Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann seiner Küsse

Im Bann seiner Küsse

Titel: Im Bann seiner Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
Vom Netzwerk:
ihnen träumten.
    Gesprochen wurde nicht. Das war nicht nötig. Doch das Schweigen zwischen ihnen war heute anders. Statt des scharfen Zorns, der ihre Beziehung so lange prägte, war es eine sanfte, freundschaftliche Stille, die sich angenehm über sie senkte. Sie sprachen nicht, weil es nicht nötig war. Es genügte, dass sie sich berührten und zusammen waren.
    Sie gingen die Verandastufen hinauf, und Jack hielt ihr die Tür auf. Lächelnd trat sie ein.
    In der warmen und behaglichen Küche duftete es nach den feuchten, salzigen Resten kochenden Wassers und der Zimtsüße von Apfelkuchen. In der Mitte stand die große Kupferwanne zur Hälfte mit Wasser gefüllt. Sie lief zum Herd und hob einen schweren Wassertopf von der hinteren Feuerstelle.
    Jack sprang ihr bei. »Das mache ich.«
    Sie lachte. »Jack, ich fülle seit einer halben Stunde die Wanne an.«
    Er streckte die Hand aus. Seine Finger umfassten ihre, eine Berührung, die Verlangen in ihr weckte. Sie standen Seite an Seite, die Finger über einem Topf mit heißem Wasser vereint. Dampf stieg auf und schlug ihnen ins Gesicht.
    »Das mache ich«, sagte er leise.
    Tess blickte ihm in die Augen und sah, dass er krampfhaft schluckte. Nun wusste sie, dass es um ihn ähnlich stand.
    Keiner der beiden sah weg. Noch immer stieg Dampf auf und umschwebte in heißen Schwaden ihre vereinten Hände. Langsam glitt Jacks Zunge über seine Unterlippe und hinterließ eine feucht glänzende Spur.
    Tess' Magen krampfte sich zusammen. Sie stieß einen zitternden Atemzug aus. Plötzlich wurde ihr klar, was hier vorging, was passieren würde. Obwohl sie sich den ganzen Tag darauf gefreut hatte, obwohl sie gewartet und es schmerzlich ersehnt hatte, empfand sie Angst, weil es nun so weit war.
    Sie hatte schon zuvor Sex gehabt, aber nur wenige Male, peinliche, stumme Handgreiflichkeiten, nach denen sie sich einsamer als zuvor fühlte. Nie war es so gewesen, nie mit einem Mann, der ihr Herz in der Hand hielt. Mit Jack fühlte sie sich völlig verletzlich und sehr unschuldig.
    »Lissa?«
    Sie zuckte unter der unerwarteten Frage zusammen und starrte unverwandt auf seine Kehle. Er berührte ihr Kinn, hob ihr Gesicht an. Sie zögerte, dann blickte sie auf.
    »Lissa, was ist nur?«
    Sie versuchte zu lachen und schaffte es nicht. »Ich ... ich habe Angst.«
    »Das sollst du nicht.« Er nahm ihr Gesicht in die Hände, flüsterte ihren Namen und küsste sie.
    Zunächst war der Kuss so sanft, dass er sich anfühlte wie seine Atemzüge an ihren Lippen. Tess schloss die Augen und legte den Kopf zurück. Sie ließ den Topf los und legte die Hände auf seine Brust und kostete das starke harte Gefühl aus, kostete das Recht aus, ihn zu berühren.
    Als der Kuss sich vertiefte und ihre Zungen sich berührten, spürte Tess, wie sich in ihrem Inneren etwas löste und davon-schwebte. Herzweh und der Schmerz, ungewollt und einsam zu sein, lösten sich in Dunst auf.

Hewlett-Packard
    20
    Langsam zog Tess sich zurück: »Das Badewasser kühlt aus.«
    Er lächelte träge. »Du musst mich ausziehen.« Er hielt zwei zerschrammte, blutige Hände hoch. »Meine Hände sind zu wund, um Knöpfe zu öffnen.«
    Tess schluckte verlegen. Noch nie im Leben hatte sie sich in einer ähnlichen Lage befunden. Es war so ... intim.
    Sie schaute auf und begegnete seinem Blick. Die Liebe in seinen Augen überwältigte sie. Ihr Zögern wurde weggefegt wie Staub im Wind. Er weckte in ihr das Gefühl, schön und sexy und begehrt zu sein.
    Zum ersten Mal im Leben sah sie Sex anders, sah mehr darin. Liebe machen. Plötzlich ging ihr die volle, herrliche Bedeutung dieser Redensart auf, ihre Verheißung und Leidenschaft.
    Sie wollte nicht nur mit diesem Mann Liebe machen, sondern für diesen Mann, indem sie ihm auf jede erdenkliche Weise zeigte, dass sie ihn liebte.
    Mit unsicheren Fingern öffnete sie seine Arbeitshose, die auf den Boden zu seinen Füßen glitt. Er trat heraus und stieß die Hose mit dem Fuß weg.
    Tess' Blick senkte sich, bewegte sich langsam seine Beine entlang. In ihr flammte Erregung auf, als sie den untrüglichen Beweis seines Verlangens sah. Sie spürte seine Atemzüge heiß auf ihrer Stirn.
    Sie schluckte schwer und öffnete erst den obersten Knopf seines Arbeitshemdes, dann einen nach dem anderen. Das Hemd glitt auseinander und entblößte gelocktes, schwarzes Brusthaar. Er atmete schneller. Ihre Finger bewegten sich nach unten, bis das Hemd aufgeknöpft war. Dann sah sie zu ihm auf, starrte ihn mit Augen

Weitere Kostenlose Bücher