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Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Titel: Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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die tiefgoldene Haut und das schlechte Benehmen hatte. Nach meinem Dafürhalten konnte es keine primitivere Gen-Paarung geben.
    Mir war nicht bewusst, dass ich den letzten Gedanken laut ausgesprochen hatte, bis er kühl sagte: »Ich bin sicher, es gibt eine. Und jetzt werden Sie mir schildern, was Sie da draußen gesehen haben, Miss Lane.«
    »Ich hab überhaupt nichts gesehen«, log ich. In Wahrheit begriff ich selbst nicht, was das gewesen war, und war nicht in der Stimmung, darüber zu diskutieren. Müdigkeit machte sich bemerkbar und offenbar war der Fisch, den ich am Nachmittag gegessen hatte, nicht gut gewesen. Zusätzlich zu der Lebensmittelvergiftung trauerte ich um meine Schwester und Trauer beeinflusste den Geisteszustand ganz erheblich.
    Barrons schnalzte ungeduldig mit der Zunge. »Ich habekeine Lust, mir von Ihnen Lügen auftischen zu lassen, Miss …«
    »Quid pro bono, Barrons.« Ich hatte kindischen Spaß daran, ihm das Wort abzuschneiden. Seine Miene sprach Bände; offenbar wagte das sonst niemand. Ich ging zu einer der Sitzecken, legte die Tüte mit meinen Einkäufen und meine silberne Handtasche auf den Tisch und sank auf das kamelfarbene Ledersofa. Ich fand, dass ich es mir ruhig ein bisschen gemütlich machen konnte, denn ich würde nicht eher gehen, bis ich meine Antworten hatte. Und eigensinnig wie ich und herrisch wie Jericho Barrons war, könnte das die ganze Nacht dauern. Ich legte meine Füße in den hübschen silbernen Sandalen auf den niedrigen Tisch und schlug die Beine an den Knöcheln übereinander. Mom würde mir den Marsch blasen, wenn sie mich so sehen könnte, aber Mom war nicht hier. »Sie verraten mir etwas und ich verrate Ihnen etwas. Aber dieses Mal werden Sie mir den Wahrheitsgehalt Ihrer Aussagen beweisen müssen, bevor ich meinerseits Informationen preisgebe.«
    Er stürzte sich auf mich, ehe mein Gehirn registrierte, dass er auf mich zukam. Jetzt führte er mir schon zum dritten Mal dieses Kunststück vor und es wurde allmählich langweilig. Der Mann war entweder ein olympiareifer Sprinter oder ich konnte, weil mich noch nie zuvor jemand angefallen hatte, nicht begreifen, wie rasch so was ging. Jedenfalls waren seine Angriffe schneller, als meine Instinkte reagieren konnten.
    Mit wutverzerrtem Gesicht zog er mich mit einer Hand an den Haaren von der Couch, packte mich mit der anderen an der Kehle und beförderte mich an die nächste Wand.
    »Oh, nur zu!«, zischte ich. »Töten Sie mich – bringen Sie’s hinter sich. Erlösen Sie mich aus meinem Elend!« DerVerlust von Alina war schlimmer als eine tödliche Krankheit. Ein unheilbar Kranker hatte wenigstens die Gewissheit, dass der Schmerz irgendwann endete. Aber am Ende meines Tunnels gab es kein Licht. Die Trauer verzehrte mich, Tag für Tag, Nacht für Nacht, und obwohl ich das Gefühl hatte, daran zu sterben, und es mir vielleicht sogar wünschte, kam es nicht so weit. Ich musste mit einem Riss im Herzen weiterleben. Ich würde bis zu meinem letzten Atemzug um meine Schwester trauern. Wenn Sie mich nicht verstehen oder für melodramatisch halten, dann haben Sie noch nie jemanden wirklich geliebt.
    »Das meinen Sie nicht ernst.«
    »Wie ich bereits sagte, Sie kennen mich nicht.«
    Er lachte. »Sehen Sie sich Ihre Hände an.«
    Ich gehorchte. Beide Hände umfassten seine Unterarme – wunderschön manikürte, pinkfarbene Nägel mit matten Spitzen krallten sich in seinen Anzug – und versuchten, seinen Griff zu lockern. Ich hatte nicht einmal gemerkt, dass ich sie erhoben hatte.
    »Ich kenne die Menschen, Miss Lane. Sie glauben, sterben zu wollen, manchmal äußern sie diesen Wunsch sogar. Aber sie meinen das nie ernst. In der letzten Minute quieken sie wie Schweine und kämpfen wie die Teufel.« Er klang bitter, als wüsste er das aus eigener Erfahrung. Inzwischen war ich mir nicht mehr so sicher, dass Jericho Barrons kein Mörder war.
    Er drückte mich an die Wand und hielt mich fest, immer noch eine Hand an meinem Hals. Sein dunkler Blick wanderte über mein Gesicht und den Hals zur Brust, die sich unter dem Spitzenhemd hob und senkte. Verweilte auf meiner Brust. Ich hätte geringschätzig geschnaubt, hätte er mir die Sauerstoffzufuhr nicht verwehrt. Auf gar keinen Fall fand Jericho Barrons mich heiß. Er war nicht mein, ichnicht sein Typ. Wenn er die Antarktis war, dann war ich die Sahara. Was bezweckte er mit solchen Aktionen? War das eine neue Taktik – Vergewaltigung statt Mord? Oder bereitete er sich auf

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