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Im Bus ganz hinten

Im Bus ganz hinten

Titel: Im Bus ganz hinten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fler
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sein? Ist Patrick ein
    Monster, das man wegsperren muss? Habe ich wirklich eine Macke, oder sind es die anderen? Und: Was ist eigentlich mit Mama los? A ls
    Mutter muss sie ihren Sohn doch mögen, warum kann sie es mir dann nicht auch zeigen? Fragen über Fragen. Mich quälte, dass ich nicht eine
    einzige A ntwort parat hatte. Ich wusste nur eines: A uf Jugendknast hatte ich keinen Bock. A llein die wenigen Stunden hier reichten mir
    vollkommen. Ich musste sofort etwas A nständiges mit meinem Leben anfangen. Ich musste aufhören, kriminell zu sein, aber mir fiel beim
    besten Willen nicht ein, was ich Vernünftiges hätte machen können.
    Durch das viele Denken wurde ich hungrig. Ich hätte mir tonnenweise Schokolade oder Kuchen reinhauen können, doch ich musste warten bis
    zur Raubtierfütterung. A ls der Wärter mir irgendwann einen Teller hereinbrachte, stürzte ich mich gleich auf das Essen. Es gab labbrigen
    Toast mit Cervelatwurst. Wieder einmal. A nscheinend war das eine echte Berliner Spezialität für gestrandete Jugendliche – damit man sich in
    jeder Einrichtung gleich zu Hause fühlte. Die Mahlzeit schmeckte überhaupt nicht, aber das war mir in diesem Moment egal. Zu trinken gab es
    Sprudelwasser. Das kippte ich hinterher. Und dann hatte ich immer noch Hunger. A ber es gab nichts mehr. Tatenlos hockte ich weiter auf
    meinem Bett.
    Zwei Nächte später war es endlich geschafft. »So, das war’s. Du kannst gehen«, sagte mir der Beamte, als er die Türe aufsperrte. Ohne »A uf
    Wiedersehen« zu sagen, lief ich sofort nach draußen. Es regnete in Strömen, als ich auf die Straße kam. Ich breitete die A rme aus und lachte
    mit geschlossenen A ugen in den Himmel. A uch wenn ich nur zwei lächerliche Tage gesessen hatte: Frei zu sein war ein geiles Gefühl! A uf
    dem Weg zum Bus drehte ich mich noch einmal um und zeigte der A nstalt den Fickfinger.
    Suche nach Liebe

    Zurück in der Kriseneinrichtung: Hier gab es ein ständiges Kommen und Gehen. Jeden Tag kamen neue gestrandete Personen an, während
    andere einen neuen A nlauf ins Leben starteten. A ber alle, die hier wohnten, hatten etwas gemeinsam: Sie waren auf der Suche nach ein
    bisschen Zuneigung. So wie ich. Manche versuchten ihr Bedürfnis auf ganz spezielle A rt und Weise zu stillen: Die Mädels dort waren zum
    Beispiel ziemlich forsch und mutig. A nders als in der freien Wildbahn machten hier die Weiber die Jungs an, nicht umgekehrt. So passierte es
    auch mir eines Tages, dass sich im Fernsehraum plötzlich eine dunkelhaarige Lady zu mir setzte, während ich mir gerade eine Talkshow
    reinzog. Sie trug ein altes T-Shirt und eine zerschlissene Jeans, aber ihr Gesicht war sehr süß. »Hey, hast du Bock, mich in den A rm zu
    nehmen?«, fragte sie mich ganz direkt. »Ich dich? Wie?«, entgegnete ich irritiert. Ich war etwas überrascht über die unverblümte A nmache.
    »Na, komm schon. Sei nicht so schüchtern«, meinte sie und zwinkerte mir zu. »Ich will nur ein bisschen gestreichelt werden.« Ich überlegte
    kurz und dachte mir dann: Wieso eigentlich nicht? Ich nahm die Fremde also in den A rm und drückte sie ganz fest an mich. Mit der rechten
    Hand fasste ich in ihre langen, dunklen Haare. Sanft hauchte das Mädchen in mein Ohr. Ich fand’s irgendwie geil und machte weiter. Meine
    Hand wanderte jetzt weiter runter. Ob ich ihre Titten anfassen sollte? Sie wollte es ja offensichtlich auch, und deshalb überlegte ich nicht mehr
    lange und griff ihr an die Dinger. Sie waren ziemlich groß und weich. Ich atmete schneller und vergaß plötzlich alles um mich herum. Ganz
    langsam glitt meine Hand unter ihr Shirt. Ich war 17, und so nah war ich noch nie einem Mädchen gekommen.
    Dann hörte ich hinter uns plötzlich Schritte. »A ufhören«, unterbrach uns ein Betreuer. Ich zuckte zusammen. »Hier wird nicht rumgemacht.
    Benehmt euch!« Ich seufzte. A usgerechnet jetzt, wo es interessant geworden war. Ich verabschiedete mich von dem Mädchen und verzog
    mich in mein Zimmer. Dann musste ich eben eine Runde keulen.
    Carlo-Cokxx-Flavour

    Meine Mutter war für mich gestorben. Der einzige Freund, den ich noch hatte, war A nis. Wir trafen uns fast jeden Tag in der Malerwerkstatt
    und hingen auch an den A benden bei ihm auf dem Sofa ab. A nis war einer, der gern zu Hause chillte – auf großartige A ction hatte er keinen
    Bock. A ber ich hatte zu viel Energie, um auf Dauer in der Wohnung rumzugammeln, und deshalb zog ich ihn immer mit auf die

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