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Im Bett mit Brad Pitt

Im Bett mit Brad Pitt

Titel: Im Bett mit Brad Pitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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unwahrscheinlich, so
unterschiedlich, wie unsere Geschmäcker diesbezüglich sind.
    Ich weiß ja nicht einmal, ob er zu Fuß kommt oder mit dem Auto. Und
wenn ja, welches Auto könnte ein Mann wie er wohl fahren? Ich überlege. Ich
habe ihn bisher dreimal getroffen, und jedes Mal war er leger gekleidet
gewesen, wie jemand, dem Bequemlichkeit und Zweckmäßigkeit wichtiger sind als
Styling und Angeberei. Welcher Wagen könnte wohl zu so einem Mann passen? Ein
Kombi vielleicht, oder nein, ein Geländewagen, das wird es sein. Jedenfalls
ganz sicher keine große Limousine oder gar ein protziger Sportwagen wie der,
der jetzt gerade heranrollt, das sagt mir meine Menschenkenntnis.
    »Pünktlich auf die Minute, sehr gut. Willst du noch einen Kaffee
trinken, bevor wir starten?«
    Okay, das mit der Menschenkenntnis ist vielleicht doch nicht ganz
mein Ding, denn der Mann in dem pechschwarzen, superflachen und megaprotzigen
Sportwagen ist Jason. Er trägt eine große
Sonnenbrille, hinter der ich ihn fast nicht erkannt hätte, und mit seinem
unverschämten Grinsen sieht er … eigentlich ziemlich cool aus.
    »Hi, Jason«, sage ich, nachdem ich meine erste Überraschung
abgeschüttelt habe. »Von mir aus können wir gleich starten.«
    Er
öffnet die Beifahrertür für mich, und ich gleite auf den Sitz.
    »Hi«, lächelt er mich an. »Gut siehst du aus.«
    »Vielen Dank.«
    Für einen winzigen Moment zögern wir beide, dann lege ich den Gurt
an, während Jason den Blinker setzt und in den rollenden Verkehr hinauszieht.
Ich mustere ihn verstohlen von der Seite. Sein Haar ist durch den Fahrtwind
noch zerzauster als sonst, und zu meiner Überraschung ist er diesmal glatt
rasiert.
    »Was hältst du von einem Trip nach Malibu?«, fragt er.
    »Das wäre toll, da war ich noch nicht … nur sag jetzt bitte
nicht, dein Freund hätte dort ein Strandhaus, in das du mich bringst.«
    »Nein, wie kommst du darauf?«, fragt er überrascht.
    Ich erzähle ihm die Geschichte von Barry Lustmolch Gracen, und er setzt ein verbittertes Lächeln auf.
    »Wenigstens hast du ihm die richtige Antwort gegeben«, sagt er. »Solche
Kerle nutzen ihre Position schamlos aus, und leider fallen immer wieder
hoffnungsvolle Nachwuchstalente darauf herein.«
    »Ja, und diese Hoffnung löst sich dann wahrscheinlich schnell in
Luft auf.«
    »Wo wir gerade beim Thema sind, Lilly …« Er wirft mir einen
kurzen Blick zu, bevor er sich wieder auf den Verkehr konzentriert. »Ich war
letztes Mal vielleicht etwas zu direkt, was dein Drehbuch angeht. Das wollte
ich nicht, und das steht mir auch gar nicht zu. Ich habe es weder gelesen, noch
kenne ich mich bei solchen Stoffen sonderlich gut aus, daher hätte ich mir auch
kein voreiliges Urteil darüber bilden dürfen.«
    »Du musst dich nicht entschuldigen, Jason. Wenn jemand Mist gebaut
hat, dann ja wohl ich. Ich weiß gar nicht, was da in mich gefahren ist, deine
Filme zu kritisieren.«
    »Nein, nein, ist schon gut. Du magst solche Filme nicht, und ich
respektiere deine Meinung.«
    »Ehrlich?« Ich sehe ihn überrascht an. »Ist es für einen
Hollywoodregisseur nicht ein bisschen sonderbar, wenn ihn eine
Videothekenaushilfe kritisiert?«
    Er schüttelt den Kopf. »Damit habe ich kein Problem. Tarantino hat
auch in einer Videothek gearbeitet, bevor er mit dem Filmemachen anfing,
wusstest du das?«
    »Du nimmst mich auf den Arm.«
    »Nein, und er hat auch eine logische Erklärung dafür: Nirgendwo
sonst hätte er die Möglichkeit gehabt, sich Filme anzusehen und gleichzeitig
auch noch Geld zu verdienen.«
    »Aber das ist bei mir genau das Gleiche«, stoße ich überrascht
hervor. »Ich bin so versessen auf Filme, dass ich lieber in der Videothek jobbe
und Drehbücher schreibe, anstatt endlich mein Studium voranzutreiben.«
    »Ja, man muss schon ein bisschen verrückt sein, um sich für die
Filmbranche zu entscheiden. Und man muss sich auch vergegenwärtigen, dass es
nur die Wenigsten schaffen.«
    »Du bist einer dieser Wenigen. Wie war es bei dir?«
    »Ich hatte Glück«, bekennt er frei heraus. »Ich war damals Student
an der Filmakademie, und als Semesterarbeit drehte ich mit ein paar Kollegen The Last Countdown . Ein Freund von mir hat das Band dann
ohne mein Wissen beim Sundance Film Festival eingereicht, und den Rest kennst du ja.«
    »So einfach war das?«
    »Ja. Erstaunlich, nicht wahr?«
    »Allerdings.« Ich hänge kurz meinen Gedanken nach. »Hast du schon
mal daran gedacht, etwas anderes zu machen?«
    »Du meinst

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