Im Bann des Voodoo
Al Parker unternehmen werde, gehen nur ihn und mich etwas an. Das Recht steht auf meiner Seite.« William Needle griff nach seinem Haustürschlüssel und steckte ihn von außen ins Schloss.
»Meinen Sie denn nicht, dass man sich noch gütlich einigen kann?«, fragte Bob vorsichtig.
»Ich verstehe nicht, worauf ihr eigentlich hinauswollt«, reagierte Mr Needle barsch. »Um acht Uhr habe ich einen Termin mit meinem Anwalt. Er wird mir ein Schriftstück aufsetzen, das ich Al Parker anschließend persönlich aushändigen werde. Dieser Lump kann sich dann überlegen, wie er aus der Sache herauskommt. Das ist dann nicht mehr mein Problem. Richtet ihm das bitte aus.« Er zog die Tür hinter sich ins Schloss und drehte den Schlüssel zweimal um. Dann ging er zu seinem Auto, setzte sich hinein und brauste mit quietschenden Reifen davon. Die drei ??? sahen dem Wagen nach, bis er in der Ferne verschwunden war.
»Dieser eiskalte Fisch hat uns gehörig abblitzen lassen«, empörte sich der dritte Detektiv. »Was machen wir denn jetzt?«
»Stellt euch hinter mich und gebt mir Rückendeckung, Kollegen.« Peter zog seinen Schlüsselbund aus der Tasche und schob, ehe Justus und Bob etwas erwidern konnten, den Dietrich fachmännisch in das Schloss von William Needles Haustür. Bob blickte sich besorgt nach allen Seiten um. Er musste aber zu seiner Beruhigung feststellen, dass sich zu dieser frühen Stunde noch keine neugierigen Passanten auf der Straße befanden.
Mit einem leisen Klicken sprang die Haustür auf. Ein Lächeln huschte über Peters Gesicht, ehe er mit seinen Freunden unauffällig die Wohnung betrat und die Tür hinter ihnen schloss. Der weiche Teppich schluckte jeden ihrer Schritte, als sie das Wohnzimmer betraten, in dessen Mitte ein großer Arbeitstisch stand. Neugierig traten die drei ??? näher und blickten mit Entsetzten auf die Utensilien, die dort ordentlich zusammengelegt auf der Tischplatte lagen: vier Stücke Jutestoff, die auf die Größe eines Geschirrhandtuches zugeschnitten waren, zwei Garnspulen mit braunem Baumwollgarn, ein Korb mit Maisstroh sowie eine Sattlernadel und Zuschneideschere.
»Kollegen …« Justus wagte kaum zu atmen. »Wir befinden uns mitten in der Höhle des Voodoo-Priesters. Dies ist seine Puppen-Werkstatt! William Needle steckt also tatsächlich dahinter. Dieser Mensch muss wirklich krank sein.« Der Erste Detektiv griff nach einem Jutelappen und ließ ihn durch seine Finger gleiten.
»Just«, warnte Peter. »Du solltest davon besser nichts anfassen. Wahrscheinlich merkt dieser Typ sofort, dass wir in seiner Wohnung waren, wenn auch nur eines dieser Teile um einen Millimeter verschoben wurde!«
Bob sah sich interessiert in dem spärlich eingerichteten Wohnzimmer um. In einer Ecke des Raumes lagen auf dem Fußboden einige Hanteln. Daneben stand eine Yuccapalme in einem braunen Tontopf, die anscheinend schon lange nicht mehr gegossen worden war. Ansonsten lag vor der Gasheizung nur noch eine schwarze, längliche Holzkiste, deren Deckel zugeklappt war. Der dritte Detektiv ging langsam auf sie zu, kniete sich auf den Boden und öffnete vorsichtig den Deckel. Er warf einen Blick in die Kiste und erstarrte.
»Justus … Peter … Das … glaube ich nicht … Seht euch das an.« Bobs Stimme bebte.
Der Erste und der Zweite Detektiv kamen mit klopfendem Herzen näher und begutachteten mit Entsetzen den Inhalt der Kiste. Darin lagen ein schwarzes Spitzenkleid und eine grauhaarige Frauenperücke, auf der ein kleines Hütchen mit einem schwarzen Schleier festgesteckt war. Daneben stand ein Paar braune Stöckelschuhe. Von einem schwarzen Lederbeutel halb verdeckt, befand sich auch das Masterband in der Holzkiste.
»Ich fasse es nicht.« Peter blickte ungläubig auf die Kleidungsstücke, von denen ein eigenartig süßlicher Geruch aufstieg, und sah dann seine Freunde irritiert an. »William Needle und Jessica Stevens sind also ein und dieselbe Person! Da wäre ich nie im Leben drauf gekommen! Dieser Kerl hat sich in Frauenklamotten gezwängt und Al Parker in dieser Verkleidung weismachen wollen, dass er es mit einer erfahrenen Anthropologin zu tun hat, die ihn vor den bösen Voodoo-Mächten beschützen kann.«
»Von wegen beschützen«, korrigierte Justus. »Jessica Stevens’ Rolle sollte einzig und allein den Zweck erfüllen, Al Parker von dem Voodoo-Zauber zu überzeugen, um ihn gefügig zu machen.«
»Aber wozu?«, fragte Bob.
»Das liegt doch auf der Hand. Immer wieder betonte
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