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Im Bett mit Brad Pitt

Im Bett mit Brad Pitt

Titel: Im Bett mit Brad Pitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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Das ist genau die richtige
Adresse für uns.«
    »Tja, mal sehen, mit ein bisschen Glück kann ich euch noch bei
einer unserer bestehenden Gruppen unterbringen.«
    Genevieve (sie hat uns gleich zu Anfang mit großzügiger Geste
erlaubt, sie mit ihrem Vornamen anzusprechen) starrt hinter ihrem riesigen
Schreibtisch verkniffen auf den Bildschirm ihres Computers und geht scheinbar
endlos lange Listen durch. Sie kann nicht mehr die Jüngste sein, doch ihre
Haltung ist kerzengerade und ihr Haar hellblond gefärbt, dazu ist ihr Gesicht
verdächtig faltenlos und eine Spur zu grell geschminkt. Sie hat wache Augen und
eine strenge, rauchige Stimme, wodurch sie mich frappant an Estelle Getty von
den Golden Girls erinnert .
    »Falls Sie ausgebucht sind und mich nicht mehr aufnehmen können,
wäre es nicht schlimm«, füge ich an. »Hauptsächlich geht es um meine Freundin,
ihr würde diese Ausbildung wirklich sehr viel bedeuten.«
    Emma hat anscheinend alles verstanden und verpasst mir einen Stoß
mit dem Ellbogen. Verdammt, kann sie sich also doch noch an mein Versprechen
erinnern.
    »Nein, nein, wir finden schon was für euch beide«, antwortet
Genevieve schnell, und ich versinke resigniert in meinem dicken Polstersessel.
Dann muss es also sein.
    Eigentlich hatte es sich schon abgezeichnet, so leicht, wie es war,
diese Schauspielschule zu finden. Wir mussten nur ein paar Schritte den
Hollywood Boulevard hinunter, dann einer grellen Leuchtreklame folgend durch
eine wackelige Eingangstür, über einen düsteren Hinterhof, wo wir uns beide
spontan an unsere Handtaschen klammerten, dann eine schmale Treppe hinauf, und
schon waren wir da.
    Genevieve begrüßte uns mit der freundlichen Distanziertheit einer
großen Diva, dann machte sie sich sofort auf die Suche nach einem geeigneten
Kurstermin für uns.
    »Ja, ich denke, das könnte funktionieren«, sagt sie plötzlich und strahlt
uns an. »Wir hätten da einen Intensivkurs, der gerade startet. Er geht über
zwei Wochen zu je fünf Stunden, das wäre doch der ideale Einstieg für euch,
nicht wahr?«
    »Und was kostet das?«, frage ich schnell.
    »Zweihundert Dollar.«
    »Für uns beide?«
    »Pro Person natürlich!« Genevieve schnappt empört nach Luft. »Eine
derart professionelle und umfassende Ausbildung zu diesem Preis gibt es
nirgendwo sonst in Hollywood.«
    »Okay, okay«, lenke ich ein. Sie hat ja recht, für hiesige
Verhältnisse ist der Preis geradezu lächerlich gering, das Best
Price auf dem Werbeaufkleber war also nicht gelogen.
    Emmas Blick wandert fragend zwischen mir und Genevieve hin und her.
«Und, hat sie was für uns?«
    »Ja, einen zweiwöchigen Intensivkurs, und er kostet zweihundert pro
Person«, kläre ich sie auf.
    »… was
ausgesprochen billig ist!«, ergänzt Genevieve schnell.
    »Das finde ich auch«, stimmt Emma begeistert zu. »Den nehmen wir,
ist doch klar.« Und zu Genevieve in Englisch: »Wann er starten?«
    »Ihr wollt den Kurs also buchen?«, fragt Genevieve zur Sicherheit
noch einmal nach, und auf unser Nicken hin: »Fein, dann bräuchte ich nur noch
eure Namen, Adressen und Telefonnummern.« Sie zieht zwei Formulare aus der
Schublade und zückt einen Stift.
    »Lilly Tanner«, sage ich und diktiere ihr meine Telefonnummer und
die Hoteladresse dazu.
    »Du bist Engländerin?«, spielt sie auf meine Aussprache an.
    »Ich? Nein, nein, mein Vater ist Engländer, deshalb der Akzent«,
kläre ich sie auf. »Ich komme aus Deutschland.«
    »Okay, Germany .« Sie macht eine entsprechende
Notiz. »Und dein Name ist …?«, will sie dann von Emma wissen.
    » Maria Conchita Cojones «, sagt Emma, ohne
mit der Wimper zu zucken. »Aus Mexiko City .«
    Genevieve und ich reißen gleichzeitig die Augen auf.
    »Emma, spinnst du?«, entfährt es mir. Und dann mit mühsam gedämpfter
Stimme: »Wie kommst du denn auf diesen dämlichen Namen?«
    »Ich bin doch jetzt eine Latina, schon vergessen?«, zischt sie
zwischen zusammengepressten Lippen zurück.
    »Emma, du kannst doch nicht … weißt du überhaupt, was ›cojones‹
bedeutet?«, sage ich hastig, während Genevieve uns aufmerksam beobachtet.
    »Nein, was denn?«, fragt Emma mit großen Augen.
    » Hoden! Es bedeutet Hoden! «
    »Oh … dann nehmen wir wohl besser etwas anderes …« Sie
bekommt hektische Flecken auf den Wangen.
    »Wie heißt deine Freundin denn nun?« Genevieve klingt schon ein
bisschen ungeduldig.
    »Sie heißt …«, mein Gehirn läuft auf Hochtouren, »…  Emilia Conzales .« Super,

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