Im Bann des Prinzen
Unterricht fertig war.â Eine Schildkröte hob den Kopf über Wasser und kam ans Ufer geschwommen. âObwohl wir manchmal sogar hier drauÃen Unterricht hatten.â
âDas heiÃt, Surfen war dein Sportunterricht?â
âNein, das war Hobby. Im Sportunterricht ging es eher um Gesundheitserziehung und Kampfsportarten.â
Während der wenigen Jahre, die sie an der Highschool Musik unterrichtet hatte â bevor sie Nolan getroffen hatte â, waren einige ihrer Schüler zum Karate gegangen. Aber die hatten diesen Sport zusammen mit vielen anderen in einer Sporthalle ausgeübt, statt auf einer Insel nur zusammen mit zwei Brüdern. âIrgendwie ist es so unwirklich, sich vorzustellen, dass du nie auf einem Abschlussball warst, nie einen Aushilfsjob gehabt oder im Basketballteam mitgespielt hast.â
âWir haben hier auch gespielt ⦠Aber du hast recht, es gab kein Stadion mit Schulkameraden und Eltern. Keine Cheerleader.â Er zwinkerte ihr zu und lächelte, doch sie spürte, dass er die Ungezwungenheit nur als eine Art Ablenkungsmanöver benutzte.
Wie oft hatte er das in der Vergangenheit getan, und sie hatte nicht bemerkt, dass er damit seine wahren Gedanken und Gefühle verbarg?
Shannon drückte seinen muskulösen Oberarm. âBei deiner GröÃe wärst du ein guter Footballspieler gewesen.â
âFuÃballer.â Sein Bizeps spannte sich unter ihren Fingern an. âIch komme schlieÃlich aus Europa.â
âAch ja.â Es war unwahrscheinlich, dass sie seine Wurzeln je vergessen würde. Und sie wollte noch mehr erfahren über diesen energischen Mann, der daran gedacht hatte, einen motorisierten Mini-Jeep für ihren Sohn zu bestellen â und nicht einmal Anerkennung dafür wollte.
Sie hakte sich bei Tony unter. âAlso fühlst du dich immer noch als Europäer, obwohl du gerade mal fünf warst, als du nach Amerika gekommen bist?â
Er hob die Augenbrauen. âIch habe die Insel hier nie wirklich als die Vereinigten Staaten wahrgenommen, obwohl ich wusste, dass wir in der Nähe sind.â
âDas kann ich verstehen. Hier vermischen sich auf interessante Weise die verschiedensten Kulturen.â
âWir haben beide eine Menge verloren. Ich frage mich, ob ich das irgendwie gespürt habe, und ob wir uns deshalb zueinander hingezogen gefühlt haben.â
Er schlang ihr einen Arm um die Schultern und zog sie näher, während sie weiter durch das flache Wasser spazierten. âMach dir nichts vor. Es waren dein verführerischer Gang und dieser kurze enge Rock, die mich angemacht haben. Du hast so heià ausgesehen. Und als du mir dann noch über die Schulter einen Blick zugeworfen hast, mit dieser züchtigen Brille und deinen groÃen Augen â¦â Er pfiff anerkennend. â⦠da warâs um mich geschehen.â
Shannon versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken, spürte aber, dass ihr ganz warm wurde. Zur Strafe stieà sie ihm den Ellbogen in die Seite. âDu Chauvi.â
âHey, ich mag zwar blaublütig sein, aber ich bin auch nur ein Mann, und du bist so verdammt sexy.â Er strich ihr über die Wange. âIm Moment bist du aber viel zu ernst. Die Probleme werden uns schnell genug wieder einholen. Wir sollten den Augenblick genieÃen.â
âDu hast recht.â Wer wusste schon, wie viel Zeit ihr mit Tony noch blieb, bevor das Ganze völlig eskalierte? Sie wusste einfach nicht, was sie tun sollte, einerseits verzehrte sie sich nach Tony, andererseits hatte sie Angst vor den Konsequenzen. Egal, dachte sie und schob ihre Sorgen beiseite. âAlso, lass uns dieses herrliche Meer genieÃen und einen Tag lang nur faulenzen.â Sie lief ein Stück voraus, das Wasser spritzte auf, und Sekunden später hatte Tony sie eingeholt. Lachend hob er sie hoch und wirbelte sie herum. Und Shannon lieà ihn gewähren.
Die Wärme seines Körpers und das stete Klopfen seines Herzens waren so verführerisch. Instinktiv verschränkte sie die Arme in seinem Nacken. âWir werden beide ganz nass.â
Sein Blick fiel auf ihr dünnes Kleid, und Shannon spürte, wie sein Herz schneller zu schlagen begann. âHast du SpaÃ?â
âJa. Dafür sorgst du immer, ob es in der Oper ist oder bei einem Spaziergang am Strand.â
âDu verdienst es, mehr Spaà im Leben zu haben.â Er presste sie mit
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