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Im Club der geheimen Wünsche

Im Club der geheimen Wünsche

Titel: Im Club der geheimen Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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die Sitzbank. „Es ist zu spät. Wir sollten fliehen, Fleur. Nach Italien zurückkehren. Ich werde ohnehin sterben."
    Es erstaunte Jane zu sehen, dass Sherringham sich von einer Frau einschüchtern ließ. Dann fiel ihr ein, dass auch Sapphire Brougham ihn beherrscht hatte. Beide Frauen wussten, wie sie mit ihm umgehen mussten. Konnte sie, die immerhin acht Jahre mit ihm verheiratet gewesen war, es ebenfalls herausfinden?
    „Wir müssen nicht fliehen", behauptete Fleur entschlossen. „Du kannst immer noch deinen Titel zurückerlangen, und ich kann dann deine Countess werden." Die Frau legte sich die Hand auf den Bauch und wedelte mit ihrer Pistole in Janes Richtung. „Sie wird tot sein, und ich werde dir einen Erben gebären. Wir können sie ganz leicht zerstören, und dann wirst du nicht sterben und vergessen sein, mein Liebster. Dein Sohn wird dein Blut in sich tragen. Dein Cousin wird den Titel wieder hergeben müssen. Erinnerst du dich, wie wir darüber gelacht haben?"
    Er sagte nichts und hustete erneut.
    Fleur hob die Stimme, sodass sie das Rattern der Wagenräder übertönte: „Ich habe diesen Plan erdacht, damit du all das zurückbekommst, was du verdienst. Und ich verdiene es, Countess of Sherringham zu werden. Wir müssen nur Geduld haben."
    „Es wird so enden, dass ich nur nach England zurückgekommen bin, um hier festgenommen zu werden."
    „Doch dann werde ich schon deine rechtmäßige Ehefrau sein, du Dummkopf. Dein Sohn wird zur Welt kommen und dich beerben, sodass der Rest der Verwandtschaft sich nicht wieder dein Eigentum unter den Nagel reißen kann."
    Fleur warf Jane einen bösen Blick zu. „Wenn die Obrigkeit schon Bescheid weiß, haben wir keine Verwendung mehr für dich. Es spielt keine Rolle, ob wir durch dich Wickham anlocken können." Sie hielt die Pistole gegen Janes Schläfe.
    Lähmende Angst breitete sich wie eisiges Wasser in Janes Körper aus. Fleur und Sherringham waren beide vollkommen verrückt. Fleur wurde von dem Wunsch angetrieben, Countess zu werden, er von dem Glauben, er könne mit seinen Morden ungestraft davonkommen. Fleur blieb nichts anderes übrig, als sie zu töten, denn sie konnte keinen Mann heiraten, dessen Ehefrau noch am Leben war.
    Jane musste um ihr Leben kämpfen. Und um Christians Leben, denn Fleur hatte soeben verraten, dass er noch lebte. „Ich habe gelogen, was die Bow Street Runner betrifft", stieß sie hervor. „Bis jetzt wissen sie noch nichts von den Morden. Aber es gab noch einen weiteren Zeugen. Dieser Zeuge hat Lord Wickham die Wahrheit enthüllt."
    Fleur starrte sie unverwandt an.
    „Wickham wird euch niemals den Namen dieses Zeugen verraten", fuhr Jane fort, während ihr Herz einen wilden Trommelwirbel in ihrer Brust schlug. „Es sei denn, er meint, er könne mich damit retten ..."
    Die Kutsche hielt. Fleur schnaubte verächtlich. „Dann bist du für uns ja vielleicht doch noch zu etwas nutze, Mylady."
    „Leg dich aufs Bett."
    Sherringhams barscher Befehl schrillte in Janes Ohren. Sie erstarrte vor der Bettkante. Ihre Hände waren immer noch hinter ihrem Rücken gefesselt. In Sapphire Broughams Club herrschte Grabesstille.
    Freiwillig würde Jane sich nicht auf das Bett legen. Nie wieder würde sie Sherringham gehorchen.
    Es war erst wenige Tage her, seit sie Christian auf der Galerie über diesem Raum begegnet war. Er hatte sie geküsst, und all ihre schrecklichen Erinnerungen waren in ihr zum Leben erwacht. Nun pochte ihr Herz wie wild, aber sie spürte nicht mehr die furchtbare Panik, die sie früher so schwach und hilflos gemacht hatte. Und das hatte sie Christian zu verdanken. Sie fühlte sich stärker, weil er sie beschützt und wie eine gleichberechtigte Partnerin behandelt hatte.
    „Leg dich da hin", bellte Sherringham sie an.
    Früher hätte seine scharfe Stimme sie in Schreckstarre verfallen lassen. Nun schrie sie „Nein", was sie nur konnte, weil er sie von ihrem Knebel befreit hatte.
    „Dumme Kuh." Fluchend stieß er sie aufs Bett. Sie hatte gedacht, er sei schwach und krank. Doch das war ein Irrtum gewesen. Selbst jetzt war er noch viel stärker als sie.
    In den letzten Jahren ihrer Ehe hätte sie sich hingekauert und nicht gewagt, einen Ton zu sagen. Sie war entschlossen, nie wieder so zu sein. „Bitte binde meine Arme los. Sie schmerzen."
    Jane hatte nicht erwartet, dass er ihr tatsächlich Schmerzen ersparen wollte, und es erstaunte sie, als er an dem Band zog. Die Fessel fiel auf die Matratze, und ihre Arme brannten und

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