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Im Bett mit Brad Pitt

Im Bett mit Brad Pitt

Titel: Im Bett mit Brad Pitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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nichts anderem, Lilly, du bist geradezu besessen von
deiner Schreiberei …«
    »Also gut, ja, sagen wir, es hat eine gewisse
Bedeutung für mich«, relativiere ich – und gleichzeitig wissen wir
beide, dass das die Untertreibung des Jahrhunderts ist. In Wirklichkeit arbeite
ich für einen Hungerlohn in diesem Videoladen, anstatt mein Studium
voranzutreiben, weil ich mir hier den ganzen Tag lang gratis Filme reinziehen
kann, und das hat einen einfachen Grund: Ich bin fasziniert von Filmen, seit
ich im Alter von zweieinhalb zum ersten Mal einen bewusst geguckt habe – Mary Poppins  –, und im Lauf der Jahre hat sich das zu
einer regelrechten Manie ausgewachsen, zu einem Tick. Die Wahrheit ist: Ich bin
ein absolut besessener Filmfreak, und mein größter Traum ist es, irgendwann
einmal ein Drehbuch zu schreiben, das ganz groß verfilmt wird, und wenn sich
dann am Ende der Vorstellung das Publikum erhebt und applaudiert und dann im
Nachspann mein Name erscheint …
    »Lilly, ich rede von Hollywood !«,
unterbricht Emma meine wundervolle Vision.
    Ich starre sie wortlos an. Hollywood! Wie gern würde ich da hin!
Aber im nächsten Moment schon fällt mir ein, dass das gar nicht geht.
    »Ich kann nicht, Emma.« Ich lasse enttäuscht die Schultern hängen.
    »Und wieso nicht?«, fragt sie verständnislos.
    »Weil ich hier nicht wegkann.« Ich deute auf den Laden. »Ich bin die
Einzige, die das hier am Laufen hält, verstehst du? Eddie würde die Wände
hochgehen, wenn ich von heute auf morgen alles hinschmeiße.«
    Eddie ist mein Chef – ein bisschen zwielichtig übrigens, aber
insgesamt kein übler Typ –, der den Laden neben verschiedenen anderen
Geschäften betreibt. In Wirklichkeit weiß keiner genau, womit Eddie sein Geld
verdient, aber trotzdem kann ich ihn nicht im Stich lassen, zumindest nicht so
kurzfristig.
    »Woher willst du das denn wissen? Du hast ihn doch noch gar nicht
gefragt.« Emma gibt sich noch nicht geschlagen.
    »Emma, es hat keinen Sinn. Ich weiß es. Okay, ich rufe ihn an«,
lenke ich missmutig ein, als ich ihren Blick sehe. »Aber nur, um dir zu
beweisen, dass es nicht geht.«
    »Und, was hat er gesagt?«, fragt Emma gespannt, als ich zwei Minuten
später den Hörer wieder auflege.
    Ich kratze mich hastig am Hinterkopf. »Er hat gesagt, dass das eine
echte Hiobsbotschaft für ihn ist«, erkläre ich dann bedächtig. »Aber er will
mir diese einmalige Gelegenheit nicht verderben und ist angesichts unserer
langjährigen Zusammenarbeit bereit, diesen herben Verlust hinzunehmen, weil er
mir zu Dank verpflichtet ist, aber insgeheim hofft er natürlich, dass es nicht
zu lange dauert, bis ich wieder zurück bin.«
    » Das alles hat er in der kurzen Zeit
gesagt?«, wundert sich Emma.
    »Ja.« Ich starre nachdenklich den Hörer an. In Wirklichkeit hat es
ein bisschen anders geklungen, nämlich so: »Klar, Lilly, kein Problem, sag
einfach den anderen Mädels Bescheid, dass sie deine Schicht übernehmen.« Aber
im Grunde genommen kommt es doch aufs Gleiche raus, nicht wahr?
    »Das heißt, du kommst mit?« Emma hüpft aufgeregt von einem Bein aufs
andere.
    »Sieht so aus«, murmle ich, und plötzlich springt ihre Erregung wie
ein Funke auf mich über. »Wir fliegen nach Hollywood!«, jauchze ich.
    »Super, Lilly!« Emma umrundet die Theke und reißt mich in ihre
kräftigen Arme, dass mir die Luft wegbleibt. »Nur gut, dass du jetzt wieder bei
deiner Mutter wohnst, dann wird es für Little  P auch nicht so schwer«, tönt sie fröhlich.
    Au Backe. Little P ! Den hatte ich ganz
vergessen.
    Wie konnte ich nur? Little  P ist
mein Schatz, mein Liebling, ein kleiner West Highland White Terrier, der mit
Abstand entzückendste Hund, den man sich nur vorstellen kann. Wie konnte ich
auch nur eine Sekunde daran denken, ihn hier zurückzulassen? Aber ihn mit auf
diese lange Reise zu nehmen wäre viel zu beschwerlich für den kleinen Kerl, ist
er doch erst ein Jahr alt, also ein Baby gewissermaßen. Abgesehen davon gibt es
in Amerika bestimmt auch strenge Quarantänebestimmungen oder so was in der
Art …
    Ich lasse hoffnungslos die Schultern sinken. Aus, vorbei, der Traum
ist ausgeträumt. Ich kann unmöglich weg. Zu groß ist die Verantwortung meinem
kleinen Baby gegenüber, bricht es ihm doch jedes Mal fast das Herz, wenn ich
ihn nur für ein paar Stunden bei meiner Mutter zurücklasse, um zur Arbeit zu
gehen oder in die Uni.
    Nein, ich kann nicht mit Emma nach Hollywood fliegen. Es wäre ein zu
schwerer

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