Im Club der geheimen Wünsche
eine Bereicherung für mein Leben. Sie bringen mich zum Lachen, und ich habe keine Lust mehr, allein zu leben."
„Das ist schön und gut", stellte Regina fest. „Aber Sie werden Hilfe dabei brauchen, sie in die Gesellschaft einzuführen."
Jane reagierte sofort auf Reginas Bemerkung. „Würdest du helfen, Tante? Vor ein paar Tagen habe ich den Mädchen eine Zukunft versprochen, doch ich weiß nicht, wie ich ihnen den Weg ebnen soll, Gouvernanten oder Gesellschafterinnen oder Ehefrauen zu werden. Dennoch bin ich nicht bereit, tatenlos zuzusehen, wie sie Mätressen werden, weil die Gesellschaft nicht zulässt, dass sie irgendetwas anderes tun."
„Natürlich helfe ich, Jane", unterbrach Regina sie und wandte sich dann an Christian. „Ich werde meinen ganzen Einfluss nutzen, um Ihre Mündel in die Gesellschaft einzuführen."
Nach einem Moment des Schweigens stieß Christian ein überraschtes „Vielen Dank" hervor.
Jane war ebenso erstaunt. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Regina zustimmen würde. „Danke. Die Mädchen haben eine Chance verdient."
„Natürlich, meine Liebe." Regina heftete ihren Blick auf Christian. „Es scheint, als hätten Sie schon viele Frauen aus furchtbaren Situationen gerettet. Diese Waisen, Ihre Schwester und jetzt Jane. Ich bin diejenige, die zu danken hat, Wickham. Ich hätte es nicht ertragen, Jane zu verlieren. Dank Ihrer Tapferkeit kann ich meiner Nichte nun das verschaffen, was sie wirklich verdient hat."
Oh Himmel! Jane wollte jetzt nicht über Ehemänner sprechen. Nach den Regeln der Gesellschaft musste sie um einen Mann trauern, den sie verachtet hatte; einen Mann, der böse und grausam gewesen war. Sie liebte Christian, würde aber niemals wagen, in seiner Gegenwart das Wort Liebe auch nur zu flüstern. „Tante Regina!", sagte sie in warnendem Ton.
„Ich rede davon, dass du es verdient hast, glücklich zu sein, meine Liebe."
„Lord und Lady Pelcham sind aufs Festland gereist, Mylord. Sir Rodney Haicourt hat seinen Sitz im Parlament aufgegeben. Und der Duke of Fellingham, der gestanden hat, dass er sich von Lord Treyworth hat erpressen lassen, hat ohne seine Ehefrau ein Schiff nach Boston bestiegen."
Christian nickte Huntley zu. Seit Sherringhams Tod war eine Woche vergangen. Die jungen Frauen, welche gegen ihren Willen in Mrs Broughams Irrenhaus gelebt hatten, waren zu ihren Familien zurückgekehrt. Christian hatte die Aufgabe übernommen, den Familien der ermordeten Mädchen die traurige Nachricht von deren Tod zu überbringen.
Er hatte Sapphire Brougham gegenüber sein Versprechen gehalten und für sie um mildernde Umstände gebeten. Sie war eine skrupellose Frau, aber sie hatte ihn rechtzeitig zu Jane geführt, sodass er sie hatte retten können, und dafür schuldete er ihr unendlichen Dank.
„Soll ich die Überfahrt nach Indien buchen, Mylord?", unterbrach Huntley die Gedanken, die Christian durch den Kopf gingen.
Bevor Christian antworten konnte, klopfte Lady Regina Gardiner an die Tür seines Arbeitszimmers und trat ein.
Lächelnd entließ Christian seinen Sekretär.
Regina stieß mit ihrem Stock auf den Boden. „Ich habe eine Woche gewartet, Wickham, und nun ist es Zeit für mich zu reden. Jane hat es verdient, geliebt zu werden. Allerdings besteht sie darauf, die Sehnsucht ihres Herzens zu leugnen - nämlich einen Ehemann und einen ganzer Schwärm Kinder um sich zu haben. Und Sie, mein lieber Junge, haben oben ein Kinderzimmer, das auf Bewohner wartet."
Christian errötete, was er vor zwanzig Jahren zum letzten Mal getan hatte.
„Wie lautet Ihr Vorschlag, Lady Gardiner?", erkundigte er sich, obwohl er es genau wusste. „Jane glaubt, sie müsse ein zweites Mal um Sherringham trauern."
„Pah! Sie hat in ihrem Leben schon viel zu viel Zeit an diesen schrecklichen Unhold verschwendet. Ich werde nicht zulassen, dass sie noch einmal um ihn trauert. Es war immer mein Plan, Jane wieder zu verheiraten - mit einem sanften, ruhigen, hingebungsvollen Mann. Einem Mann, der niemals die Hand gegen sie erhebt und Ruhe in ihr Leben bringt."
Ein sanfter, ruhiger Mann. Das war er noch nie gewesen. Aber er würde nie die Hand gegen Jane erheben. Alles, wonach er sich sehnte, war, mit ihr an seiner Seite durchs Leben zu gehen.
Lady Gardiner fuhr fort. „Ich wollte nicht, dass sie einen Gentleman heiratet, der ihr das Herz bricht. Keinen Lebemann. Keinen Spieler, wie ihr Vater einer war. Und keinen Mann, der die Ehefrauen seiner Freunde verführt.
Ich stellte
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