Im Bett mit Brad Pitt
weiß nicht …«
»Was hast du?«
»Es sind Liegen .«
Er lacht. »Ja, genau, mit ungefähr dreihundert Menschen rundherum.
Komm schon, Lilly, ich beiße nicht.«
Auf einmal komme ich mir ziemlich albern vor. Er hat recht, hier
sind überall Leute, am Strand, an den Tischen, und auch auf den Liegen haben es
sich andere Gäste bereits gemütlich gemacht, und das sind keineswegs nur
verliebte Pärchen, wie ich mit einem schnellen Blick feststelle. Außerdem, was
wäre daran eigentlich so schlimm?, zuckt es mir auf einmal durch den Kopf.
»Also gut, von mir aus«, gebe ich nach.
»Prima.« Jason holt schnell ein paar Polster und eine Decke, und
nachdem wir die Schuhe ausgezogen und uns auf der weichen Unterlage ausgebreitet
haben, serviert der Kellner zwei knallig bunte Cocktails.
»Hast du die bestellt?«, frage ich überrascht.
»Ja, das ist die Spezialität des Hauses. Du magst doch Cocktails?«
»Ja, solange sie süß sind.«
Wir stoßen an und trinken, und der Geschmack ist einfach himmlisch.
Dann lehnen wir uns in die Polster zurück und betrachten eine Weile schweigend
die Wellen und die Sonne, die weit draußen am Horizont langsam im Meer
versinkt. Eine leichte Brise bringt kühle Abendluft heran, und ich nehme die
Decke und kuschle mich behaglich hinein. Dabei fällt mein Blick auf Jason, der
ganz in Gedanken versunken zu sein scheint.
Wie gut er aussieht. Im Profil kommen sein männliches Kinn und die
kräftige Nase noch besser zur Geltung, und unwillkürlich frage ich mich, was
ein Mann wie er überhaupt von mir will. Er muss doch ständig von den schönsten
Frauen umgeben sein, er sieht gut aus und ist zudem extrem erfolgreich, einer
wie er kann doch sicher jede haben, Schauspielerinnen und Models, Frauen wie
die beim letzten Mal vor der Sky Bar …
Moment mal, wer war das überhaupt?
Plötzlich dreht er den Kopf und fängt meinen Blick auf, bevor ich
noch weggucken kann. »Woran denkst du?«, fragt er mit einem verträumten
Lächeln.
»Diese Frau letztes Mal, vor der Sky Bar …«,
beginne ich, und im selben Moment wird mir bewusst, dass ich überhaupt kein
Recht habe, ihn danach zu fragen. »Aber das geht mich auch gar nichts an«, füge
ich hastig hinzu.
»Ach was, kein Problem«, winkt er ab. »Das war Rita, Rogers
Frau … du weißt schon, mein Produzent, von dem ich den Wagen habe. Roger
ist manchmal froh, wenn sie jemand ausführt, damit er seine Ruhe hat.«
»Ach so … dann hast du also nichts mit ihr?«, sage ich
möglichst beiläufig und merke dennoch, wie meine Wangen zu glühen anfangen.
»Eine Affäre?« Er zieht eine nachdenkliche Miene. »Nein, so kann man
es nicht nennen. Ich muss nur hin und wieder mit ihr schlafen, um die
Finanzierung für meinen nächsten Film zu bekommen, aber das ist rein
geschäftlich.«
»Wie bitte?«, fahre ich hoch. Dann sehe ich das Zucken um seine
Mundwinkel, und ich boxe ihn mit aller Kraft in die Schulter.
»Au!« Er reibt sich den Oberarm. »Das hat wehgetan.«
»Das sollte es auch, du Schuft!«, rufe ich in gespielter Empörung.
»Apropos Sky Bar «, meint er und stützt
seinen Kopf in die Hand. »Ich wollte eigentlich nicht fragen, aber nachdem du
das Thema erwähnt hast … was genau ist da eigentlich abgegangen an diesem
Abend?«
Klasse, Lilly, gut, dass du das Thema angeschnitten hast. Ich merke,
wie mir das Blut ins Gesicht schießt. »Och, nicht Besonderes …« Ich wedle
verlegen mit der Hand herum.
»Nichts Besonderes?«, lacht er ungläubig. »Du warst klitschnass, und
gleich danach kam uns George Clooney entgegen – ebenfalls
klitschnass –, und die Leute sprachen von drei Frauen, die ihn mit irgendwas
beworfen haben und gleich darauf geflüchtet sind …«
»Na, dann weißt du ja schon alles …«
»Nicht wirklich. Womit habt ihr ihn denn beworfen?«
»Es war ein Drehbuch, und Emma wollte es ihm nur vor die Füße
werfen, damit er es mitnimmt und liest …«
»… aber stattdessen hat er einen Abgang in den Pool gemacht?«
Ich nicke, und im nächsten Moment prusten wir beide los.
Es dauert eine Zeit lang, bis wir uns wieder beruhigt haben, dann
erzähle ich ihm die ganze Geschichte: »… und als ich dann mein Drehbuch wiederhatte,
lief ich auch noch klitschnass in dich und diese Sexbombe hinein, die noch dazu
ziemlich eifersüchtig wirkte, deswegen dachte ich natürlich …«
»Rita war wohl eher schockiert, dass wir uns kennen, du sahst ja
wirklich aus wie die Punkversion von Arielle, der
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