Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Titel: Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
Vom Netzwerk:
zwischen weißen Säulen Glaskästen mit weißen Rahmen,in denen kostbare Kunstgegenstände auslagen. Ich zuckte kurz zurück, als ich mit einer doppelten Doppelvision konfrontiert wurde. Jetzt, da ich wusste, dass solche Monster existierten, war es leichter, sie zu entdecken. Ich war der Ansicht, dass sich diese beiden nicht viel Mühe gegeben haben konnten, sich zu tarnen. Oder ich hatte gelernt, die Illusion schneller zu durchschauen, denn sobald mein Blick auf die beiden blonden Muskelprotze fiel, erkannte ich sie als Unseelie, und das blieben sie in meinen Augen auch.
    »Ganz ruhig«, raunte Barrons, der meine Anspannung zu spüren schien. Zu dem Mann, der vor uns auf einem absurden thronähnlichen weißen Stuhl saß, als würde er seine Untertanen zur Audienz empfangen, sagte er in gelangweiltem Ton: »McCabe.«
    »Barrons.«
    Im Allgemeinen mochte ich grobknochige Typen mit kastanienbraunem Haar nicht, aber überraschenderweise fand ich McCabe in gewisser Weise ganz anziehend. Wahrscheinlich gefiel mir seine raue irische Art, die selbst der Wohlstand, den er augenscheinlich angehäuft hatte, oder die Schätze, mit denen er sich umgab, nicht aufpolieren konnten. Doch die beiden Unseelie, die ihn flankierten, waren alles andere als attraktiv. Es waren riesige, hässliche, grauhäutige Gestalten, die mich an Rhinozerosse erinnerten: übergroße, stark gewölbte Stirn, winzige Augen, starker Unterbiss und lippenlose Schlitze statt eines Mundes. Die breiten, fassartigen Körper sprengten fast die Nähte der schlechtsitzenden weißen Anzüge. Die Arme und Beine waren gedrungen und plump und diese Ungeheuer gaben ein ständiges Grunzen von sich wie Schweine, die sich im Schlamm wälzen. Sie waren nicht furchteinflößend; sie waren nur abgrundtief hässlich. Ich konzentrierte mich darauf,sie nicht anzustarren. Abgesehen von einem leichten Brennen in der Herzgegend und einer gewissen Nervosität, bewirkten sie nichts in mir. Natürlich würde ab heute bis in alle Ewigkeit jede Auswirkung, die Feenwesen auf mich ausüben mochten, von der des Sinsar Dubh in den Schatten gestellt.
    »Was führt Sie in die Casa Blanc ?«, erkundigte sich McCabe und rückte die weiße Krawatte auf dem weißen Hemd unter dem weißen Anzug zurecht. Wozu der Aufwand?, dachte ich unwillkürlich. Krawatten waren Accessoires, die, wie der Name schon sagte, Akzente setzen oder ein kunstvolles Arrangement aus Farben, Textur und Stil vollenden sollten. Hallo – ich spreche hier von Farben! Dieser McCabe hätte sich genauso nackt ausziehen und weiß anstreichen können.
    Barrons zuckte mit den Schultern. »Eine schöne Nacht für eine Ausfahrt.«
    »Es ist fast Vollmond, Barrons. Es kann gefährlich werden hier draußen.«
    »Es kann überall gefährlich werden, McCabe.«
    McCabe lachte und entblößte weiße Filmstar-Zähne. Er taxierte mich ausgiebig. »Wie ich sehe, haben Sie Lust auf Abwechslung, Barrons. Wer ist die Kleine?«
    Sprechen Sie nicht, hatte mir Barrons auf der Fahrt hierher eingeschärft, gleichgültig, was irgendjemand sagt. Selbst wenn man Sie beleidigt und Sie richtig wütend werden. Schlucken Sie’s runter. Das abfällige »die Kleine« dröhnte mir in den Ohren, aber ich biss die Zähne zusammen und schwieg.
    »Nur mein neuestes Stück Arsch, McCabe.«
    Ich brauchte mir nichts mehr zu verbeißen. Ich war sprachlos.
    McCabe lachte. »Redet sie auch?«
    »Nur wenn ich es ihr sage. Normalerweise hat sie den Mund zu voll.«
    Ich spürte, wie meine Wangen entflammten.
    McCabe lachte wieder. »Wenn sie erwachsen ist, geben Sie sie an mich weiter, ja?« Er musterte mich gründlich mit lüsternen Blicken aus eisblauen Augen und verweilte auf meinem Busen und dem Hintern. Als er mit mir fertig war, hatte ich das Gefühl, er könne mich nicht nur nackt sehen, sondern würde auch das kleine herzförmige Mal an meiner linken Pobacke und das andere auf meiner rechten Brust gleich neben dem Nippel kennen. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich; die Nasenflügel blähten sich auf, die Augen wurden schmal. »Wenn ich’s genau bedenke«, murmelte er, »dann sollte sie nicht zu erwachsen werden. Was würden Sie jetzt gleich für sie nehmen?«
    Barrons grinste spöttisch. »Es gibt ein Buch, für das ich mich interessieren könnte.«
    McCabe schnaubte und zupfte mit Daumen und Zeigefinger einen imaginären Fussel von seinem Ärmel. »Keine Schlampe ist so gut. Es gibt Frauen und es gibt Macht – und nur eines von beidem ist wirklich etwas

Weitere Kostenlose Bücher