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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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bisschen durchgerüttelt.«
    »Freut mich zu hören! Ich schicke die Nachricht nach oben durch.«
    »Vielen Dank, Perseus. «
    Er sackte auf seinem Sitz zusammen und wandte sich zu John um. »Hoffen wir, dass das nicht noch mal passiert.«
    Der andere Mann nickte. »O ja. So viel saubere Unterwäsche habe ich nicht dabei.«
    Ferdinand lächelte schwach und versuchte, sein Herz durch Willenskraft dazu zu bringen, nicht mehr so heftig zu pochen. Das war wirklich zu nah gewesen, verdammt!
    18.22 Uhr
Nan Madol, im Südosten von Pohnpei
    »Kaselehlie!« Der kleine dunkelhäutige Schiffer mit dem bloßen Oberkörper begrüßte Karen breit lächelnd in der einheimischen Pohnpei-Sprache. Er trug lockere kurze Hosen, die ihm bis auf die knubbeligen Knie hinab hingen. Die Ruinen von Nan Madol, eine Reihe von Menschenhand erbauter Inseln, breiteten sich hinter ihm bis ins offene Meer aus. »Ja iromw?«
    »Uns geht’s gut«, gab Karen zur Antwort und neigte leicht den Kopf. » Menlau. Vielen Dank. Ich habe heute früh angerufen und wollte eines deiner Ruderboote für den Tag mieten.«
    Der Mann nickte eifrig. »Die Wissenschaftler. Ja. Ich habe etwas Besseres als ein Ruderboot.« Er wandte sich um und führte sie über einen kurzen Kai aus schwarzem Basalt zu zwei langen Kanus. »Viel besser. Kleiner. Sind in den Kanälen besser. Schneller.« Er wedelte mit der Hand.
    Karen beäugte zweifelnd die abgenutzten Fiberglaskanus. Sie wirkten kaum ausreichend seetüchtig, nicht einmal für die flachen Kanäle. »Die sind vermutlich in Ordnung.«
    Das Lächeln des Schiffers wurde noch breiter. »Ich habe Karte. Zwei amerikanische Dollar.«
    Karen schüttelte den Kopf. »Ich habe selbst eine. Vielen Dank.«
    »Ich bin Führer. Sieben amerikanische Dollar die Stunde. Ich zeige euch alle Sehenswürdigkeiten. Erzähle euch Geschichten.«
    »Ich glaube, wir kommen schon allein zurecht. Abgesehen davon haben wir unseren eigenen Führer.« Sie nickte zu Mwahu hinüber.
    Leicht geknickt winkte sie der Schiffer zu den Kanus weiter.
    »Menlau«, sagte sie und ging den anderen voraus den Kai hinab.
    Jack hielt sich neben ihr und murmelte: »Ein echter Kapitalist, dieser Bursche.«
    An den beiden Kanus trat Miyuki zu ihnen und musterte die tief am Horizont stehende Sonne. »Setzen wir uns in Bewegung! Viel Tageslicht bleibt uns nicht mehr.«
    Karen seufzte. Sie wusste, dass ihre Freundin sich nach wie vor Sorgen wegen Mwahus Warnung von vorhin machte. »Miyuki, du bist doch angeblich Computerwissenschaftlerin. Seit wann glaubst du an Geister?«
    »Wenn ich mir diesen Ort so ansehe, komme ich ins Grübeln.« Zwei Fledermäuse sausten über ihre Köpfe. Der Ruf der Vögel aus der Ferne hörte sich einsam und verloren an. »Hier krieg ich ja eine Gänsehaut.«
    Karen stieß eines der Boote an. »In einer Hinsicht hast du recht. Wir sollten uns wirklich auf die Socken machen. Warum nimmst du nicht zusammen mit Mwahu das Boot hier? Jack und ich nehmen das andere.«
    Miyuki nickte und bestieg das Kanu, das Mwahu für sie festhielt. Dann kletterte der Insulaner geschickt hinterher.
    »Kannst du uns auch ganz bestimmt zum Grab deines uralten Lehrers bringen?«, fragte Karen Mwahu.
    Er nickte.
    Zufrieden wandte sie sich dem anderen Kanu zu. Jack saß bereits im Heck. Sie trat vorsichtig in den Bug und hob ein Paddel auf. »Alles abfahrbereit?«
    Es ertönte allgemeine Zustimmung.
    »Dann los!«
    Karen tauchte ihr Paddel ins Wasser, und das Kanu glitt geschmeidig von der Anlegestelle weg. Miyuki und Mwahu fuhren voran und paddelten unter dem Basalteingangstor hindurch. Dahinter öffnete sich die Ruinenstadt in voller Breite und Größe. Hohe Paläste, niedrige Grabstätten, prächtige Hallen, winzige Schlösser, einfache Häuser. Alles eingefasst von Kanälen. Magrovenbäume und dicke Ranken hingen überall herab und erzeugten ein Labyrinth aus Wasser, Stein und alles überwuchernder Vegetation.
    Karen paddelte schweigend, während Jack das Kanu mit beträchtlichem Geschick um eine schmale Kurve lenkte. Sie durchfuhren die so genannte Zentralstadt von Nan Madol. Hier waren die Kanäle weniger als einen Meter breit, und die Basaltinseln standen dicht an dicht. Jack folgte weiterhin Mwahus Zickzackkurs.
    »Du machst das gut«, meinte Karen, als Jack das Kanu gewandt unter einer Brücke aus Ranken und lilienweißen Blumen hindurchlenkte. » SEAL -Ausbildung?«
    Er lachte. »Nein. Dieses Geschick habe ich mir über die Jahre hinweg auf Floßtouren über die

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