Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
Thomas suchen, damit sie wenigstens für einen kurzen Augenblick seine muntere Gesellschaft genießen konnte, bevor sie ihm mitteilte, was ihm sicher das Herz brechen würde.
»Mademoiselle? Rosalind? Seid Ihr noch bei uns?«
Der Klang seiner Stimme schreckte sie aus ihren Gedanken, und sie stellte fest, dass alle sie ansahen.
»Geht es Euch gut?«, fragte Alexandre.
Rosalind wollte am liebsten auf der Stelle in Tränen ausbrechen, und entsprechend antwortete sie ein wenig gereizt: » Mais non, mon Capitaine , mir geht es nicht gut. Ich würde mich sehr gern entschuldigen.« Sie stand auf. Stühle schabten über das Deck, als alle Herren sich mit ihr erhoben.
»Ihr habt sehr wenig gegessen«, sagte Alexandre. »Vielleicht liegt es daran. Setzt Euch, Mademoiselle, und esst noch einen Bissen. Ihr müsst Eure Kräfte wiederherstellen.«
Rosalind blieb stehen. » S’il vous plaît, mon Capitaine. Wie Ihr sagt, ich muss mich erholen.«
»Das könnt Ihr weit besser hier oben an der frischen Luft als unten, wo kaum Raum ist, sich umzudrehen.« Alexandre nickte zu ihrem Stuhl. »Setzt Euch bitte, Mademoiselle.«
Einen Augenblick noch blieb Rosalind trotzig stehen, dann sank sie auf ihren Stuhl, wo sie mit besonders geradem Rücken dasaß, um ihr Missfallen auszudrücken.
Alexandre wandte sich an seine Offiziere. » Messieurs , vielleicht wärt ihr so gut, Mademoiselle Rosalind und mir ein wenig Privatsphäre zu gestatten. Monsieur le Docteur , wenn Ihr freundlicherweise Mademoiselle Beatrice eskortiert?«
Beatrice zögerte kurz, dann straffte sie die Schultern und sagte: »Captain, wenn Ihr erlaubt, Miss Brooks hat sich sehr verausgabt, als sie mich umsorgte. Ich bitte Euch, lasst uns gemeinsam nach unten gehen.«
Rosalind lächelte. Das war fürwahr couragiert! Alexandre schürzte die Lippen, sah Beatrice eine ganze Weile schweigend an und antwortete schließlich: »Zum gegenwärtigen Zeitpunkt glaube ich nicht, dass Mademoiselle Rosalind weiß, was das Beste für sie ist.« Er sprach über Beatrices Kopf hinweg mit Doktor Gingras. »Sie steht unter Schock und ist erschöpft. Ich werde nicht gestatten, dass sie unter Deck geht, um Trübsal zu blasen. Yves erzählte mir, dass sie heute beinahe in eine Luke gestürzt wäre.«
Alexandres höfliche Maske war verrutscht. Jetzt saß da Black Angel, Herr seines Schiffes und aller sich darauf befindenden Personen. Beatrice sah hilflos zu Rosalind. Die hob kaum merklich die Schultern. Ihnen blieb nichts anderes übrig als zu gehorchen.
»Falls du irgendetwas brauchst«, sagte Alexandre zu Beatrice, »lass es den Doktor wissen. Er kümmert sich darum. Ich wünsche dir eine gute Nacht.«
»Ich danke Euch für das Abendessen, Captain. Es war ausgezeichnet.«
Alexandre lächelte. »Wenn ich dir damit eine Freude machen konnte, Kleines, sind alle meine Hoffnungen erfüllt.«
»Gute Nacht, Captain.« Beatrice blickte wieder ängstlich zu Rosalind. »Kommt bitte bald nach, ja?«
»Ich bin gewiss, dass der Captain auf meine Müdigkeit Rücksicht nehmen wird.« Rosalind warf Alexandre ein gekünsteltes Lächeln zu. »Er weiß nur zu gut, was wir alle durchgemacht haben.«
Beatrice verließ das Achterdeck in Begleitung von Doktor Gingras. Die übrigen Herren wünschten Rosalind einer nach dem anderen eine gute Nacht. Sie sah ihnen nach, wie sie auf ihre Posten gingen, und wünschte, sie könnte sich von den unsichtbaren Ketten befreien, die sie an ihren Platz fesselten.
»Soll ich nachsehen, wie weit die Reparaturen gediehen sind, mon Capitaine ?«, fragte Yves.
»Oui.« Alexandre betrachtete den Himmel mit geübtem Auge. »Wir sollten diesen Kurs noch für zwei Stunden halten können. Der Wind scheint stet genug.«
Mit einer leichten Verbeugung zu Rosalind machte Yves sich auf den Weg zurück aufs Hauptdeck. Rosalind faltete die Hände in ihrem Schoß und fügte sich in ihre Rolle als Tanzbärin.
Kapitel 17
A lexandre streckte seine langen Beine aus und überkreuzte die Knöchel. Acht Glockenschläge erklangen, und die Matrosen der ersten Schiffswache begaben sich unter der strengen Aufsicht von Yves auf ihre Positionen. Alles war gut. Dies war Alexandres Lieblingstageszeit. Das grelle Sonnenlicht wich den sanfteren Abendschatten. Der Sonnenuntergang war wunderschön gewesen, aber das warme, tropische Zwielicht gefiel ihm von allem am besten. Er trank seinen Brandy, genoss das leichte Brennen in der Kehle und betrachtete Rosalind. So wie er die Stimmungen seines
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