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Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Titel: Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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beides vor?
    »Ich frage Sie nur noch einmal, Miss Lane, und rate Ihnen, keine Spielchen mit mir zu treiben. Ich bin am Ende mit meiner Geduld, denn auf mich warten dringende Angelegenheiten, um die ich mich kümmern muss. Was haben Sie da draußen gesehen?«
    Ich schloss die Augen und überdachte meine Möglichkeiten. Ich habe ein Problem mit dem Stolz. Mom sagt, damit fertig zu werden ist eine meiner speziellen Lebensaufgaben. Da ich anfangs eine starre Haltung angekündigt hatte, konnte ich jetzt nicht einfach so klein beigeben. Ich schlug die Augen auf. »Nichts.«
    »Sehr schade«, sagte er. »Wenn Sie nichts gesehen haben, habe ich keinerlei Verwendung für Sie. Falls doch, dann könnten Sie mir durchaus nützlich sein. Wenn Sie nichts beobachtet haben, hat Ihr Leben nicht den geringsten Wert. Sollten Sie doch etwas bemerkt haben, dann …«
    »Ich hab’s kapiert«, stieß ich zähneknirschend hervor. »Sie wiederholen sich.«
    »Also? Was haben Sie gesehen?«
    »Nehmen Sie die Hand von meiner Kehle.« Wenigstens in einem Punkt musste ich als Siegerin hervorgehen.
    Er ließ mich los und ich wankte. Mir war gar nicht bewusst gewesen, dass er mich hochgehoben hatte, bis ich nur noch auf den Zehenspitzen stand. Ich rieb mir den Hals und sagte ärgerlich: »Schatten, Barrons. Mehr hab ich nicht gesehen.«
    »Beschreiben Sie diese Schatten.«
    Das tat ich und er hörte mir aufmerksam zu und sah mich eindringlich an, bis ich zum Ende gekommen war.»Haben Sie jemals zuvor schon so etwas beobachtet?«, wollte er wissen.
    »Nein.«
    »Niemals?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Nicht wirklich.« Ich machte eine Pause, dann fügte ich hinzu: »Ich hatte neulich im Pub ein eigenartiges Erlebnis.«
    »Erzählen Sie mir davon«, befahl er.
    Ich stand noch immer zwischen ihm und der Wand und brauchte mehr Raum. Die körperliche Nähe zu Barrons beunruhigte mich so, als stünde ich direkt neben einem kraftvollen Magnetfeld. Ich schlüpfte an ihm vorbei, gab mir alle Mühe, ihn nicht zu berühren – eine Tatsache, die ihn sehr zu amüsieren schien –, und ging zurück zum Sofa. Dann erzählte ich von meiner seltsamen Doppelvision, von der feindseligen alten Frau, ihren Vorwürfen und Behauptungen. Er stellte mir viele Fragen und bestand darauf, jedes noch so kleine Detail zu erfahren. Meine Beobachtungsgabe war nicht annähernd so gut wie seine, deshalb konnte ich die Hälfte seiner Fragen nicht beantworten. Er strengte sich nicht an, seinen Unmut über mein mangelndes Talent, die komische Vision oder die alte Frau genauer zu beschreiben, zu verbergen. Als er endlich das Verhör beendete, stieß er ein ungläubiges Lachen aus. »Ich hätte nie gedacht, dass noch jemand wie Sie da draußen rumläuft. Ahnungslos, ohne unterwiesen zu sein. Unfassbar. Sie haben keine Ahnung, was Sie sind, stimmt’s?«
    »Verrückt?«, versuchte ich zu scherzen.
    Er schüttelte den Kopf und kam auf mich zu. Als ich instinktiv zurückzuckte, blieb er stehen, den Anflug eines Lächelns auf den Lippen. »Mache ich Ihnen Angst?«
    »Kaum. Ich mag es nur nicht, halb zerquetscht zu werden.«
    »Blaue Flecken heilen. Da draußen in der Nacht lauert weit Schlimmeres.«
    Ich öffnete den Mund, um eine neunmalkluge Bemerkung von mir zu geben, aber er brachte mich mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Ersparen Sie mir große Töne, Miss Lane. Ich durchschaue Sie. Nein, Sie sind nicht verrückt. Allerdings stellen Sie so etwas wie eine lebende Unmöglichkeit dar. Mir ist schleierhaft, wie Sie so lange unbeschadet überleben konnten. Vermutlich haben Sie bisher nur in der finstersten Provinz gelebt und sind deshalb nie einem von ihnen begegnet. Wahrscheinlich ist Ihre Heimatstadt derart bedeutungslos und uninteressant, dass ihr nie einer von ihnen einen Besuch abgestattet hat und es wahrscheinlich auch nie tun wird.«
    Ich hatte keinen blassen Schimmer, wer diese Leute sein sollten, die Ashford besucht oder nicht besucht haben sollten, aber dem Rest konnte ich nicht widersprechen. Ashford im Staate Georgia war unter P wie Provinz verzeichnet und ich bezweifelte ernsthaft, dass sich Ashford durch unser alljährliches Brathühnchen-Essen oder Unternehmungen wie dem Weihnachtsspaziergang, die sich aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg erhalten hatten, von anderen Orten im tiefen Süden abhob. »Ja, gut«, gab ich nach. Ich liebte meine Heimatstadt. »Kommen Sie zum Punkt.«
    »Sie, Miss Lane, sind eine Sidhe -Sehenn.«
    »Wie bitte?« Was sollte das nun

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