Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
ihn die Übermacht seines Verlangens packte und ihn tief in ihren honigsüßen Mund vordringen ließ. Was für ein exquisites Vergnügen erwartete ihn als der erste Mann, der ihr vollkommene Erfüllung schenken durfte!
Alexandre unterbrach den Kuss. » Ma belle , könnt Ihr mich jetzt immer noch abweisen?«
Rosalind blinzelte zu ihm auf und schüttelte den Kopf. Für einen Moment glaubte Alexandre, die Schlacht wäre vorbei. Rosalinds Hände glitten auf seine Brust und stemmten sich gegen ihn. Dann trat sie einen Schritt zurück und kehrte ihm den Rücken zu.
»Ihr versteht nicht.«
Sein Herz raste so, dass Alexandre kaum denken konnte. Wieder fasste er Rosalinds Taille und zog sie zurück zu sich.
»Ich verstehe, dass ich Euch mehr begehre als ich jemals eine Frau begehrt habe. Ich verstehe, dass Ihr Euch aus einem wahnwitzigen Ehrgefühl heraus gebunden habt und damit allen Freuden entsagt. Schuldet Ihr Euch selbst nicht ein wenig mehr Freundlichkeit, ma belle ? Nach allem, was Ihr erlitten habt, wollt Ihr da nicht Hilfe annehmen, wenn sie Euch angeboten wird?«
Sie stand regungslos da. »Ich habe eine höhere Schuld zu begleichen.«
» Je ne comprends pas. Wessen Schuld müsst Ihr begleichen?«
»Beatrice und ich haben eine Menge gemein.« Rosalind senkte den Kopf. »Auch ich muss meine Familie unterstützen. Der Mann, der mich heiraten will, und den Ihr lächerlich macht, ohne ihn zu kennen, ist die Rettung für meine Familie. Ich muss ihn heiraten, denn nur dann wird alles wieder gut.«
Alexandre überlegte. Was hatte Murdock Rosalinds Familie angetan, dass sie dadurch zu seiner Geisel wurde? Dass das Monster sich an Rosalind vergriff, machte Alexandre rasend vor Wut und sein Hass auf Murdock wurde noch größer. Ja, seine Rache würde andauern, nur wurde sie jetzt noch um einiges süßer. Er würde Rosalind Zärtlichkeit und höchste Wonne schenken, und das nicht allein, um Murdock zu treffen, sondern um sie als eine Frau zu würdigen, die jedwede Hochachtung und Rücksicht verdiente.
»Das kann nicht wahr sein.« Er hielt sie fest und rieb die Wange an ihrem Haar. »Wenn dieser Mann der wäre, der er sein sollte, wäret Ihr nicht hier, in meinen Armen.«
»Das stimmt«, schluchzte Rosalind. »Es ist alles allzu wahr.«
»Ach, Rosalind, Ihr seid für dieses Spiel um vorteilhafte Vermählungen nicht geschaffen. Euch ist es bestimmt, mit Blumen im Haar einen sonnigen Strand entlangzuschlendern. Ihr wurdet für die Freude geschaffen, ma belle , nicht für diese entsetzliche Anständigkeit, die Ihr wie ein Schild vor Euch hertragt.«
»Für mich gibt es keine Freude, mon Capitaine . Nicht mehr.«
»Warum nicht?«
Rosalind schluchzte, dass ihre Schultern bebten. Als sie wieder sprechen konnte, war ihre Stimme von einer bleiernen Ruhe, die Alexandre bis ins Mark erschütterte.
»Mein Vater ist tot. Meine Mutter ist am Boden zerstört, und mein Bruder weiß von alldem noch nichts. Meine Familie ist ruiniert, meine Zukunft finster, und meine persönlichen Wünsche oder Bedürfnisse sind bedeutungslos.« Sie wischte sich die Tränen von den Wangen. »Ihr seht also, mon Capitaine , woher die selbstmörderische Courage kommt, die Ihr zu bemerken glaubtet. Ich habe nur noch sehr wenig zu verlieren.«
Sie drehte sich zu ihm um, so dass Alexandre ihr Gesicht im Mondschein sah. In diesem Licht konnte es ebenso aus reinstem weißen Marmor sein – eine Büste stoisch ertragener Niederlage.
»Die Begegnung mit L’Ange Noir war das, was noch zu meinem Untergang fehlte. Sollte ich England je lebend wiedersehen, wird mein Verlobter mich verstoßen und damit bestätigen, dass meine Reputation irreparablen Schaden genommen hat. Merci beaucoup, mon Capitaine , dass Ihr das zerstört habt, was von meinem Leben noch übrig war.«
Ihre Bitterkeit verschlug Alexandre die Sprache. Für sie war er die Vervollkommnung ihres Unglücks! Er ließ sie los und trat zurück. Dann verbeugte er sich spöttisch vor ihr.
»Ich würde Euch unterwürfigst um Verzeihung bitten, Mademoiselle, wenn ich glaubte, ich hätte Euch echten Schaden zugefügt. Wäret Ihr anderen Piraten in diesen Gewässern begegnet, ich versichere Euch, dann wäre jetzt weder von Euch noch von der kleinen Beatrice etwas übrig, das die Bezeichnung ›menschlich‹ verdiente.«
Er war froh, als Rosalind sichtlich wütend wurde und wieder etwas Farbe in ihre aschfahlen Wangen zurückkehrte.
»Ja, ich nahm Euer Schiff ein«, fuhr er fort. »Ihr wusstet
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