Im Banne des schwarzen Schwertes
öffneten die Säcke, ließen die Kinder herausklettern, sahen zu, wie die stummen Frauen auf die Pferde stiegen, und halfen den Kindern ebenfalls hinauf.
Dann galoppierten sie davon.
»Also«, sagte Elric nachdrücklich. »Wir müssen unseren Plan heute nacht realisieren, ob der Bote nun Dyvim Slorm erreicht hat oder nicht. Ein solches Blutvergießen könnte ich nicht noch einmal mitmachen.«
Terarn Gashtek war im Rausch zusammengesunken. Er lag im Obergeschoß eines unversehrt gebliebenen Hauses.
Elric und Mondmatt schlichen zu ihm. Während Elric darauf achtete, daß sie nicht gestört wurden, kniete Mondmatt neben dem Barbarenführer nieder und griff mit vorsichtigen Fingern unter die Kleidung des Mannes. Er lächelte selbstbewußt, als er die sich windende Katze heraushob und an ihrer Stelle ein ausgestopftes Kaninchenfell deponierte, das er für eben diesen Zweck vorbereitet hatte. Das Tier fest an sich drückend, stand er auf und nickte Elric zu. Gemeinsam schlichen sie aus dem Haus und bewegten sich durch das Chaos des Lagers.
»Ich habe mich überzeugt, daß Drinij Bara in dem großen Wagen liegt«, sagte Elric zu seinem Freund. »Schnell, die Hauptgefahr ist vorbei.«
»Wenn die Katze und Drinij Bara Blut getauscht haben und der Zauberer seine Seele zurückhat -was dann, Elric?« fragte Mondmatt.
»Zusammen mag unsere Kraft ausreichen, die Barbaren wenigstens zurückzuhalten. Aber.« Er brach ab, als eine große Gruppe Krieger auf sie zukam.
»Der Westmann und sein kleiner Freund!« lachte einer. »Wohin wollt ihr denn, Kameraden?«
Elric spürte die Stimmung der Männer. Das Gemetzel des Tages hatte ihren Blutdurst noch nicht ganz stillen können. Sie waren auf einen Streit aus.
»Wir haben kein besonderes Ziel«, erwiderte er. Die Barbaren rückten torkelnd weiter vor und schlossen die beiden Männer ein.
»Wir haben viel von deiner geraden Klinge gehört, Fremder«, sagte der Sprecher der Krieger grinsend. »Und ich hätte nicht übel Lust,sie mal gegen eine richtige Waffe auszuprobieren.« Er zog seinen Krummsäbel aus dem Gürtel. »Was sagst du dazu?«
»Ich möchte dir das ersparen«, meinte Elric kühl.
»Du bist großzügig - doch würde ich es vorziehen, wenn du meine Einladung annähmst.«
»Laßt uns durch!« sagte Mondmatt.
Die Gesichter der Barbaren verhärteten sich. »Sprichst du so mit den Eroberern der Welt?« fragte der Anführer.
Mondmatt machte einen Schritt zurück und zog sein Schwert, wobei sich die Katze in seiner linken Hand wand.
»Wir bringen das am besten hinter uns«, sagte Elric zu seinem Freund und zog die Runenklinge aus der Scheide. Das Schwert stimmte ein leises, spöttisches Lied an, das auch die Barbaren vernahmen. Sie wurden unruhig.
»Nun?« fragte Elric und hob die halbintelligente Klinge.
Der Barbar, der ihn herausgefordert hatte, schien seine Selbstsicherheit zu verlieren. Dann gab er sich einen Ruck und rief: »Sauberer Stahl kann jeder Zauberei widerstehen!« Damit stürzte er vor.
Elric, der die Gelegenheit begrüßte, die Toten der Stadt zu rächen, parierte den Schlag, drängte den Krummsäbel zurück und führte einen Streich, der den Rumpf des Mannes über der Hüfte glatt durchtrennte. Der Barbar schrie auf, schlug wie besessen mit den Armen um sich und starb. Mondmatt, der sich mit einigen anderen Männern abgab, tötete einen Gegner, doch ein zweiter griff sehr schnell an und senkte dem kleinen Ostländer seine Klinge in die Schulter. Mondmatt schrie auf - und ließ die Katze fallen. Elric trat vor und tötete Mondmatts Gegner, wobei Sturmbringer ein triumphierendes Blutlied anstimmte. Die übrigen Barbaren machten kehrt und flohen.
»Wie schlimm ist die Wunde?« fragte Elric schwer atmend, doch Mondmatt war auf die Knie gesunken und starrte in die Dunkelheit.
»Schnell, Elric! Siehst du die Katze? Ich habe sie beim Kampf fallen lassen. Wenn wir sie verlieren, sind wir verloren.«
Verzweifelt suchten sie die Umgebung ab.
Aber sie hatten keinen Erfolg, denn die Katze hatte sich mit der Geschicklichkeit ihrer Rasse versteckt.
Wenige Minuten später hörten sie Gebrüll aus dem Haus, das Terarn Gashtek mit Beschlag belegt hatte.
»Er hat entdeckt, daß die Katze fort ist!« meinte Mondmatt. »Was jetzt?«
»Keine Ahnung. Weitersuchen und hoffen, daß er uns nicht verdächtigt.«
Sie setzten ihre Jagd fort, doch ohne Ergebnis. Während sie suchten, kamen mehrere Barbaren herbei. Einer von ihnen sagte:
»Unser Führer möchte mit
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