Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann seiner Küsse

Im Bann seiner Küsse

Titel: Im Bann seiner Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
Vom Netzwerk:
einschliefen, hielten sie einander noch immer an den Händen.

Hewlett-Packard
    19
    Jemand hämmerte fest an die Hintertür. »Jack? Sind Sie da?«
    Jack erwachte mit einem Ruck.
    »Was ... he? Was ist los?« Tess hob den Kopf und zwinkerte heftig, um den Blick zu klären.
    Jack starrte über die noch immer schlafende Katie seine Frau an. Mit; ihrem zerrauften Haar und den vom Schlaf geröteten Wangen sah sie unglaublich begehrenswert aus. Verlangen flammte jäh in ihm auf. »Jemand ist an der Tür«, stieß er heiser hervor. »Bin gleich wieder da.«
    Heilfroh, dass er sich am Abend nicht ausgezogen hatte, lief Jack nun durch das kalte, dunkle Haus und öffnete die Hintertür.
    Jim Hannah stand auf der Veranda, in seiner alten Arbeitskluft, den Strohhut auf dem Kopf. »Ich weiß, dass Sie uns erst übermorgen erwarten, Jack, aber Clyde Johnsons Frau ist erkrankt und musste nach Victoria zu einem Spezialisten gebracht werden.«
    Jack spähte mit zusammengekniffenen Augen in die Dunkelheit vor dem Morgengrauen. Draußen auf der Straße standen drei Männer. »Wer ist dabei?«
    »Zwei Indianer und Jerry Sikes. Wir dachten uns, wir machen heute und morgen Ihre Herde und gehen dann rüber zu meiner.«
    »Und Sikes hat nichts dagegen, mit mir zu arbeiten?«
    Jim sah unbehaglich drein. »Na ja, um die Wahrheit zu sagen, hat er ein paar ... Vorbehalte. Aber ich sagte ihm, dass Sie mein Freund sind.«
    Jack nickte. »Danke, Jim. Ich fragte mich schon, wie wir beide allein die Schafschur schaffen würden.«
    Jim grinste, offensichtlich erleichtert, dass Jack Sikes' Bedenken so locker sah. »Jetzt dürften wir nicht mehr als zwei Tage brauchen.«
    »Großartig. Ich werfe mich in meine Arbeitshosen und bin in einer Viertelstunde draußen in der Scheune.«
    Als Jack zurück ins Schlafzimmer kam, sah er, dass seine Frau wieder eingeschlafen war. Leise schlüpfte er in seine Arbeitskluft, dann ging er zum Bett und ließ sich auf die Knie nieder.
    Sie lag ihm zugewendet da. Ihr Profil wirkte wie eine blasse, vollkommene Gemme auf dem ungebleichten Kissenbezug. Ihre vollen Lippen waren halb geöffnet ... ein verführerischer Anblick. Das leise Geräusch ihres Atems liebkoste ihn. Oh Gott, wie schön sie war.
    »Lissa?«, flüsterte er und streichelte ihre samtweiche Wange. »Aufwachen.«
    Sie blinzelte verwirrt, dann sah sie Jack und schenkte ihm ein langsames, träges Lächeln, das in ihm das Verlangen weckte, ins Bett neben sie zu schlüpfen, »'n Morgen, Jack.«
    »Morgen, Lissa. Jim Hannah und die Männer sind gekommen. Sie helfen mir bei der Schafschur.«
    Sie strich ihm eine Strähne aus den Augen. »Hört sich an, als wäre das Schwerarbeit.«
    »Das ist es. Erschöpfend.«
    Enttäuschung flammte in ihrem Blick auf. »Sicher wirst du abends müde sein.«
    Er grinste. »So müde auch wieder nicht.«
    »Versprochen?«
    Er beugte sich über sie und küsste sie leidenschaftlich. »Ich verspreche es.«
     
    McGuffey's Erstes Lesebuch lag aufgeschlagen auf Katies Schulpult. Sie legte den Zeigefinger unter den Buchstaben und starrte die Seite an. So konzentriert war sie, dass sie angespannt den Mund verzog. Die Lettern hüpften umher und gerieten durcheinander, sie aber atmete tief durch, wie ihre Mama es sie gelehrt hatte, und versuchte es von neuem.
    Jetzt fiel es ihr leichter, ruhig zu bleiben, und die Schule weckte in ihr auch nicht mehr Panik und Angst. Miss Arnes hatte versprochen, sie nicht zum lauten Vorlesen aufzurufen, ehe Katie nicht von sich aus sagte, dass sie bereit war. Die Gewissheit, dass man sie nicht in Verlegenheit bringen würde, machte sie frei, sich auf die vorliegende Aufgabe zu konzentrieren: auf das Lesenlernen.
    S-C-H-E-U-N-E. Scheune. Scheune! Es hieß Scheune.
    Katie hatte das Gefühl, aus ihrem Stuhl emporzuschweben. Strahlend stieß sie Savannah in die Seite. »Es heißt Scheune, Vannah. Ich habe es gelesen!«
    Savannah staunte und warf ihre Arme um Katie und drückte sie fest. »Ach, Katie. Du hast es geschafft!«
    Miss Arnes schlug mit ihrem Stock auf den Katheder. »Was geht dort hinten vor, Savannah und Mary Katherine? Wir sind mitten in der Lesestunde.«
    Savannah gab Katie frei, rutschte zurück auf ihren Stuhl und faltete die Hände auf dem Pult. »Entschuldigung«, murmelte sie.
    »Ich habe >Scheune< gelesen, Miss Arnes«, sagte Katie stolz. »Ganz allein.«
    Miss Arnes' strenge Miene wurde weich. »Das ist ja wundervoll.« Ihre Stimme klang ein wenig komisch. Sie musste sich räuspern. Dann

Weitere Kostenlose Bücher