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Im Bann des Prinzen

Im Bann des Prinzen

Titel: Im Bann des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE MANN
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Hand auf Tonys und räusperte sich.
    „Überlass Alys mir.“ Mit königlicher Würde übernahm er wieder das Kommando. „Hast du nichts Wichtigeres zu tun?“
    Tony schaute auf die Uhr. Ihm blieben fünf Minuten, bevor die Fähre zum Flugplatz losfuhr. Zweifellos würde sein Vater in Kürze Alys’ Verrat beweisen können, aber Shannon musste wissen, dass er ihr auch ohne Beweise vertraute.
    Er hatte genau fünf Minuten Zeit, um ihr zu sagen, wie sehr er sie liebte und ihr vertraute.
    Die Schiffsglocke ertönte, als die Fähre abfahrbereit war.
    Mit Kolby im Arm schaute Shannon zum letzten Mal auf die Insel. Der Abschied fiel ihr schwer, viel schwerer, als sie erwartet hatte. Wie sollte sie es nur überstehen, nach Galveston zurückzukehren, wo sie überall an Tony erinnert werden würde? Das konnte sie nicht. Sie würde irgendwo anders neu anfangen müssen.
    Nur gab es keinen Ort, an den sie flüchten konnte. Die Medinas würden sie überall hin verfolgen. An den Kiosken würde sie Schlagzeilen über die Familie entdecken. Wenn sie sich im Fernsehen durch die Programme zappte, würde sie ihnen begegnen. Und sie wollte gar nicht daran denken, wie oft ihr Tonys Gesicht wohl im Internet entgegensehen würde, um sie daran zu erinnern, wie wenig Vertrauen er in sie gehabt hatte. So sehr sie sich auch danach sehnte, all das zu ignorieren und das zu nehmen, was er ihr bot, war sie nicht bereit, sich noch einmal mit halben Sachen zufriedenzugeben.
    Tränen traten ihr in die Augen, sodass sie den Strand nur noch verschwommen wahrnahm.
    „Mommy?“ Kolby tätschelte ihr das Gesicht.
    Sie brachte ein gequältes Lächeln zustande und konzentrierte sich auf ihren Sohn. „Mir geht es gut, Schätzchen. Alles wird gut. Lass uns mal sehen, ob wir einen Delfin entdecken.“
    „Nein“, sagte er. „Warum rennt Tony denn so? Kann er bitte, bitte mit uns kommen?“
    Was? Ihr Blick folgte Kolbys ausgestrecktem Finger …
    Tony rannte den Anleger entlang, sein Mund bewegte sich, doch seine Worte wurden vom Dröhnen der Maschinen verschluckt. Shannon blieb fast das Herz stehen. Sie wagte es kaum, Hoffnung zu schöpfen, aber Tony war immer für eine Überraschung gut.
    Sie stellte Kolby aufs Deck und beugte sich über die Reling, in der Hoffnung Tonys Worte verstehen zu können. Vergeblich, der Wind trug sie fort, während die Fähre langsam ablegte. Enttäuschung breitete sich in ihr aus.
    Doch dann sah sie, dass Tony nicht aufhörte zu laufen. Du meine Güte, er hatte doch wohl nicht vor …
    Ihr stockte der Atem, als er Sekunden lang durch die Luft flog. Dann landete er auf dem Deck mit der Leichtigkeit eines erfahrenen Matrosen und kam mit festen Schritten auf Shannon zu.
    Er streckte ihr eine Hand entgegen, in der sich Seegras befand, das er wohl eben herausgerissen hatte. „Du brauchst jetzt ein bisschen Fantasie, weil ich nicht viel Zeit hatte.“ Er reichte ihr einen Halm. „Stell dir vor, dass dies eine lilafarbene Hyazinthe ist, mit der man um Vergebung bittet. Ich hoffe, du akzeptierst sie zusammen mit meiner aufrichtigen Entschuldigung.“
    „Warum sollte ich?“, fragte sie, ohne nach der angeblichen Hyazinthe zu greifen. Nach allem, was er ihr angetan hatte, erwartete sie schon ein wenig mehr Abbitte.
    Kolby drückte ihr Bein, weil er ihre Aufmerksamkeit wollte. Tony zwinkerte dem Jungen zu und reichte ihm auch einen Halm, den der Kleine gleich wie eine Fahne schwenkte. Nachdem Kolby zufriedengestellt war, wandte Tony sich wieder Shannon zu.
    „Ich bin ein Idiot gewesen“, erklärte er. „Ich hätte wissen müssen, dass du nichts tun würdest, was Kolby oder meine Familie in Gefahr bringen könnte. Und hättest du es aus Versehen getan, dann hättest du es eingestanden.“ Jetzt sagte er die Dinge, die sie vorhin von ihm hatte hören wollen.
    Obwohl sie seine Geste ganz romantisch fand, störte es sie noch immer, dass er einen Beweis gebraucht hatte. Vertrauen war etwas so Fragiles und doch so wichtig in einer Beziehung.
    „Was hat dich zu dieser plötzlichen Einsicht in meinen wahren Charakter gebracht? Habt ihr weitere Überwachungsfilme gesichtet, die meine Unschuld beweisen?“
    „Ich habe mit meinem Vater gesprochen. Er hat mich aufgefordert, meinen Verstand zu benutzen, statt mich von meinem furchtsamen Herzen leiten zu lassen. Ich bin heilfroh, dass er es getan hat, denn als ich erst einmal anfing nachzudenken, wurde mir klar, dass Alys den Anruf getätigt haben muss. Ich vermute sogar, dass sie auch für

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