniete sich davor und betrachtete sie, als sähe er sie zum allerersten Mal. Sie war sein. Gemäß allen Gesetzen, die er noch achtete, gemäß allen Traditionen, die er kannte, gehörte Rosalind ihm. Er bewunderte ihre Loyalität gegenüber ihrer Familie. Und hatte er sie erst einmal ganz für sich gewonnen, würde diese Loyalität auch ihm gelten. Der bloße Gedanke, Rosalind könnte sich ganz ihm hingeben, an seiner Seite kämpfen und ihn wie die Löwin verteidigen, die sie war, erfüllte sein Herz mit einer Leichtigkeit, wie er sie seit Jahren nicht verspürt hatte. Sie brachte ihm Freude. Wie könnte er sie je gehen lassen?
»Mon amour« , flüsterte er. »Mon amour unique.«
Kapitel 27
R osalinds Kopf war so voll von Gedanken und Gefühlen, so überwältigt von der Intensität der Situation, dass sie sich eilig anzog und in die entfernteste Ecke des Gartens strebte. Sie brauchte einige Zeit, bis sie dort ankam. Mit jedem Schritt hoffte sie, die physische Distanz würde sich in eine Art emotionale und geistige umwandeln lassen, so dass sie ihre Lage nüchtern betrachten und die widersprüchlichen Gefühle unter Kontrolle bringen könnte.
Schließlich fand Rosalind eine Steinbank im Schatten einer kleinen Palmengruppe. Sie setzte sich hin und rüstete sich für die bevorstehende Aufgabe. Sie musste die richtige Strategie finden, um Alexandre zu überzeugen, Beatrice sofort nach Kingston zu schicken. Dann musste sie dafür sorgen, dass ihre Zuneigung zu Alexandre nicht stärker wurde, als sie jetzt schon war. »Zuneigung« war das deutlichste Wort, das sie sich zu benutzen gestattete. Weiterzugehen, das Gefühl zu benennen, das in ihrem Innern anschwoll, wann immer sie ihm in die dunklen Augen sah … Es würde schmerzen, diese Empfindung zu verdrängen, aber mit der Zeit ließ der Schmerz gewiss nach. Und lieber wollte sie jetzt einen geringeren Schmerz leiden, als den umso größeren zu riskieren, indem sie sich noch mehr närrische Träume erlaubte.
Rosalind war in ihrem Bett aufgewacht, in ihrem Nachthemd und unter dem sicheren Dach von Au Jardin . Ihre letzte Erinnerung an die vorangegangene Nacht war die an Alexandre, der ihr eine besondere Sternengruppe zeigte und erklärte, welche Bedeutung sie für die Navigation hatte. Dann war sie in seinen Armen eingeschlafen. Wieder einmal hatte er sie zurückgebracht, ihr sogar das Nachthemd angezogen und sie ins Bett gelegt.
Draußen im Dschungel, unter dem Mond und den Sternen, hatte Alexandre sie wieder und wieder geliebt – auf Arten, die ihr noch jetzt die Schamesröte ins Gesicht trieben. Er hatte sie seine einzige Liebe genannt. Rosalind lächelte, während ihr Tränen in die Augen stiegen. Konnte sie den Worten Glauben schenken, die ein Mann in der Hitze der Leidenschaft aussprach? Konnte sie glauben, dass Black Angel zuließ, sich in eine kleine englische Milchmagd zu verlieben? Ausgeschlossen.
Sie war verdammt, zum Spielball der Londoner
Weitere Kostenlose Bücher