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Im Banne des schwarzen Schwertes

Im Banne des schwarzen Schwertes

Titel: Im Banne des schwarzen Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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angehoben.
    »Schießt sie nieder!« brüllte der Flammenbringer. »Tötet sie, ehe sie Zeit finden, weitere Dämonen herbeizurufen!«
    Ein Pfeilhagel schwirrte auf die Männer zu. Drinij Bara lächelte, sprach einige Worte und bewegte dabei beinahe achtlos die Hände. Die Pfeile verharrten mitten im Flug, kehrten um, und jede Spitze fand auf unheimliche Weise den Hals des Mannes, der das Geschoß auf den Weg gebracht hatte. Terarn Gashtek stockte der Atem, und er fuhr herum, drängte sich an seinen Männern vorbei nach hinten durch seine Horde und forderte sie unablässig brüllend auf, die vier anzugreifen.
    Die Masse der Barbaren wußte sehr wohl, daß sie verloren war, wenn sie jetzt floh, und so wogten die Männer vorwärts.
    Die Morgendämmerung malte erstes Licht an den von Wolken verhangenen Himmel, und Mondmatt blickte nach oben. »Schau, Elric!« rief er und hob die Hand.
    »Nur fünf«, sagte der Albino. »Nur fünf - aber vielleicht sind es genug.«
    Er parierte mehrere herabsausende Klingen mit dem Schwert, und obwohl er übermenschliche Kräfte besaß, schien die ganze Energie das Schwert verlassen zu haben, so daß es nur so wirksam war wie eine gewöhnliche Klinge. Kämpfend versuchte er sich zu entspannen und spürte, wie die Macht ihn verließ, wie sie in Sturmbringer zurückkehrte.
    Wieder begann die Runenklinge zu jaulen und durstig nach den Kehlen und Herzen der Barbaren zu streben.
    Drinij Bara hatte kein Schwert, doch er brauchte eine solche Waffe auch nicht, er verteidigte sich mit feineren Methoden. Rings um ihn häuften sich die widerlichen Ergebnisse seiner Kunst - knochenlose wabbelnde Massen aus Fleisch und Sehnen.
    Die beiden Zauberer, gefolgt von Mondmatt und dem Boten, kämpften sich durch die halb wahnsinnig gewordenen Barbaren, die sich verzweifelt bemühten, die vier zu überwältigen. In dem Durcheinander gelang es nicht, einen vernünftigen Aktionsplan auszuarbeiten. Mondmatt und der Bote nahmen toten Barbaren ihre Krummsäbel ab und griffen in den Kampf ein.
    Nach einiger Zeit erreichten sie den Außenbezirk des Lagers. Eine große Horde Barbaren war geflohen; sie galoppierten in westlicher Richtung davon. Dann erblickte Elric Terarn Gashtek, der einen Bogen in den Händen hielt. Er erkannte die Absicht des Flammenbringers und brüllte dem anderen Zauberer eine Warnung zu; Drinij Bara hatte dem Barbaren den Rücken zugewandt und schrie gerade einen unruhestiftenden Zauber hinaus. Er drehte sich halb um, brach ab, versuchte einen anderen Spruch anzufangen, doch schon drang ihm der Pfeil ins Auge.
    Er schrie: »Nein!«
    Und so starb er.
    Elric erstarrte bei dieser Szene; er blickte zum Himmel empor und zu den mächtigen Flugwesen, die er wiedererkannte.
    Dyvim Slorm, der Sohn von Elrics Cousin Dyvim Tvar, dem Drachenmeister, hatte die legendären Drachen von Imrryr geholt, um damit seinem Angehörigen beizustehen. Der größte Teil der riesigen Ungeheuer schlief allerdings noch und würde wohl noch ein weiteres Jahrhundert ruhen - nur fünf Drachen hatten sich aufwecken lassen. Bis jetzt hatte Dyvim Slorm noch nichts unternehmen können, weil er fürchten mußte, Elric und seinen Gefährten zu schaden.
    Terarn Gashtek hatte die wunderbaren Ungeheuer ebenfalls bemerkt. Er sah seine mächtigen Eroberungspläne zerrinnen, und erzürnt stürmte er auf Elric zu.
    »Du weißgesichtiger Abschaum!« heulte er. »Du bist für dies alles verantwortlich - und du wirst den Preis des Flammenbringers dafür zahlen!«
    Lachend hob Elric Sturmbringer, um sich vor dem aufgebrachten Barbaren zu schützen. Er deutete zum Himmel: »Auch diese Wesen können Flammenbringer genannt werden, Terarn Gashtek - und verdienen den Namen noch mehr als du!«
    Dann stieß er die böse Klinge tief in Terarn Gashteks Körper, und der Barbar stieß einen erstickten, wimmernden Klagelaut aus, als ihm die Seele entrissen wurde.
    »Ein Zerstörer mag ich wohl sein, Elric von Melnibone«, keuchte er, »doch meine Methoden waren sauberer als die deinen. Du und alles, was dir am Herzen liegt, soll bis in alle Ewigkeit verflucht sein!«
    Elric lachte, doch seine Stimme bebte leicht, als er auf die Leiche des Barbaren hinabschaute. »Ich habe mich schon einmal von solchen Flüchen befreit, mein Freund. Der deine wird wenig Wirkung auf mich haben, glaube ich.« Er hielt inne. »Bei Arioch, ich hoffe, ich habe recht. Ich dachte, mein Schicksalsweg wäre von Zerstörung und Verwünschungen frei, doch vielleicht war das ein

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