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Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Titel: Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Meine Hände griffen nach meinem Haar. Mit der Sache wegen des Zimmers würde ich mich später befassen. Ich hatte meine Prioritäten.
    »Können Sie es nicht ertragen, ein paar von Ihren hübschen Federn abzuwerfen, Miss Lane? Was haben Sie erwartet? Es weiß, dass Sie es gesehen haben. Es wird Ausschau nach Ihnen halten, bis Sie tot sind – oder bis es selbst stirbt. Und glauben Sie mir, diese Wesen sterben nicht leicht, wenn überhaupt. Die einzige Frage ist, ob es die Jäger alarmieren wird oder ob es allein Jagd auf Sie macht. Wenn Sie Glück haben, gehört es in dieselbe Kategorie wie der Graue Mann. Die niedrigen Kasten bevorzugen es, allein auf Streifzug zu gehen.«
    »Sie meinen, dass er vielleicht den anderen Unseelie nichts von mir erzählt?« Ein schwacher Hoffnungsschimmer. Einem Unseelie konnte ich vielleicht entkommen, aber der Gedanke, von einer Vielzahl von Monstern gehetzt zu werden, brachte mich fast dazu, mich kampflos zu ergeben. Meine Fantasie reichte aus, um mir Horden von grässlichen Kreaturen vorzustellen, die mich nachts durch Dublin jagten. Ich würde umfallen und an einem Herzinfarkt sterben, ehe sie mich schnappten.
    »Es gibt unter ihnen mindestens so viele Gruppierungen wie unter den Menschen«, erklärte Barrons. »Die Feenwesen, speziell die Unseelie, trauen ihren Artgenossen nicht mehr als Sie einem hungrigen Löwen.«
    Oder einem Jericho Barrons, dachte ich eine Viertelstunde später, als mich Fiona zu einem der Zimmer führte. Ich hatte tatsächlich das Gefühl, dass eine Nacht in BARRONS BOOKS AND BAUBLES so gefährlich sein könnte wie eine Nacht in der Höhle des Löwen. Raus aus der Bratpfanne, rein ins Feuer. So erging es mir. Allerdings nahm ich Abstand davon, mich zur Wehr zu setzen, denn die Alternative – in der Pension zu übernachten – war weit weniger verlockend. Hier minimierte ich wenigstens die Gefahr, mutterseelenallein sterben und danach wie meine Schwester noch tagelang unbemerkt in einer schmutzigen Gasse liegen zu müssen.
    Das Gebäude war wesentlich größer, als ich, die ich es bisher nur von der Straße aus gesehen hatte, vermutet hätte. Die hintere Hälfte war den Privaträumen vorbehalten. Fiona schloss energisch eine Tür auf, ging durch einen kleinen Flur, öffnete dann eine zweite Tür und lotste mich zu Barrons’ Privatwohnung. Ich erhielt den flüchtigen Eindruck von Understatement und Wohlstand, als mich Fiona durch ein Vorzimmer und einen Korridor zu einer Treppe führte.
    »Sehen Sie sie auch?«, fragte ich, als wir ins oberste Stockwerk hochstiegen.
    »Alle Mythen enthalten ein Körnchen Wahrheit, Miss Lane. Ich hatte mit Büchern und Artefakten zu tun, die nie einen Weg in ein Museum oder eine Bibliothek finden werden – Dinge, die kein Archäologe oder Historiker einordnen könnte. Es gibt viele Realitäten innerhalb der einen, die wir kennen. Die meisten Menschen gehen blind durchs Leben und können nicht weiter als bis zur eigenen Nasenspitze sehen. Einige von uns tun das allerdings nicht.«
    Das verriet mir rein gar nichts über sie, und da sie auch nicht gerade warmherzige oder freundliche Schwingungenin meine Richtung aussandte, drängte ich nicht weiter in sie. Nachdem Barrons gegangen war, hatte ich ihr das scheußliche Wesen noch einmal beschrieben. Sie hatte denselben schmallippigen Gesichtsausdruck wie meine Mutter, wenn ihr etwas nicht passte. Ich war ziemlich sicher, dass dieses Etwas ich war, konnte mir jedoch nicht vorstellen, warum.
    Wir blieben vor einer Tür am Ende des Flurs stehen. »Hier.« Fiona drückte mir einen Schlüssel in die Hand, dann wandte sie sich der Treppe zu. »Oh, und, Miss Lane«, sagte sie über die Schulter, »ich an Ihrer Stelle würde mich einschließen.«
    Diesen Ratschlag brauchte ich nicht. Ich drehte den Schlüssel im Schloss und klemmte noch dazu einen Stuhl unter die Türklinke. Ich hätte mich auch noch mit dem Schrank verbarrikadiert, wenn der nicht zu schwer für mich gewesen wäre.
    Die Fenster dieses Zimmers im dritten Stock gingen zur Gasse hinter dem Laden hinaus, die zur Linken stockdunkel war; auf der anderen Seite gaben Straßenlaternen schwaches Licht. Mit Kopfsteinen gepflasterte Gehwege führten an beiden Seiten des Ladengebäudes vorbei. Gegenüber stand ein einstöckiger Bau – ein Lagerhaus oder eine Garage mit kaputten Glasbausteinmauern, die schwarz angestrichen waren, so dass unmöglich zu erkennen war, was sich in dem Gebäude befand. Flutlichter tauchten den

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