Im Bann des Prinzen
ihrem Schlafzimmer führte, weil ihr Verstand, wie immer, wenn sie sich in Tonys Gegenwart befand, aussetzte und ihr Körper das Kommando übernahm. Sie presste die Beine zusammen, genoss den Druck seines muskulösen Oberschenkels ⦠Sie war so nahe, zu nahe. Sie wollte, musste ihn erst in sich spüren.
Noch fester umklammerte sie seine Arme und sehnte sich danach, ihn zu bitten, bei ihr zu bleiben, um sie alle Sorgen vergessen zu lassen. âTony â¦â
âIch weiÃ.â Er löste den Mund von ihrem, seine Bartstoppeln kratzten, als er den Kopf noch einmal an ihrem Hals barg und tief durchatmete. âWir müssen aufhören.â
Aufhören? Fast hätte sie frustriert aufgeschrien. âAber ich dachte ⦠Ich meine, normalerweise, wenn wir so weit gekommen sind, beenden wir es auch.â
âBist du bereit, unsere Affäre fortzusetzen?â
Affäre. Nicht nur eine Nacht, keine Einmaligkeit, sondern eine Beziehung mit Verwicklungen und Komplikationen. Shannons Gedanken überschlugen sich, während ihr Verstand versuchte, wieder die Kontrolle zu übernehmen. Du meine Güte, was hatte sie eben fast getan? Ein paar Küsse, zusammen mit einem gut platzierten Oberschenkel, und schon war sie bereit, sich wieder von Tony verführen zu lassen.
Entschlossen legte sie die Hände auf seinen Oberkörper und trat einen Schritt zurück. âIch kann nicht leugnen, dass ich dich vermisst habe und dich begehre, aber ich habe keine Lust darauf, als Geliebte des Medina-Prinzen betitelt zu werden.â
Tonys Augenbrauen hoben sich. âSoll das heiÃen, du willst heiraten?â
6. KAPITEL
âHeiraten?â Shannon sah so geschockt aus, dass Tony irgendwie beleidigt war. âNein! Nein, definitiv nicht.â
So vehement und spontan, wie sie den Gedanken ablehnte, blieb kein Raum für Zweifel. Shannon erwartete keinen Heiratsantrag. Zum Glück, denn er hatte auch nicht daran gedacht. Bis eben.
Würde er so weit gehen, um sie zu beschützen?
Sie drehte sich schnell weg und eilte in den Wohnbereich zurück. âTony ⦠Antonio ⦠Ich kann nicht mit dir reden, dich anschauen, oder riskieren, dich noch einmal zu küssen. Ich muss ins Bett. Allein.â
âWas willst du denn dann von mir?â
âIch will, dass dieser Wahnsinn ein Ende hat. Ich will nicht die ganze Zeit an dich denken müssen.â
Die ganze Zeit?
Die Worte brannten sich in sein Gedächtnis ein, zumal Shannon sie offenbar versehentlich geäuÃert hatte. Nach ihrem Streit am letzten Wochenende hatte er nicht mit solch einem Geständnis gerechnet.
Unruhig lief sie auf und ab. âDu hast gesagt, dass du genauso fühlst. Wer, zum Teufel, will schon ständig solchen Schmerz verspüren? Es ist verdammt lästig, vor allem, wenn es zu nichts führen kann. Und es ist ja nicht so, dass du auf eine Heirat aus bist.â
âNein, als wir angefangen haben, miteinander auszugehen, habe ich daran nicht gedacht.â Doch dort drauÃen auf dem Balkon war ihm der Gedanke auf einmal durch den Kopf geschossen. Sicher, anfangs hatte ihn die Idee in Panik versetzt. Allerdings nicht so sehr, dass er sie gleich wieder verworfen hätte. âAber da du das Thema nun einmal aufgebracht hast â¦â
Sie hob anklagend die Hände. âO nein, mein Lieber. Du warst derjenige, der dieses Wort zuerst ausgesprochen hat.â
âOkay, aber da es nun heraus ist, können wir es auch besprechen.â
Sie erstarrte. âHier geht es nicht um eine geschäftliche Fusion. Wir reden hier von unserem Leben, und nicht nur unserem. Ich kann es mir nicht leisten, noch einmal einen Fehler zu begehen. Das Wohlergehen meines Sohnes hängt von meinen Entscheidungen ab.â
âUnd ich bin eine schlechte Wahl, weil â¦?â
âSpiel nicht mit meinen Gefühlen. Verdammt, Tony.â Sie stieà ihm einen Finger gegen die Brust. âDu weiÃt, dass ich mich zu dir hingezogen fühle. Wenn du so weitermachst, dann schmelze ich wahrscheinlich dahin, und wir landen im Bett. Vermutlich wäre es schon im Flugzeug passiert, wenn der Steward und mein Sohn nicht in der Nähe gewesen wären. Aber danach hätte ich es bereut, und findest du wirklich, so sollte es zwischen uns sein?â
Die Vorstellung, Shannon hoch über den Wolken zu lieben, versetzte ihn in Erregung, und er überlegte ernsthaft, ob er auf ihre
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