Im Dreieck des Drachen
Kristall für verflucht gehalten haben.«
Jack runzelte die Stirn. »Verflucht?«
Ebenfalls mit gerunzelter Stirn nickte Karen zu dem einzelnen Magneten hinüber. »Anscheinend haben wir beide ein wenig für uns behalten. Richten Sie sich doch ein, und dann machen wir uns auf zum Labor. Wir haben viel zu besprechen.«
Jack antwortete mit einem bedächtigen Nicken.
Er duschte, rasierte sich und kleidete sich in lockere Khakihosen und ein leichtes kurzärmeliges Hemd. Dann packte er seinen Rucksack neu: Kamera, Notizbücher, Stifte, Handy. Als er Karens Apartment verließ, fühlte er sich fast wie ein neuer Mensch. Zur Universität war es nur ein kurzer Gang.
»Ich habe bereits Miyuki angerufen«, sagte Karen. »Sie wartet in ihrem Labor auf uns.«
Jack schob seinen Rucksack höher die Schulter hinauf. »Sie meinen Professor Nakano?«
Karen nickte. »Sie hat ein Programm zum Entziffern der Sprache.«
Unterwegs machte sich ein verlegenes Schweigen zwischen ihnen breit, das Jack gern durchbrechen wollte. »So berichten Sie mir doch, wo Sie den Kristall gefunden haben!«
Karen seufzte. »Das ist eine lange Geschichte.« Aber sie gab Jack eine kurze Zusammenfassung: die aufgestiegenen Pyramiden, der Hinterhalt, die Flucht durch einen Unterwassertunnel.
Während sich die Geschichte vor ihm entfaltete, wuchs Jacks Respekt vor den beiden Frauen. »Und diese Plünderer waren dieselben, die in Professor Nakanos Büro eingebrochen sind?«
Karen nickte.
»Woher wussten sie überhaupt von dem Kristall in der Pyramide?«
»Ich bin nicht sicher, ob sie was von dem Kristall gewusst haben. Sie wussten lediglich, dass wir irgendwas gefunden haben. Etwas, das sie für verflucht hielten.«
Jack dachte an den Absturz von Air Force One und überlegte, ob diese Warnung nicht einen wahren Kern enthielt. »Ganz eindeutig seltsam«, murmelte er.
»Da sind wir.« Karen zeigte auf ein Gebäude unmittelbar vor ihnen und ging voraus. Im Innern ließ sie ihre Kennkarte aufblitzen, und ein Wachmann geleitete sie zu den Aufzügen.
»Die Aufzüge funktionieren wieder?«, fragte sie, als sich die Türen öffneten.
Der Wachmann nickte und trat mit ihnen in die enge Kabine.
Karen fing Jacks fragenden Blick auf ihre Eskorte auf. »Vorsichtsmaßnahmen. Wegen des Einbruchs von vergangener Woche.«
Der Lift fuhr rasch in die Höhe. Als die Türen sich öffneten, sah Jack eine kleine Japanerin vor sich, die ängstlich hin und her ging und sie offenbar erwartete.
Karen stellte sie einander vor. Miyuki verneigte sich leicht, streckte jedoch nicht die Hand aus. Jack nickte zum Gruß. Asiatische Gebräuche beinhalteten nur wenig körperlichen Kontakt. »Professor Nakano, vielen Dank für Ihre Hilfe.«
»Bitte nennen Sie mich Miyuki«, erwiderte sie zurückhaltend.
»Gehen wir!«, sagte Karen, während der Wachmann zum Aufzug zurückkehrte. »Ich möchte Jacks Daten so bald wie möglich eingeben.« Sie eilte voran und winkte Jack und Miyuki, ihr zu folgen.
Er beugte sich zu der Japanerin herab. »Ist sie immer so?«
Sie verdrehte die Augen. »Immer«, entgegnete sie mit einem übertriebenen Seufzer.
Sobald sie im Büro waren, öffnete Miyuki das Schloss. Karen war als Erste durch die Tür. »Miyuki unterhält einen sterilen Raum für ihre Computer«, erklärte sie, als Jack eintrat. Sie zeigte auf eine Reihe gestärkter Overalls an der Wand. »Sie müssen sich einen von denen da überstreifen.«
»Ich weiß nicht, ob ich einen habe, der ihm passt«, sagte Miyuki und durchsuchte die Overalls. »Der hier vielleicht.« Sie reichte ihm einen großen Anzug.
Jack nahm ihn und legte seinen Rucksack auf eine Bank an der Wand.
Karen zog bereits den Reißverschluss ihres eigenen Overalls zu. »Jack, darf ich Miyuki Ihr Notizbuch zeigen, während Sie sich umkleiden?«
Er nickte, schob ihr seinen Rucksack zu und machte sich dann daran, sich in den engen Anzug zu zwängen.
»Miyuki, sieh dir das mal an.« Sie riss das Notizbuch heraus, und dabei fiel etwas aus dem Rucksack und rollte über den Fußboden.
Miyuki bückte sich und hob es auf.
Während Jack sich bemühte, beide Schultern in den Anzug zu bekommen, sah er, dass Miyuki David Spanglers Geschenk in der Hand hielt, und da kam ihm eine Idee. »Machen Sie auf«, forderte er sie auf. »Die Meinung eines Experten könnte mir nützlich sein.«
Sie klappte den Deckel zurück und musterte mit zusammmengekniffenen Augen den Inhalt der Schachtel.
»Wofür halten Sie das?«, fragte Jack.
Sie
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