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Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Titel: Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Äußerungen nicht verlassen.
    Und zu alledem hatte er auch noch versucht, mich mit Drohungen zu erschrecken und aus dem Land zu jagen. Und er hatte mich körperlich verletzt.
    Meine Wut steigerte sich von Minute zu Minute.
    Ich verließ die Bibliothek und ging in einen Drugstore, um die Sachen zu kaufen, die ich brauchte, dann schlenderte ich durch den belebten Temple-Bar-Bezirk zum Clarin House. Auf den Straßen wimmelte es vor Menschen. Die Pubs waren hell erleuchtet die Türen an diesem lauen Juliabend weit geöffnet und Musik flutete über die Gehsteige. Überall standen süße Jungs herum und ich erntete etliche anerkennende Pfiffe. Als Barmädchen und alleinstehende junge Frau und Musikliebhaberin war ich hier in meinem Element. Dies war craic, einfach Spaß.
    Allerdings genoss ich es kein bisschen.
    Wenn ich wütend bin, führe ich im Geiste heiße Diskussionen – solche, bei denen ich so schlagfertig und klug kontere, wie ich es mir in der Realität nur wünschen kann – und manchmal bin ich so vertieft in diese imaginären Konversationen, dass ich alles um mich herum vergesse.
    Und so fand ich mich statt am Clarin House unvermittelt vor B ARRONS B OOKS AND B AUBLES wieder. Dabei hatte ich gar nicht im Sinn gehabt, hierherzukommen. Meine Füße hatten mich dorthin getragen, wo mein Kopf sein wollte. Es war zwanzig nach neun, aber ich scherte mich eine Ratten-Petunie um Barrons’ blödsinnige Deadline.
    Ich blieb vor dem Laden stehen und blickte verstohlen nach links zu dem ausgestorbenen Viertel der Stadt, in das ich mich gestern verirrt hatte. B ARRONS B OOKS AND B AUBLES stand wie ein Bollwerk aus renoviertem Stein, Holz, Messing und Glas zwischen dem guten und dem bösen Stadtteil. Zu meiner Rechten spendeten Straßenlaternen warmes, bernsteinfarbenes Licht und die Menschen unterhielten sich und lachten. Zur Linken tauchte die spärliche Straßenbeleuchtung, die noch intakt war, die unmittelbare Umgebung in krankes, bleiches Licht und die unheimliche Stille wurde nur durch das gelegentliche Schlagen einer Tür im Wind unterbrochen.
    Ich kehrte der gruseligen Gegend den Rücken zu. Ich hatte etwas mit Barrons zu klären. Die OPEN-Schrift im Fenster war unbeleuchtet. Das Schild an der Tür gab die Öffnungszeiten von zwölf Uhr mittags bis zwanzig Uhr an und drinnen brannte nur gedämpftes Licht, aber das teure Motorrad stand am selben Platz wie gestern. Ich konnte mir weder Fiona auf diesem Macho-Bock vorstellen noch Barrons am Steuer der grauen Gehobene-Mittelklasse-Limousine. Und das hieß, er musste hier sein – irgendwo.
    Ich ballte die Hand zur Faust und klopfte an die Tür. Meine Stimmung war miserabel, ich fühlte mich hintergangen und getäuscht von allen, mit denen ich es bisher hier in Dublin zu tun gehabt hatte. Seit meiner Ankunft hatten mich nur wenige Leute leidlich anständig behandelt, niemand war mir mit echter Freundlichkeit begegnet, dafürhatte ich etliche unverzeihlich rüde Menschen kennengelernt. Und dabei wird immer behauptet, die Amerikaner seien unhöflich. Ich hämmerte nochmal an die Tür. Wartete zwanzig Sekunden, hämmerte erneut. Mom sagt, ich hätte das Temperament einer Rothaarigen; ich kenne jedoch ein paar Rothaarige und glaube nicht, dass ich annähernd so schlimm bin. Nur wenn mir etwas richtig gegen den Strich geht, muss ich dagegen angehen. Deshalb war ich ja überhaupt nach Dublin gekommen, um die Polizei anzutreiben, sich noch einmal mit Alinas Fall zu befassen.
    »Barrons, ich weiß, dass Sie da sind. Machen Sie auf!«, schrie ich. In den nächsten Minuten pochte ich und schrie zwischendrin immer wieder. Gerade als ich dachte, dass er vielleicht doch nicht hier war, ertönte aus der Dunkelheit zu meiner Linken eine tiefe, von einem undefinierbaren Akzent, der auf Aufenthalte in exotischen Ländern schließen ließ, gefärbte Stimme. In Ländern mit Harems und Opiumhöhlen.
    »Frau, Sie sind eine Närrin auf tausendfache Art.«
    Ich spähte in die Düsternis. Einen halben Block entfernt machte ich einen Schatten aus, das musste er sein. Es war unmöglich, seine Silhouette zu erkennen, aber der schwarze Fleck schien mehr Substanz, mehr Kraft zu haben als die Dunkelheit darum herum. Ein Schauer lief mir über den Rücken – ja, das musste er sein.
    »Keine so große Närrin, wie Sie glauben, Barrons. Und bestimmt nicht dämlich genug, um auf Ihre unsinnige Geschichte reinzufallen.«
    »Ein Lamm in einer Stadt voller Wölfe. Ich frage mich, welcher Sie

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