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Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Titel: Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine LeClaire
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Schiffes an der Spannung der Takelage abzulesen vermochte, konnte er Rosalinds Stimmung an ihrer Körperhaltung erkennen. Gewandet in die Farbe frischer, reifer Pfirsiche und mit dem langen goldenen Haar, das an den Haarnadeln zog, saß sie auffallend steif und mit gefalteten Händen da.
    Ihre blitzenden blauen Augen sprachen Bände. Darin erkannte Alexandre nichts als Trotz. Er vermutete, die Ursache war ein Gefühlsdurcheinander, das sich irgendwann in einem Orkan Bahn brechen würde. Ja, in der steifen Lehrerin, die Rosalind zu sein vorgab, loderte das Feuer einer Piratenkönigin. Sie konnte damit umgehen, dass sie ihn beinahe erschossen hatte. Sie hatte das gefährliche Spiel an Bord der Fortuna überzeugend gespielt. Aber sie konnte unter keinen Umständen zulassen, dass er ihr Hochgenüsse bereitete. Wenn Rosalind doch bloß die Chance annahm, die ihr das Schicksal schenkte! Sie war ohnehin schon viel zu weit gegangen, um wieder in das Leben zurückzukehren, das sie vorher geführt hatte. Und jede Anstrengung in diese Richtung würde ihr nichts als Schmerz bereiten.
    Aber darüber wollte Alexandre nicht weiter nachdenken. Das gute Essen und die hochprozentigen Getränke stimmten ihn freundlich. Da war eine gepflegte Unterhaltung mit einer wunderschönen Frau genau das Richtige. Vielleicht konnte er Rosalind dazu bringen, mit ihm zu sprechen, ohne jedes Wort mit Missachtung zu tränken.
    »Die Kleine sieht schon sehr viel wohler aus«, sagte er. »Eine ungestörte Nachtruhe sowie die gute Küche hier an Bord, und es wird ihr bessergehen als zu dem Zeitpunkt, da wir sie fanden.«
    » Fanden? So drückt Ihr es also aus, mon Capitaine ?«
    »Ja. Ihr wurdet schließlich nicht mit vorgehaltener Pistole von der Bird of Paradise geholt.«
    »Wären wir aber, mon Capitaine , hätten wir uns nicht über Bord gestürzt und riskiert, von Haien gefressen zu werden.«
    »Glaubt Ihr?«
    Sie wandte den Kopf und sah ihm in die Augen. »Könnt Ihr allen Ernstes dasitzen und behaupten, Ihr hättet uns nicht gefangengenommen und uns zu Eurer Belustigung der Lächerlichkeit preisgegeben?«
    »Natürlich nicht. Ich verrate Euch etwas: Ich gestatte meinen Männern nicht, weibliche Gefangene zu behandeln, als wären sie Dirnen, die man unter Deck versteckt.«
    »Ja, wenn Ihr natürlich plant, sie in der Kapitänskajüte zu verstecken …«
    Alexandre warf den Kopf in den Nacken und blickte hinauf zu den ersten Sternen, die am Abendhimmel blinkten. »Mademoiselle, Ihr seid offenbar wild entschlossen, mir diesen Abend zu verderben. Ich bat Euch bereits um Nachsicht, die Ihr mir gewähren wolltet, also seid so freundlich und zäumt Eure Zunge, ehe Ihr damit lebensgefährlichen Schaden anrichtet.«
    Er setzte sich auf, trank den Rest seines Brandys und griff nach der Flasche. Rosalind blickte zur Flasche, dann hinunter auf ihre Hände. Darauf nahm Alexandre ein sauberes Glas vom Tablett, schenkte ein wenig Brandy hinein und stellte es ihr hin. Sie wandte das Gesicht ab.
    »Ihr könnt unmöglich verlangen, dass ich das trinke. Nicht nach dem – nach dem, was passiert ist.«
    Ihr schnippischer Ton ärgerte Alexandre, doch er ließ sich nichts anmerken. »Seht mich an, Rosalind.«
    Der Kommandoton verfehlte nie seine Wirkung. Sie sah ihn an. In ihren Augen blitzte ein Aufbegehren, und ihr kerzengerader Rücken war der Inbegriff von Widerstand. Alexandre streckte die Hand aus, um ihre Wange zu streicheln, während er mit leiser, sanfter Stimme fortfuhr.
    »Schließen wir Frieden, wenn auch nur für heute Abend. Bitte, Rosalind, unterhaltet Euch einfach ein wenig mit mir.«
    Sie betrachtete ihn eine Weile regungslos, dann wurden ihre Züge weicher. Sie hob ihr Brandyglas und starrte hinein.
    »Es gibt einen Trinkspruch, den mein Vater sehr mochte.« Ihre Stimme war so leise, dass Alexandre sich weit vorbeugen musste, um sie zu verstehen. Sie sah ihm in die Augen. »Verwirrung unseren Feinden.«
    Alexandre lachte und stieß mit ihr an. Sie tranken, wobei Rosalind lediglich nippte. Er beobachtete, wie sich ihre Lippen an das Glas legten, und erinnerte sich an den Geschmack von Brandy in ihrem Mund. Wie süß sie gewesen war, wie weich, warm und willig. Könnte er sie doch bloß wieder in jenen Zustand versetzen, in dem sie sich sanft in seine Arme schmiegte, sein Haar streichelte und seinen Namen flüsterte. Sie war eigentlich nur ein junges Mädchen, unschuldig, trotz all ihrer Kratzbürstigkeit. Sie zu verführen, wäre ein Leichtes, jetzt,

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