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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Flüsse und Bäche in Tennessee erworben. Ist wie Radfahren. Man vergisst es nie.«
    Karen schaute nach vorn, um ihr Lächeln zu verbergen. Es tat gut, Jack wieder lachen zu hören. Sie setzte sich zurecht, während sie langsam auf das Herz der Ruinen zupaddelten und dabei von Kanälen, die dunkel waren und in tiefen Schatten lagen, zu solchen im hellen Sonnenschein wechselten. Einige Pfade waren so von überhängenden Ranken und Mangrovenzweigen überwuchert, dass sie alles um eine Machete gegeben hätte. Doch die aufeinandergeschichteten Basaltbrocken wollten nicht weichen. Geschliffene Kristalle funkelten im Sonnenlicht des späten Nachmittags. Mauern türmten sich über zehn Meter hoch, nur gelegentlich durchbrochen von einem Fenster oder Eingang.
    Schließlich wurden die Kanäle breiter. Rechts tauchte eine besonders große Basaltinsel mit einem prächtigen Gebäude auf, dessen gemauerte Befestigungsanlagen fünfzehn Meter in die Höhe ragten, eine ungeheuerliche Konstruktion aus Stämmen und gigantischen Felsbrocken.
    »Nan Dowas«, sagte Karen und zeigte darauf. »Das zentrale Schloss der Stadt.« Sie glitten an der von Ranken verschlungenen Küstenlinie der breiten Insel entlang und sahen Eingänge, die in den Bau führten und von denen einige noch intakt waren, andere hingegen bereits eingestürzt.
    »Riesig«, meinte Jack.
    Sie fuhren unter einem weiteren Tor hindurch, das von einem großen Basaltbrocken bewacht wurde. Karen nickte hin und erklärte: »Das ist einer der Eingänge zu dem unterirdischen Tunnelnetzwerk. Die Gänge sind niemals komplett erforscht worden und gelten als Meisterwerke der Ingenieurskunst. Weiter westlich liegt eine Insel mit Namen Darong, darauf gibt es einen von Menschenhand gemachten See, von dessen Grund ein Meerestunnel hinaus zu den Riffen führt. Dadurch können Fische in den künstlichen See vordringen und dessen Bestand aufrechterhalten.«
    »Beeindruckend.« Jack senkte sein Paddel ins Wasser und drehte das Kanu vom Schloss weg, da Mwahu sie zu einem nicht so dicht bebauten Teil der Stadt führte. Sie trieben über Korallenriffe, die reich an Seeanemonen und farbenprächtigen Fischen waren.
    Von hier aus kam die imponierende Brandungsmauer aus Basaltsäulen und -platten in Sicht. Sie war immer wieder mit größeren Monolithen gesprenkelt, schweigsame steinerne Wächter, die hinaus aufs Meer starrten. In regelmäßigen Abständen öffneten sich schmale Spalten: Tore zum Ozean dahinter.
    Nachdem sie wenige Minuten an den Mauern entlanggeglitten waren, betraten sie wieder das Labyrinth der Inseln. Bald entdeckte Karen, dass sie einen schmalen Kanal hinabfuhren. Dessen Wände waren mit winzigen rosafarbenen und blauen Blüten geschmückt, deren Duft dem Geißblatt nicht unähnlich war. Sie atmete tief ein.
    Ein Klatschen ließ sie herumfahren. »Bienen«, warnte Jack.
    Karen lächelte. »Lass sie in Ruhe, und sie werden dich in Ruhe lassen.« Sie spürte, wie ihr etwas den Arm hinaufkrabbelte und machte einen Satz – und dann wurde ihr klar, dass Jack sie mit einem langen trockenen Grashalm gekitzelt hatte. »Sehr komisch«, schimpfte sie ihn aus.
    Ganz die Unschuld in Person, warf er den Halm weg.
    Karen schaute nach vorn, das Paddel quer über den Knien. Zumindest schien Jack allmählich aus seiner Niedergeschlagenheit hervorzukommen.
    Etwas ernster sagte er von hinten: »Hast du eine Ahnung, wohin uns der Bursche führt?«
    Sie fischte ihre Karte heraus, breitete sie auf dem Schoß aus, betrachtete die Inseln ringsumher und beugte sich dann darüber. »Hmmm …«
    »Und?«
    »Ich kann raten, wohin er uns führt. Hier in der Nähe liegt ein heiliger Ort.« Sie blickte auf, als sie einen großen Vorsprung umrundeten.
    Vor ihnen tauchte eine große, künstliche Insel auf, die sogar noch größer als Nan Dowas war. Statt eines einzigen Schlosses standen jedoch ausgedehnte Gebäudekomplexe mit zerfallenden Mauern darauf.
    Mwahu richtete sein Kanu auf diese Küste aus.
    »Pahn Kadira«, sagte Karen. »Die ›Verbotene Stadt‹ von Nan Madol.«
    Mwahu glitt in den Schatten der Insel und landete an einer tief liegenden Stelle. Er winkte sie hinüber.
    »Warum verboten?«, fragte Jack.
    »Das kann niemand sagen. Es ist ein Name, der von einer Generation zur nächsten weitergereicht worden ist.«
    Jack lenkte sie zum Ufer neben das andere Kanu. »Anscheinend werden wir das jetzt herausfinden.«
    Er hielt das Boot fest. Karen stieg aus und ging zu Miyuki und Mwahu hinüber, während

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