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Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Titel: Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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mir die Luft. »Das ist keine Drohung, sondern eine Warnung. Ich habe nicht so lange danach gesucht, damit mir jetzt, kurz vor dem Ziel, noch jemand in dieQuere kommt und alles vermasselt. Es gibt zwei Sorten von Menschen auf dieser Welt, Miss Lane: Die einen überleben, egal um welchen Preis, die anderen sind wandelnde Opfer.« Er drückte die Lippen an meinen Hals. Ich spürte seine Zunge dort, wo mein Puls flatterte – sie zog die Spur der Ader nach. »Sie, Miss Lane, sind ein Opfer, ein Lamm in einer Stadt voller Wölfe. Ich gebe Ihnen bis neun Uhr abends Zeit, aus der Stadt und aus meinen Augen zu verschwinden.«
    Er ließ mich los und ich sank zu Boden. Mein Blut gierte nach Sauerstoff.
    Als ich mich wieder aufraffen konnte, war er weg.

Fünf
    »Ich hatte gehofft, dass Sie mir etwas über meine Schwester erzählen können«, sagte ich zu dem vorletzten Dozenten auf meiner Liste, einem Professor S.S. Ahearn. »Wissen Sie, wer ihre Freunde waren, wo sie ihre Freizeit verbracht hat?«
    Schon fast den ganzen Tag ging das so. Mit Alinas Stundenplan in der einen und einer Karte vom Campus in der anderen Hand, war ich von einem Klassenzimmer zum anderen gewandert, hatte vor den Türen das Ende der Stunde abgewartet und dann die Lehrer mit meinen Fragen gelöchert. Morgen würde ich dasselbe wieder tun, aber dann mit den Studenten. Hoffentlich waren die Gespräche mit Alinas Kommilitonen ergiebiger. Bisher hatte ich so gut wie nichts Neues erfahren. Und das Wenige war keineswegs gut.
    »Ich habe bereits der Gardai gesagt, was ich weiß.« Der Professor, lang und dünn wie ein Nagel, sammelte mit energischen Bewegungen seine Papiere zusammen. »Soviel ich weiß, hat ein Inspector O’Duffy die Ermittlungen durchgeführt. Haben Sie schon mit ihm gesprochen?«
    »Ich habe noch diese Woche einen Termin bei ihm, trotzdem hoffe ich, dass Sie ein paar Minuten Ihrer kostbaren Zeit für mich erübrigen können.«
    Er packte die Papiere in seinen Aktenkoffer und ließ ihn zuschnappen.»Tut mir leid, Miss Lane, ich weiß wirklich nur sehr wenig über Ihre Schwester. Wenn sie sich, was sehr selten vorkam, die Mühe machte, an einer Vorlesung teilzunehmen, hat sie kaum mitgearbeitet.«
    »Wenn sie sich, was sehr selten, vorkam, die Mühe machte, an einer Vorlesung teilzunehmen?«, wiederholte ich fassungslos. Alina hatte das College geliebt, sie hatte gern studiert und gelernt und nie den Unterricht geschwänzt.
    »Ja. Wie ich der Gardai bereits sagte, kam sie anfangs regelmäßig her, aber mit der Zeit beehrte sie uns nur noch sporadisch mit ihrer Anwesenheit. Oft versäumte sie drei, vier Stunden hintereinander.« Offenbar sah ich aus, als könnte ich das nicht glauben, denn er fügte hinzu: »Das ist nichts Ungewöhnliches in einem Ausländer-Programm, Miss Lane. Junge Leute, die zum ersten Mal so weit weg von zu Hause sind … ohne Eltern oder feste Regeln … noch dazu in einer pulsierenden Stadt voller Pubs, lassen sich leicht ablenken. Alina war ein hübsches junges Mädchen wie Sie auch – ich bin sicher, sie hatte Besseres zu tun, als in einem muffigen Klassenzimmer zu sitzen.«
    »Aber das war nicht Alinas Einstellung!«, protestierte ich. »Meine Schwester liebte muffige Klassenzimmer. Sie gehörten zu ihren liebsten Aufenthaltsorten auf der Welt. Es hat ihr ungeheuer viel bedeutet, am Trinity College studieren zu dürfen.«
    »Tut mir leid. Ich erzähle Ihnen lediglich das, was ich beobachtet habe.«
    »Wissen Sie, mit wem sie ihre Freizeit verbracht hat?«
    »Leider nein.«
    »Hatte sie einen Freund?«
    »Davon weiß ich nichts. Bei unseren wenigen Begegnungen ist mir nicht aufgefallen, ob sie in Gesellschaft war oder nicht. Ehrlich, es tut mir leid, Miss Lane, aber Ihre Schwesterwar eine von vielen Studentinnen, die jedes Semester durch diese Hallen wandeln, und wenn sie auffiel, dann hauptsächlich durch ihre ständige Abwesenheit.«
    Ich bedankte mich niedergeschlagen und ging.
    Professor Ahearn war der fünfte von Alinas Dozenten, mit denen ich bisher gesprochen hatte, und alle hatten ein Bild von einer jungen Frau gezeichnet, die ich nicht kannte. Einer Frau, die Vorlesungen schwänzte, sich kaum um ihr Studium kümmerte und keine Freunde im College zu haben schien.
    Ich zog meine Liste zu Rate. Da stand noch der Name einer Dozentin, aber die unterrichtete nur mittwochs und freitags. Ich beschloss, der Bibliothek einen Besuch abzustatten. Während ich eine Rasenfläche überquerte, auf der Studenten

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