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Im Bann des Voodoo

Im Bann des Voodoo

Titel: Im Bann des Voodoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Minninger
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drehte sich um und bediente sich. »Ich will die zweihundertfünfzigtausend Dollar, Al. Vorher werde ich nicht von hier verschwinden.« Er pustete in den heißen Tee und nahm einen Schluck.
    »Da kannst du lange warten«, erwiderte Al Parker gelassen und setzte seinen Becher ebenfalls an die Lippen. »Ich wüsste auch nicht, wie du mich dazu bewegen könntest.«
    »Ach nein?« William Needle lächelte süffisant und öffnete mit langsamen Bewegungen die kleine Aktentasche, die er mit festem Griff in seiner linken Hand hielt. Er zog daraus eine kleine Stoffpuppe hervor, deren Antlitz das Gesicht von Al Parker darstellte.
    Der Produzent starrte sein Gegenüber fassungslos mit weit aufgerissenem Mund an. »Du steckst also dahinter, Needle! Wie konntest du dich nur auf eine solch abscheuliche Sache einlassen?«
    »Ich bin mit dem Teufel im Bunde. Wusstest du das etwa nicht? Ich will meine Entschädigung, Al! Eine Entschädigung für die Träume und Hoffnungen, die du in mir erweckt und dann wieder zerstört hast! Ich habe den großen Vishnu angefleht und ihn um seine Mithilfe gebeten. Es liegt in deinen Händen, ob der Voodoo-Gott das Urteil vollstrecken wird.« William Needle zog aus der Innentasche seiner Weste ein zusammengefaltetes Papier und schob es Al Parker über den Tisch.
    »Was ist das?«
    »Eine Abtrittserklärung, die du mir unterzeichnen wirst. Für zweihundertfünfzigtausend Dollar wirst du dein schlechtes Gewissen freikaufen.« William Needle reichte dem Produzenten einen Füllfederhalter.
    »Ich habe dir gegenüber kein schlechtes Gewissen, Needle. Du hast meine Offenheit und mein Vertrauen mit Füßen getreten. Du hast kein Gefühl. Ich schulde dir gar nichts.«
    »Oh doch, das tust du. Zweihundertfünfzigtausend Dollar, Al. Dem großen Vishnu wird es ein Vergnügen sein, dich ins Jenseits zu befördern.« Langsam und mit spitzen Fingern fasste William Needle in seine Westentasche und zog aus ihr eine lange Nähnadel.
    Bei ihrem Anblick begann Al Parker zu keuchen.
    »Ich werde die Nadel in die Puppe stechen, Al. Langsam und mit Hochgenuss.«
    Das Keuchen des Produzenten wurde immer heftiger. »Lass mich in Ruhe, Needle. Ich kriege keine Luft mehr!«
    Immer näher führte William Needle die lange Nadel an die Puppe heran. »Du wirst sterben, wenn du nicht unterzeichnest, Al. Qualvoll zugrunde gehen …«
    Peter und Bob konnten aus ihrem Versteck jede Einzelheit mitverfolgen und beobachteten schweißgebadet, wie Al Parker das Schriftstück auseinanderfaltete und langsam die Kappe des Füllfederhalters abschraubte.
    In diesem Moment durchfuhr William Needles Körper ein starkes Zucken. Quietschend öffnete sich die Tür des Aufnahmeraums, in dessen Rahmen eine Gestalt im schwarzen Kleid verharrte, deren Gesicht unter einem dunklen Schleier verborgen war.
    »Mrs Stevens!« Al Parker schrie gellend auf.
    »Ganz recht«, drang es aus dem Sprechgerät. Auf ihren Hakenschuhen kam die Gestalt langsam näher und bewegte sich auf William Needle zu. In ihren Händen hielt sie eine Stoffpuppe und eine lange Nadel. »Du hast die Geister des Voodoo erzürnt, William! Und dafür wirst du büßen!«
    »Nein … Nein!« William Needle fasste sich schwer atmend an die Brust und rang nach Luft.
    Die Gestalt lachte böse. »Vishnu gerät in Zorn, wenn sich Ungläubige an seinen Symbolen vergreifen! Du hast die Macht der Puppen missbraucht, um dich mit ihrer Hilfe zu bereichern! Gib es zu!«
    William Needle sackte auf die Knie und schien beinahe zu ersticken.
    »Spürst du, wie die Schmerzen deines Opfers auf dich übergehen? Ich werde die Nadel in die Puppe stechen, wenn du nicht endlich redest!« Die Gestalt kam immer näher.
    »Was willst du denn wissen?« William Needle schrie wie von Sinnen.
    »Mit welchen Geistern brachtest du die Puppe auf dem Herd zum Kochen?«, drang es blechern aus dem Sprechgerät. »Antworte!«
    William Needle krümmte sich. Ihm standen die Tränen in den Augen. »Keine Geister! Das war doch nur eine Zeitschaltuhr!« Augenblicklich stockte er.
    »Darauf hätte ich eigentlich auch von selbst kommen können«, sagte Justus und zog sich die Perücke mit dem Schleier vom Kopf.
    »Auf die naheliegendsten Dinge kommt man eben immer erst etwas später!« Bob kroch aus dem engen Schrank und richtete sich ächzend auf. »Du kannst rauskommen, Peter! Der Showdown ist gelaufen!«
    William Needle lag fassungslos auf dem Boden. Die Wirkung des Medikaments hatte bereits nachgelassen. Nun kroch auch Peter aus

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