Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
»Bitte, mon Capitaine , stellt mir nicht solche Fragen.«
»Wie kann eine Frau wie Ihr sich dem ausliefern, was sie doch so offensichtlich fürchtet? Ihr habt es geschafft, die beiden größten Gefahren der Karibik zum offenen Kampf zu zwingen und als Siegerin hervorzugehen! Wovor könnt Ihr denn noch Angst haben?«
Rosalind schüttelte den Kopf. Tränen strömten ihr über das Gesicht und tropften auf die feinen Rüschenaufschläge seines Hemds.
»Wenn Ihr es mir nicht sagen wollt, kann ich nur raten.« Alexandre hielt sie auf Armlänge und betrachtete sie. »Es muss Heirat sein. Die ist oft der Grund. Vielleicht ist da kein Mann, was ich mir allerdings schwerlich vorstellen kann. Selbst wenn Ihr unvermögend sein solltet, seid Ihr zu schön, als dass nicht irgendein reicher Lord ein Auge auf Euch werfen würde.«
Rosalind wollte sich ihm entwinden, allerdings war ihre Gegenwehr so schwach, dass Alexandre sie daraufhin noch näher zu sich heranzog und sie in seine Arme schloss.
»Deshalb muss es ein Mann sein, aber er ist der Falsche, non ? Er gefällt Euch nicht. Vielleicht passt Ihr auch nicht zu ihm, doch er will Euch trotzdem.« Rosalinds Tränen befeuchteten ihm das Hemd. Viel mehr Beweis dafür, dass er recht hatte, brauchte es nicht. »Segelt Ihr nach Jamaika, um diesen Mann zu treffen, ma belle ? Oder um ihm zu entfliehen?«
Murdock weilte zurzeit noch in England, also musste es der zweite Grund sein. Alexandre grinste vor sich hin. Wie vorzüglich und passend, dass Murdocks Verlobte ausgerechnet in seine Arme floh! Er strich Rosalind übers Haar und war versucht, an den wenigen Nadeln zu ziehen, die den Knoten hielten, und zuzuschauen, wie ihr die goldene Pracht bis zu den Hüften fiel. Stattdessen nahm er Rosalinds Hände und führte sie zu seinem Nacken. Rosalind lehnte sich an ihn, bebend unter ihren stummen Schluchzern.
»Vergesst ihn, ma belle . Wenn er ein solcher Schwachkopf ist, dass er Euch allein in diese Gewässer reisen lässt, verdient er Euch nicht.« Alexandre küsste sie aufs Haar. »Wie konntet Ihr Euch mit einem derartigen Idioten verloben? Eine Frau wie Ihr ist doch viel zu heißblütig für irgendeinen englischen Bürger. Ihr braucht einen Mann vom Kontinent.«
Rosalind beugte den Kopf zurück und sah ihn an. »Einen Mann wie Euch?«
Das sanfte Zwielicht, ihre Melancholie und die glitzernden Tränenspuren verliehen Rosalinds Zügen eine neue Vollkommenheit. Zum ersten Mal fühlte Alexandre sich hilflos der Zärtlichkeit erlegen, die ihn erfüllte. Er wollte diese Frau trösten und beschützen. Rosalind hatte in den letzten zwei Tagen mehrmals ihr Leben riskiert, ohne mit der Wimper zu zucken, während sie bei dem Gedanken an ihre ungewollte Heirat vor Verzweiflung und Angst zu zittern begann. Warum erkannte sie nicht, dass sie stark genug war, sich gegen die unselige Verbindung zu wehren?
Alexandre war geradezu überwältigt von der Tiefe der Gefühle, die ihn überkamen. Er hatte den Eindruck, darin zu ertrinken wie in einem riesigen Ozean, und konnte nicht anders, als Rosalind zu küssen. Es war nur ein federleichter Kuss, bei dem sich sein Atem mit ihrem mischte. Dann aber vertiefte Rosalind den Kuss und mehr brauchte es nicht, um Alexandre zu entflammen. Die Spur von Brandy in ihrem Mund erinnerte ihn an die Satinhaut ihrer Brüste, und damit war es um seine Beherrschung geschehen. Er umfing sie noch fester und tauchte mit einer Hand in ihr Haar. Rosalind erschauderte, schmiegte sich an ihn und öffnete die Lippen. Das Scheue, das unendliche Süße an ihr machte ihn rasend vor Leidenschaft. All seine Willenskraft musste er aufbringen, um langsamer zu machen, als er eine Haarnadel nach der anderen herauszog und beiseite warf. Dann endlich ergoss sich Rosalinds Haar wie ein golden glitzernder Strom über seine Hände, dass er sich danach sehnte, seine Kleider abzustreifen und seinen nackten Körper darin einzuhüllen.
Rosalind löste sich aus dem Kuss und wandte atemlos das Gesicht ab. Alexandre presste seine Lippen auf ihren Hals, wo er ihren rasenden Puls fühlte. Zweifellos weckte er die Sinnlichkeit in ihr und machte sie für eine Ekstase empfänglich, die sie nie gekannt hatte. Er war in diesem Moment ihr Herr und Gebieter, der ihren Körper beherrschte, sie dazu brachte, sich an ihn zu klammern und seine Leidenschaft auf ihre unschuldige Weise zu erwidern. Er strich mit den Lippen über ihren Mund und malte die betörenden Rundungen mit seiner Zungenspitze nach, bis
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