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Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Titel: Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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wert.« Mit einem Mal waren seine Lippen ganz schmal und die Augen wurden beängstigend ausdruckslos.
    Von jetzt auf gleich verlor McCabe das Interesse an mir und ich machte die erschreckende Erfahrung, dass ich für ihn nicht einmal ein Mensch war, sondern vielmehr so etwas wie … ja, wie ein Kondom … etwas, was man benutzte, es dann von seinem Körper entfernte und wegwarf. Und wenn wir in einem schnellen Auto auf der Autobahn oder in einem Flugzeug über dem Atlantik wären …?
    Hatte Alina diese Welt kennengelernt? Hatte sie diesen obsessiven, zwanghaften Typen in Weiß gekannt? Ich konnte mir gut vorstellen, dass er sie getötet hatte – um genauzu sein, ich konnte mir vorstellen, dass er jeden tötete, der ihm in die Quere kam oder lästig wurde. Aber war es denkbar, dass sich Alina in einen Mann wie ihn verliebt hatte? Klar, er war reich, weltgewandt, vielleicht auch einflussreich und auf grobe Art attraktiv. Aber der Inspector und die beiden Studentinnen, mit denen ich gesprochen hatte, waren absolut sicher, dass Alinas Freund kein gebürtiger Ire gewesen war, und McCabe konnte trotz seiner hochtrabenden Ambitionen nicht verleugnen, dass er durch und durch Ire war.
    »Irgendwas davon gehört?« Auch Barrons interessierte sich nicht mehr für mich und wechselte das Thema. Zwei Männer, die inmitten von wandelndem, sprechendem – oder eher stummem – Sex auf hohen Hacken, falls jemand welchen wollte, ihren Geschäften nachgingen. Frauen waren für sie nichts weiter als eine Platte mit Austern auf Schalenhälften.
    »Nein«, erwiderte McCabe tonlos. »Sie?«
    »Nein«, gab Barrons ebenso gelangweilt zurück.
    McCabe nickte. »Schön. Dann lassen Sie sie hier und gehen Sie. Oder nehmen Sie sie mit.« Es war nicht zu übersehen, dass er sich nicht darum scherte, für welche der beiden Optionen sich Barrons entschied. Ehrlich gesagt, ich war nicht einmal sicher, ob mich McCabe in den nächsten Tagen überhaupt zur Kenntnis genommen hätte, wenn ich geblieben wäre.
    Der King of White hatte uns entlassen.

Zwölf
    Glamour: Illusionen, die die Feenwesen heraufbeschwören, um ihre wahre Erscheinung zu tarnen. Je mächtiger ein Feenwesen ist, umso schwieriger ist es, den Schleier zu durchdringen. Ein Normalsterblicher sieht nur das, was ein Feenwesen ihn sehen lassen will, und ist nur leicht verstört, wenn er eines dieser Wesen, die ohne Tarnung unsichtbar sind, zufällig berührt. Er hat das Gefühl, ein Luftzug hätte ihn gestreift.
    Und deshalb hatte das Monster mit dem pferdeartigen Penis und den an Blutegel erinnernden Mündern sofort erkannt, was ich war – weil ich nicht imstande gewesen war, einen Zusammenstoß zu vermeiden.
    Ein normaler Mensch wäre kurz zurückgeschreckt, vielleicht ungeschickt gestolpert und hätte sich verwirrt umgeschaut, aber nichts gesehen. Man kennt solche Situationen, wenn man sagt: »Mann, was ist los mit mir? Ich stolpere schon über meine eigenen Füße.« Falls Ihnen das passiert, sollten Sie genauer darüber nachdenken.
    Laut Barrons hatte McCabe keine Ahnung, dass seine »Bodyguards« Unseelie waren, die sich mit Ob und Yrg ansprachen, als sie uns aus dem Thronsaal eskortierten. Sie unterhielten sich mit gutturalen Lauten und Barrons und ich gaben vor, nichts davon zu verstehen. McCabesursprüngliche Bodyguards waren vor drei Monaten verschwunden und jetzt taten an ihrer Stelle diese Rhino-Boys Dienst. Barrons glaubte, dass sie einer relativ niedrigen Kaste der Unseelie angehörten und von den sehr hochrangigen Feenwesen hauptsächlich als Wachhunde eingesetzt wurden.
    Ich dachte darüber nach und kam zu einer logischen Schlussfolgerung. Heißt das, dass auch ein Unseelie Jagd auf das Sinsar Dubh macht?
    Sieht so aus, entgegnete Barrons. Noch dazu ein sehr mächtiger. Mir ist zu Ohren gekommen, dass die Unseelie ihn »Lord Master« nennen, aber bisher hatte ich noch nicht das Glück zu erfahren, wer oder was dieser Lord Master ist. Ich habe Sie gewarnt, Miss Lane. Sie haben keine Ahnung, worauf Sie sich eingelassen haben.
    Die Unseelie waren schon furchterregend genug. Ich hatte keine Lust, auch noch dem Wesen zu begegnen, das sie als ihren Anführer ansahen. Vielleicht ist jetzt ein günstiger Zeitpunkt für mich, einen Rückzieher zu machen, sagte ich.
    Versuch’s mal, sagte der Blick, mit dem er mich ansah. Selbst wenn es mir gelänge, mein Herz zu verschließen und den Mord an meiner Schwester nicht weiterzuverfolgen, würde mich Jericho Barrons jetzt nicht

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