Im Dreieck des Drachen
…?«
»Sie wurde in die Funkstation gelegt.«
»Schmeiß sie weg!«
»Oh ja, Mann, warum habe ich daran nicht gedacht? Ich verstehe vielleicht nicht viel von Sprengkörpern, aber dieses Baby hat einen elektronischen Zünder. Da lasse ich lieber die Finger von.«
Als sein Schock abebbte, kam Jack der Verdacht, dass David Spangler hinter der Bombe steckte. Ihm fiel das kleine Geschenk ein, die chinesischen Elektronikteile. »Spangler«, zischte er.
»Was?«
»Einer von Spanglers Männern muss sie dort angebracht haben.« Im Stillen fragte er sich, ob diese Sabotagehandlung persönliche Rache war oder ob David vielleicht Verdacht geschöpft hatte, dass er hinter etwas her war. »Hör mal, Charlie, ich weiß nicht, was du noch immer auf der Fanthom machst, aber bring alle vom Boot runter, und alarmiere die Behörden!«
»Bin bereits dabei. Wir haben das Rettungsboot klargemacht. Sind schon alle drauf, abgesehen von Robert und mir. Du hast uns fast verpasst.«
»Schafft eure Ärsche da raus! Warum hast du überhaupt noch angerufen?«
»Wir hatten gehofft, du könntest uns übers Telefon sagen, wie man sie entschärft.«
»Bist du verrückt?«
»Teufel, wir reden hier von der Fathom, Jack!« Jack packte den Hörer fester. »Hör mal …«
»Eine Sekun…«
Jack hörte Charlie etwas rufen, dann ertönte im Hintergrund schwach eine weitere Stimme Es war Robert. »Das Lämpchen … es blinkt schneller!«
O Gott! »Charlie!«, schrie Jack ins Telefon. »Verschwinde! Auf der Stelle!«
Plötzlich kam aus dem Hörer lediglich noch heftiges Knistern und Rauschen, das ihm die Haare zu Berge stehen ließ – dann war die Leitung tot. »Charlie!« Wieder und wieder schaltete er den Receiver an und aus. Ein Wählton kam. Wild tippte er den Code für die Deep Fathom ein. »Verdammt noch mal!«
Karen stand hinter ihm. »Jack? Stimmt was nicht?«
Er gab keine Antwort. Er horchte, wie sich die Verbindung über den Satelliten aufbaute, aber die Antwort war wieder nur lautes, leeres Rauschen. Dann wieder nichts. Er ließ den Hörer sinken. Er war wie gelähmt, er fürchtete das Schlimmste und betete darum, dass lediglich die Verbindung zusammengebrochen war. Aber im Herzen wusste er, dass er sich irrte. Er hatte die Panik in Roberts Stimme gehört.
»Jack?« Karen legte ihm vorsichtig eine Hand auf die Schulter.
Langsam legte er den Hörer auf die Gabel. »Ich … ich glaube, jemand hat gerade mein Schiff in die Luft gejagt.«
22.55 Uhr
An Bord der Maggie Chouest, Zentralpazifisches Becken
»Erledigt«, sagte Gregor Handel. »Ich bekomme nichts mehr von der Deep Fathom herein. Nicht mal einen Notruf. Sie ist abgesoffen, Sir.«
»Perfekt.« David streifte sein Headset ab. Zuvor hatte Rolfe erfolgreich den Globalstar-Code der Deep Fathom geknackt, weswegen sie die übertragenen Anrufe mitverfolgen konnten. Über Kopfhörer hatte David das letzte Telefongespräch zwischen Jack und seinem Schiff mitgehört. Er legte das Headset auf den Tisch. »Besser hätte es doch gar nicht laufen können«, sagte er. »Jack weiß, dass ich dahinterstecke. Er hat gehört, wie sein verfluchtes Schiff in die Luft gegangen ist. Und er weiß, dass seine Mannschaft immer noch an Bord war.«
Von seiner Station aus sagte Rolfe: »Ich habe die Hafenbehörde von Kwajalein an der Strippe. Soll ich einen Helikopter zur Bestätigung hinschicken?«
»Warte noch etwa eine Stunde. Schließlich wollen wir keine Überlebenden haben.«
Handel schnaubte geringschätzig. »Mit der Menge an C-4, fast ein halbes Kilo, gibt es im Umkreis von hundert Metern keine Überlebenden mehr.«
Davids Grinsen wurde breiter. »Gut gemacht, Männer!« Er holte unter dem Tisch eine Flasche Dom Pérignon hervor. »Auf die perfekte Ausführung dieser Mission!«
»Exekution trifft es wohl eher«, meinte Rolfe mit einem höhnischen Grinsen der Befriedigung.
David stand auf und drehte den Korken aus der Flasche, der mit einem kleinen Knall quer durch die Kabine schoss. Als der Champagner überschäumte, hob David die Flasche hoch. »Und das ist nur der erste Schritt auf dem Weg, Kirkland zur Strecke zu bringen.«
15
POHNPEI
6. August, 6.15 Uhr
Pohnpei, Föderation von Mikronesien
KAREN SASS IN dem privaten Learjet, während dieser über die Landepiste des Flughafens von Pohnpei rollte. Draußen ging ein Nieselregen nieder, der den Ausblick auf die dschungelbedeckten Bergspitzen der Insel im Südpazifik verwehrte. Als das Flugzeug sich drehte, kam das markanteste
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