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Im Bus ganz hinten

Im Bus ganz hinten

Titel: Im Bus ganz hinten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fler
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schneller. Ich
    wurde hineingezogen in einen Strudel der A ngst. Mir war so schwindelig, dass ich meine A rme nicht mehr spürte. Ich lief nach Hause.
    »Mama, der Teufel kommt mich holen. Ich kann mich nicht mehr spüren!« Meine Mutter starb fast vor A ngst, und endlich nahm sie mich auch
    in den A rm, aber helfen konnte sie mir nicht. A lso rief sie schließlich meine alte Spieltherapeutin von früher an – Frau Dr. Barbara Uhlmann-
    Lubich. Ich war damals der Meinung, sie sollte besser die 11880 wählen und nach der Nummer eines Exorzisten fragen. »Hilfe! Meinem Sohn
    geht es nicht gut. Ich glaube, er dreht durch!« Dem Rat der Psychologin folgend, packte meine Mutter mich ins A uto und fuhr mich in die
    Nervenklinik. Während der Fahrt weinte sie. Sie raste über so gut wie jede rote A mpel. Wäre nicht eindeutig ich der Verrückte in diesem A uto
    gewesen, hätte ich sie gefragt, ob jetzt vielleicht sie den Verstand verloren hatte. A ngst vor einem Unfall hatte ich allerdings keine, ich hatte
    das Gefühl, dass der Tod inzwischen weitaus weniger qualvoll gewesen wäre, als in meiner derzeitigen Situation weiterzuleben. Ich saß hinter
    meiner Mutter auf der Rückbank und schrie. Hätte mich der Gurt nicht gehalten, wäre ich vor lauter Panik aus dem Fenster gesprungen. Jedes
    Mal, wenn ich meine eigene Reflexion zufällig in Mamas Rückspiegel erblickte, sah ich in die A ugen eines Wahnsinnigen. Ich war mir sicher,
    dass mich nichts und niemand mehr retten konnte. Es war jetzt offiziell: Ich war ein Monster. Und ich wusste nicht, warum. Meine Gedanken
    brannten wie Feuer in meiner Seele. Und das Schlimmste war die A ngst vor der A ngst. Ich überlegte mir die ganze Zeit, ob ich selbst schuld
    war an meinem Elend. A ber was hatte ich denn verbrochen, das so schlimm war, um diesen verdammten Zustand zu rechtfertigen? Ich
    begann laut zu beten, um den Teufel zu vertreiben. A ber er blieb.
    3. Psychopath!
    Klapse

    Mit quietschenden Reifen parkte meine Mutter ihr A uto vor der A nstalt. Wir waren im tiefsten Osten gelandet, am anderen Ende von Berlin.
    Die Klinik wirkte auf mich bedrohlich wie eine Festung. Die alten, hohen Gemäuer bestanden aus rotem Backstein, die Fenster waren
    vergittert. Draußen war es stockdunkel, und ich fand keine Sterne am Himmel. A ber ich sah die Welt ohnehin nur durch einen milchigen
    Schleier. Meine Mutter klingelte an der Tür, die dann mit einem Quietschen aufsprang. A ls wir den Gang mit seinen hohen Decken betraten,
    schnürte es mir endgültig die Kehle zu. Hier drinnen war es eiskalt, und die abgestandene Luft stank nach Verzweiflung und A ngst. A uf den
    Gängen wimmelte es nur so von Irren. Sie zuckten. Sie schrien. Sie lachten dreckig. Und sie starrten mich mit ihren wahnsinnigen A ugen an.
    Ihre Blicke fühlten sich an wie verseuchte Zecken, die sich in meinem Nacken festbissen. Ich war mir sicher: Die Irren waren allesamt von
    Dämonen besessen. Wir waren direkt in der Hölle gelandet! Wie bitte sollte ich ausgerechnet hier sicher vor dem Teufel sein? Ich fing an zu
    schreien. Meine Mutter schämte sich und hielt mir den Mund zu, während sie mich zur A nmeldung schleppte. A lles drehte sich. A lles drehte
    sich noch schneller als zuvor. Dann endlich der Filmriss.
    Ich kam erst wieder zu mir, als mich zwei abgeklärte Krankenschwestern in ein Zimmer schoben, mich unsanft aufs Bett schubsten und mir die
    Schuhe auszogen. Ich fühlte eine große Spritze an meinem Oberarm. Dann wurde es wieder dunkel.
    »Guten Morgen, Patrick!«, schnurrte eine glockenhelle, süße Stimme. Ich fühlte eine weiche Hand an meiner Schulter, die mich sanft wach
    rüttelte. Langsam und verschlafen schlug ich erst das eine A uge auf. Erwartungsvoll, weil ich dachte, ich wäre vielleicht im Himmel gelandet
    und soeben von einem Engel geweckt worden. Dann sah ich die erschreckend elefantösen Umrisse der Schwester vor mir und riss erschrocken
    das zweite A uge auf. Wo zum Teufel war ich? Der Himmel konnte es bei diesem A nblick wohl kaum sein. Vor mir stand die hässlichste Frau
    der Welt – es musste die Hölle sein! Und dann fiel es mir wieder ein: Meine Mutter hatte mich in der vergangenen Nacht ja eingeliefert. Ich
    war in der Klapse.
    »Hast du gut geschlafen in deinem neuen Bett, Patrick? Ich hoffe, du fühlst dich hier wie zu Hause!«, sagte die vertrocknete Frau, die sich mir
    wenige Sekunden später als Schwester Kerstin vorstellte. Kaum zu glauben, dass diese sexy Stimme zu so einer

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