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Im Bann des Prinzen

Im Bann des Prinzen

Titel: Im Bann des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE MANN
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Bedenken pfeifen sollte. Wäre es nicht am besten, sie ließen der Lust freien Lauf und schauten, wohin es führte?
    Shannons Bett war nur wenige Schritte entfernt und bot einen einladenden Ort, um darin zu versinken. Sein Blick blieb an der Wolldecke am Fußende der Matratze hängen.
    Verdammt. Wer hatte die dort hingelegt? Wollte sein Vater Erinnerungen wecken, um ihn zurück in den Schoß der Familie zu holen? Seine Mutter hatte die Decke für ihn gestrickt, kurz bevor sie getötet worden war, und Tony hatte sie wie ein Schild bei sich getragen, als sie von San Rinaldo geflüchtet waren. Er hätte Shannon nicht zu fragen brauchen, warum er ein schlechter Kandidat als Ehemann war. Er kannte den Grund nur allzu gut.
    Tony stolperte rückwärts, fort von den Erinnerungen und fort von dieser Frau, die mit ihren graublauen Augen viel zu viel sah.
    â€žDu hast recht, Shannon. Wir sind beide viel zu erschöpft, um Entscheidungen zu treffen. Schlaf gut“, sagte er mit rauer Stimme, als er zur Tür hinauseilte.
    Benommen stand Shannon in der Mitte des Zimmers und fragte sich, was, zum Teufel, gerade passiert war.
    Erst war sie doch tatsächlich fast wieder so weit gewesen, sich in Tonys Arme zu werfen und mit ihm ins Bett zu gehen, und im nächsten Moment hatten sie über Heirat gesprochen. Dabei wurde ihr immer noch ganz schlecht, wenn sie daran dachte, wie schrecklich ihre Ehe mit Nolan geendet hatte.
    Aber nur wenige Minuten, nachdem die Sache mit der Heirat aufgekommen war, hatte Tony sich emotional wieder von ihr zurückgezogen. Zumindest hatte er sie damit vor einem großen Fehler bewahrt. Es wäre doch ein Fehler gewesen, oder?
    Als sie jetzt das große – leere – Doppelbett anstarrte, war sie überhaupt nicht mehr müde.
    Die Absurdität des Ganzen ließ sie kurz auflachen, bevor sie die Kaschmirdecke, die auf ihrem Bett lag, anfühlte. So wunderbar weich und merkwürdig abgenutzt inmitten all dieses Prunks. Woher sie wohl stammte? Sie nahm die Decke vom Bett und wickelte sie sich um die Schultern, bevor sie wieder hinaus auf den Balkon ging und sich in einen Sessel setzte. Die leichte Brise kühlte ihr Gesicht, das noch immer warm war von Tonys Berührung.
    War es Einbildung oder hing sein Duft sogar in der Decke? Oder war er schon so in all ihre Sinne eingedrungen wie in ihre Gedanken? Wieso berührte Tony sie so viel mehr als Nolan es je getan hatte?
    Shannon zog die Decke noch enger um sich. Sie hatte nicht im Entferntesten ans Heiraten gedacht. Allein der Gedanke, sich noch einmal so vorbehaltlos einem Menschen auszuliefern, erschreckte sie zu Tode.
    Was sollte sie also tun? Eigentlich blieb nur eins: Sie musste sich überlegen, ob sie das blieb, als was man sie bezeichnete – die Geliebte eines Prinzen.
    Tony hörte … Stille.
    Endlich hatte Shannon sich schlafen gelegt. Fast hätte er der Versuchung nachgegeben, wäre zu ihr gegangen und hätte dort weitergemacht, wo sie vorhin aufgehört hatten, bevor er die verdammte Decke gesehen hatte.
    Dieser Ort machte ihn ganz verrückt, so verrückt, dass er sogar das Thema Ehe angesprochen hatte. Ihm kam es vor wie ein Ritt auf dem Surfbrett, jede Erinnerung wie eine Welle, die ihn im nächsten Moment aus dem Gleichgewicht bringen konnte. Je schneller er die Angelegenheiten mit seinem Vater regelte, desto eher konnte er mit Shannon nach Galveston zurückkehren, auf vertrautes Terrain, wo seine Chancen, sich mit ihr zu versöhnen, sicherlich größer waren.
    Sich von ihrem Bett fernzuhalten war definitiv eine kluge Entscheidung. Er ging den Flur entlang, fort von ihr und dieser Decke, die so viele Erinnerungen barg. Jetzt hieß es, sich auf das anstehende Treffen mit seinem Vater zu konzentrieren.
    Tony nickte dem Sicherheitsposten vor Enriques Gemächern zu und betrat Räume, die mit ihren Brauntönen, dem Leder und Holz sehr maskulin wirkten.
    Enrique wartete, in einen schweren blauen Morgenmantel gekleidet, in seinem Rollstuhl. Sorgen und Krankheit hatten sein Gesicht gezeichnet.
    â€žSetz dich!“, befahl sein Vater und deutete auf einen Sessel.
    Als Tony nicht sofort gehorchte, seufzte Enrique und murmelte etwas auf Spanisch vor sich hin. „Bitte, nimm Platz“, fuhr er in seiner Muttersprache fort. „Wir müssen reden, mi hijo .“
    Das mussten sie, und Tony musste auch zugeben, dass er neugierig – und besorgt –

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