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Im Club der geheimen Wünsche

Im Club der geheimen Wünsche

Titel: Im Club der geheimen Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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dachtest."
    In seinen Mundwinkeln hatte sich Spucke gesammelt. Doch ansonsten sah er so unbeteiligt aus, dass ihr vor Angst übel
    wurde. Seine Finger verkrampften sich auf ihrer Brust und quetschten sie grob zusammen. Jane schrie gegen seine Hand vor ihrem Mund an und atmete den Geruch von verschwitztem Leder ein.
    „Geduld, meine Liebe. Nun warten wir auf Wickham."
    Gott, er durfte Jane nicht verlieren.
    Eine Pistole in der rechten Hand, zerrte Christian mit der linken die widerstrebende Sapphire Brougham die Treppe in ihrem stillen, dunklen Club hinauf. Er musste sich vollkommen auf seine geschärften Sinne verlassen.
    Hinter sich hörte er die leisen Schritte von zweien seiner Männer, die am Fuß der Treppe Position bezogen. Die anderen Männer bewachten das Gebäude von außen. Über sich, im nächsten Stockwerk, sah er Licht schimmern.
    Als er die oberste Treppenstufe betrat, klammerte Sapphire sich ans Geländer und wollte nicht weitergehen.
    Mitleidlos zog er sie mit sich.
    „Liefern Sie mich nicht Sherringham aus", flehte sie.
    „Das habe ich auch nicht vor. Mein Plan ist, uns alle drei lebend hier herauszuschaffen."
    Sie mitzunehmen, war ein Glücksspiel gewesen. Keine Sekunde lang glaubte er, Sherringham würde Janes Leben gegen das von Sapphire Brougham eintauschen. Aber vielleicht würde er so Zeit gewinnen, um Jane zu befreien. Er nahm an, dass der Earl sie alle drei töten wollte. Es konnte keinen anderen Grund dafür geben, Jane als Köder zu benutzen. Möglicherweise war Sherringham verrückt genug, sich einzubilden, er könne seinen Titel zurückerlangen.
    „Ich fürchte, die reizende Dame Ihres Herzens ist bereits tot, Wickham", wisperte Sapphire. „Wir sollten uns davonmachen und unsere eigenen Leben retten."
    Er packte ihren Arm fester. „Ich könnte meine Meinung ändern, Süße, und Sie Sherringham übergeben. Halten Sie sich da raus."
    Mit Sapphire an seiner Seite eilte er den Flur entlang und hielt erst vor der weißen Tür mit den Vergoldungen an.
    Sie stand ein Stück weit offen.
    „Er könnte da drinnen auf Sie warten", flüsterte Sapphire.
    „Das ist ein Risiko, das ich in Kauf nehmen muss." Für Jane. Er hätte Sapphire vorausschicken können, doch er war kein Mann, der eine Frau in den Tod schickte, nicht einmal wenn sie es verdient hatte. „Spielen Sie mit, ganz gleich, was ich sage!"
    Während er die dunkle Galerie betrat, rief er laut: „Ich bin hier, Sherringham, und ich habe Sapphire bei mir. Sie ist höchst lebendig. Lassen Sie Jane gehen, dann können Sie Mrs Brougham haben. Das Haus ist von meinen bewaffneten Männern umstellt. Ich kann dafür sorgen, dass Sie lebend hier herauskommen, aber Sie müssen Jane gehen lassen."
    Es war ein höchst gefährliches Spiel. Er musste Sherringham glauben machen, dass ihm keine andere Möglichkeit blieb, als Jane am Leben zu lassen. Doch wenn er seine Trümpfe falsch einsetzte, würde er den Verrückten vielleicht dazu treiben, aus Verzweiflung zu töten.
    Christian! Jane hörte seine tiefe, volltönende Stimme und schrie gegen Sherringhams Hand an. Es kam nur ein gedämpftes Quietschen dabei heraus.
    Sie musste ihn vor Fleur warnen. Jane hieb ihre Zähne in das Leder des Handschuhs vor ihrem Mund, doch ihr Mann presste seine Handfläche nur noch fester gegen ihre Lippen.
    Ein Pistolenschuss dröhnte durch die Luft, und ein greller Blitz zuckte über die Galerie. Eine zweite Explosion folgte.
    Sherringham sprang von ihr herunter, packte sie beim Arm und zerrte sie vom Bett. Dann presste er sie gegen seinen Körper und hielt ihr die Pistolenmündung an die Schläfe.
    „Verdammt, die Hexe macht sich davon!" Fleurs schriller Ausruf hallte durch das Theater. Zu ihrem Entsetzen sah Jane im dämmerigen Licht auf der Galerie, wie Fleur eine weitere Pistole hob und damit auf Christian zielte, der im Gang zwischen den Sitzreihen stand. Jane schrie auf, und dieses Mal füllte ihre Stimme den Raum.
    Doch es fiel kein weiterer Schuss. Stattdessen erklang Fleurs spöttische Stimme. „Sie haben Ihren Schuss zu früh abgegeben und damit verschwendet, Mylord. Nun seien Sie ein guter Junge und heben Sie die Hände über den Kopf. Ich werde die Sache schnell erledigen, aber unglücklicherweise nicht schmerzlos."
    „Du wirst ihn nicht erschießen", bellte Sherringham. „Dieses Privileg steht mir zu."
    Janes Herz schlug ihr bis zum Hals. Sherringham wollte sich an Christian rächen, weil er glaubte, sie habe ihn immer geliebt.
    Sie musste handeln.

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