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Im Bett mit Brad Pitt

Im Bett mit Brad Pitt

Titel: Im Bett mit Brad Pitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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das Gaspedal. Nichts rührt
sich. Ich steige ein kleines bisschen fester drauf, und jetzt kommt es mir so
vor, als hätte sich das Motorgeräusch verändert. Gleich muss es losgehen. Ich
starre ganz gebannt auf die monstermäßige Motorhaube, deren Ende ich nicht
einmal erahnen kann.
    »Jetzt mach schon, bevor wir hier noch Wurzeln schlagen.«
    Wann fährt denn dieses Mistding endlich? Auch die Teenager von dem
Verkaufsstand stecken jetzt schon tuschelnd die Köpfe zusammen, und ich
verliere die Geduld. Ich latsche ordentlich drauf, und auf einmal macht der
Wagen einen mächtigen Satz nach vorn. Ein spitzer Schrei entringt sich meiner
Brust, und ich trete mit aller Kraft auf das breite Bremspedal, woraufhin wir
mit quietschenden Reifen wieder zum Stehen kommen.
    »Ui, der geht aber ab«, versuche ich ein Lächeln, das aber zu einer
Grimasse verkommt.
    »Mensch, Lilly, ich hätte mir fast den Kopf gestoßen«, meckert Emma.
»Also noch einmal, aber diesmal mit ein bisschen mehr Gefühl.«
    »Bitte sehr, genug Gefühl?«, frage ich eine Minute später mit
stolzgeschwellter Brust. Wir fahren. Wir fahren . Und
ich sitze hinter dem Lenkrad und steuere dieses Ungetüm von einem Auto ganz
alleine.
    »Ja, aber es wäre noch besser, wenn du nicht andauernd Gas geben und
dann wieder abbremsen würdest«, meint Emma.
    »Ach komm, Emma, ich fahre diesen Wagen erst seit fünf Minuten, da
brauche ich natürlich noch ein bisschen Eingewöhnungszeit. Abgesehen davon muss
ich meine Geschwindigkeit auch an den Verkehr anpassen, nicht wahr?«,
rechtfertige ich mich.
    »Welcher Verkehr denn?« Emma starrt auf die einsame Straße vor uns.
    »Ja, jetzt, aber gerade vorhin war ganz schön was los«, bringe ich
zu meiner Rechtfertigung vor.
    »Das war ein Wagen, und der wäre uns fast
hinten draufgekracht, weil du ohne jeden Grund gebremst hast.«
    »Ja, wenn man nur das Negative sehen will …«
    Sie wirft mir einen skeptischen Blick zu. »Da vorne rechts«,
kommandiert sie dann nach einem Blick auf das Navi, bevor die Computerstimme
noch die Anweisung geben kann.
    Ich zirkle den Wagen um die enge Kurve und merke, wie sich auf
meiner Stirn kleine Schweißtropfen bilden.
    »Da vorn, die große gelbe Villa … fahr am Tor vorbei und dann
nahe an den Zaun ran!«
    Ich tue, wie mir geheißen, dann vergewissere ich mich, dass die Luft
rein ist. »Und ab die Post! Worauf wartest du noch?«
    Emma hält einen Umschlag in der Rechten, und ihr Blick pendelt
vorwurfsvoll zwischen dem Zaun und mir hin und her. »Ich sagte nahe ranfahren , oder etwa nicht?«
    Ich recke den Kopf ein bisschen in die Höhe, um die Entfernung bis
zum Zaun abschätzen zu können. Zugegeben, drei Meter sind wirklich nicht
besonders nahe. »Ich weiß, aber so ist es besser … wegen der Flugbahn«,
murmle ich mit glühendem Kopf. »Meinst du, du schaffst es übers Dach?«
    »Ich werd’s versuchen.« Sie zieht sich mit der Linken am
Scheibenrahmen hoch, dann holt sie mit der Rechten weit aus und wirft …
    Wow.
    Ich habe gewusst, dass Emma kräftig ist, aber mit diesem Wurf könnte
sie locker bei einer Speerwurfolympiade mitmachen. Der Umschlag steigt hoch in
die Luft bis über das Dach des Hauses, senkt sich dann in einer eleganten
Parabel wieder Richtung Erde und verschwindet hinter dem Giebel aus unserem
Blickfeld.
    »Volltreffer«, rufe ich voller Bewunderung. »Ich wusste gar nicht,
dass du so gut werfen kannst!«
    »Ja, geht so«, meint sie lässig, während sie den Arm hin und her
schlenkert. »Ich bin noch nicht ganz warm, aber fürs erste Mal war’s nicht
schlecht. Machen wir also weiter.« Sie stöbert in der Liste. »Was hältst du von
Tom Cruise?«
    »Tom Cruise? Der ist megascharf. Und seine Katie würde auch eine
gute Sam abgeben.«
    Sie tippt die Adresse ein, und wir machen uns erneut auf den Weg.
Diesmal ist es schon beinahe Routine. Ich lasse den Wagen an die riesige Villa
heranrollen, und Emma zieht voll durch. Diesmal geht der Wurf sogar noch weiter
als beim ersten Mal, und ich nicke anerkennend.
    Die nächste Adresse gibt Emma gleich ein, ohne mich um meine Meinung
zu fragen.
    »Wen hast du da?«, werde ich neugierig, als ich ihre leuchtenden
Augen sehe.
    »Orlando Bloom. Hast du Einwände?«
    »Nicht die geringsten.«
    Zwei Stunden später sind nur noch sechs Umschläge übrig. Emma
sieht ein bisschen abgekämpft aus, was kein Wunder ist bei dem Arbeitspensum,
das hinter ihr liegt. Ich habe mir gar nicht alle Namen gemerkt, die wir mit
unserem Buch

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