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Im Bann des Prinzen

Im Bann des Prinzen

Titel: Im Bann des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE MANN
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eine kleine Gruppe von Leuten mit Kameras und Mikrofonen in der Hand um die Ecke stürzte.
    Fluchend riss Tony die Beifahrertür seines Wagens auf und hob Shannon hinein.
    Sekunden später glitt er hinter das Lenkrad und schlug die Tür gerade noch rechtzeitig zu, bevor die ersten Reporter bei ihnen waren. Fäuste trommelten gegen die getönten Scheiben, als das Türschloss sich automatisch verriegelte. Erleichtert sankt Shannon in den Ledersitz.
    Der robuste Geländewagen wackelte unter dem Angriff des Mobs. Shannons Puls beschleunigte sich erneut. Wenn das hier das Leben der Reichen und Berühmten war, wollte sie damit nichts zu tun haben.
    Tony fuhr langsam los. Die Leute machten widerstrebend Platz. Mindestens ein Reporter fiel auf seinen Allerwertesten, blieb aber wohl unverletzt.
    Das passierte also, wenn man sich mit Tony anlegte. Merk dir das, ermahnte sie sich.
    Tony steuerte den Wagen durch den historischen Stadtteil, nur wenig schneller als erlaubt, aber schnell genug, um Distanz zwischen ihnen und der Meute zu schaffen. Dabei wirkte er völlig ruhig, seine Hände lagen entspannt auf dem Lenkrad. Obwohl die Vorstellung, von Paparazzi verfolgt zu werden, sie bis ins Mark erschütterte, fühlte Shannon sich hier bei Tony im Wagen sicher.
    So sicher, dass sie die Angst vergaß und stattdessen wieder unglaubliche Wut über Tonys Verrat empfand. Sein Angebot, ihr Geld zu geben, hatte sie schon wütend gemacht, aber das war nichts im Vergleich zu dem Zorn, der sich jetzt in ihr zusammenbraute. „Wir sind allein. Rede endlich mit mir.“
    „Es ist kompliziert.“ Er blickte in den Rückspiegel. Der normale Abendverkehr drängte sich durch die enge Straße. „Was möchtest du wissen?“
    Sie zwang sich, die Worte zu sagen, die einen dauerhaften Keil zwischen sie und den Mann treiben würden, den sie trotz aller Bedenken in ihr Leben gelassen hatte.
    „Gehörst du zu dieser königlichen Familie, von der alle Welt geglaubt hat, sie hätte sich in Argentinien versteckt?“
    Das leise Surren des Cadillacs war das Einzige, was die Stille durchbrach. Tonys Knöchel traten weiß hervor, als er jetzt das Lenkrad fester umklammerte, und ein Muskel zuckte. „Die Gerüchte im Internet entsprechen der Wahrheit.“
    Und sie hatte geglaubt, niemand könne ihr mehr das Herz brechen.
    Mit seinem Vorschlag, sie finanziell zu unterstützen, hatte Tony ihren Stolz verletzt, doch darüber wäre sie hinweggekommen. Natürlich hätte sie weiterhin darauf bestanden, den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten. Aber dies hier? Das war zu überwältigend – unfassbar. Sie hatte mit einem Prinzen geschlafen und sogar daran gedacht, ihn in ihr Herz zu lassen. Sein Verrat verletzte sie tief.
    Wie hatte sie nur so blauäugig sein können, seinen Geschichten Glauben zu schenken, dass er als Jugendlicher auf einem Shrimpskutter gearbeitet hatte? Sie hatte angenommen, seine Tätowierung und das inzwischen wieder zugewachsene Loch in seinem Ohrläppchen, wären Teil einer normalen Vergangenheit, die sie genauso verführerisch gefunden hatte wie seine Zärtlichkeiten.
    „Dein Name ist nicht einmal Tony Castillo.“ O nein! Sie presste eine Hand auf den Mund, weil ihr auf einmal ganz schlecht wurde, als sie erkannte, dass sie mit einem Mann geschlafen hatte, dessen Namen sie nicht einmal gekannt hatte.
    „Technisch gesehen, könnte er es aber sein.“
    Shannon schlug mit der Faust gegen den Ledersitz, statt Tony zu schlagen. „Das interessiert mich nicht. Genauso wenig wie mich Leute interessieren, die mich anlügen. Stimmt dein Alter wenigstens?“
    „Aus Rücksicht auf andere Familienmitglieder durfte ich bestimmte Details nicht preisgeben. Aber wenn es dir ein Trost ist, ja, ich bin wirklich zweiunddreißig. Und, bist du denn neunundzwanzig?“
    „Mir ist nicht nach Scherzen zumute.“ Zitternd strich sie über ihren Ringfinger, wo einst ein großer Diamant gefunkelt hatte. Nach Nolans Beerdigung hatte sie den Ring abgenommen und ihn zusammen mit all dem anderen Zeug verkauft, um den Schuldenberg abzutragen. „Ich hätte wissen müssen, dass du zu gut bist, um wahr zu sein.“
    „Warum sagst du das?“
    „Wer hat mit zweiunddreißig schon Millionen verdient?“
    „Ich“, antwortete er. „Von meinem Erbe habe ich keinen Cent angerührt.“
    „Oh, entschuldige, falls ich unhöflich war, aber ich bin leicht gereizt.“
    Seine Armmuskeln spannten sich unter dem italienischen Maßanzug an. Ohne Kleidung sah Tony mit seinem gebräunten

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