Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
»Komm schon. Alle warten.« Er ging zu der Leiter voraus, die zur zweiten Ebene der Station führte. Beim Aufstieg erfassten ihn elektronische Sensoren und öffneten die Luke über ihm. Alles war automatisiert. Sobald beide Männer Ebene zwei erreicht hatten, schloss sich die Luke wieder selbsttätig. Eine weitere Sicherheitsvorkehrung. Jede Ebene war von der anderen abgeschottet, es sei denn, ein Besatzungsmitglied war auf der Leiter. Die Luken konnten bei einem Zusammenbruch der Energie oder einem Systemfehler manuell geschlossen werden.
    Ferdinand trat von der Leiter und überblickte sein Reich. Ebene zwei umfasste eine Reihe Laboratorien: Meeresbiologie, Geologie, Klimatologie, Physiologie, sogar Archäologie. Die winzige Krankenabteilung lag ebenfalls in einem Abschnitt dieses Bereichs. Die Ebene über ihnen, Ebene drei, beherbergte die Wohnquartiere, eine Kombüse, einen winzigen Raum zur Erholung sowie ein gemeinsames Bad für Männer und Frauen.
    Ferdinand konnte das Lächeln auf seinem Gesicht nicht unterdrücken. Die Neptune war endlich aufgebaut und funktionstüchtig. Während er an den Labors vorüberkam, riefen ihm andere Wissenschaftler Glückwünsche zu. Er nahm sie entgegen und ging zu seinem eigenen Bereich weiter: dem Geophysik-Labor.
    Jack begleitete ihn. »Kannst die Arbeit nicht lassen, stimmt’s?«
    »Wie denn? Insbesondere, da dieser verpisste Spangler endlich weg ist. Seit unserer Ankunft hat er meine Arbeit behindert, wo es nur ging. Dies ist vielleicht meine einzige Chance, ohne dieses Arschloch zu arbeiten, und die werde ich mir nicht entgehen lassen.«
    Ferdinand ließ sich auf einem angeschraubten Hocker vor einer glatten metallenen Konsole nieder, drückte einen Knopf, und wie an einem Rollpult öffneten sich die luftdicht versiegelten Verschlüsse seiner Station und enthüllten eine Reihe von Computern, Monitoren und Arbeitsgeräten. »Ist die Perseus drüben bei der Kristallsäule?«, fragte er.
    »Ja. Lieutenant Brentley wartet schon seit einer Stunde, und er wird ein bisschen ungeduldig. Wir mussten ihn mit allen Kräften daran hindern, selbst eine Probe zu nehmen.«
    »Gut, gut … Ich sollte die Probennahme überwachen. Wir können nicht das Risiko eingehen, die Säule zu beschädigen.«
    »Brentleys Sprechfunk läuft über Kanal vier. Videoübertragung auf Kanal drei.«
    Ferdinand rief die entsprechenden Kanäle auf seinem mittleren Monitor auf. » Perseus, Neptune hier. Verstehen Sie mich?«
    »Jawohl, Neptune«, gab Lieutenant Brentley zur Antwort. »Verstehe Sie laut und deutlich. Kühle nur gerade meinen Antrieb ab.«
    Ferdinand richtete den Monitor zum Empfang der Videobilder vom Tauchboot der Deep Submergence Unit ein. Er war überrascht, wie deutlich das Bild war. Das Tauchboot lag zehn Meter von der Kristallsäule entfernt, deren Facettenoberfläche den Bildschirm füllte. Die silbernen Gravuren auf der glatten Oberfläche waren genau zu erkennen. »Haben Sie die gesamte Säule aufgenommen?«
    »Ja, aufgenommen und abgespeichert. Warte nur darauf, die Probe zu nehmen.«
    Ferdinand hörte den Ärger aus der Stimme des Mannes heraus. »Ich weiß Ihre Geduld zu schätzen, Lieutenant. Wir können weitermachen. Versuchen Sie, eine Probe zu nehmen, ohne die Inschrift zu zerkratzen.«
    »Jawohl, Sir. Ich habe die Säule genau unter die Lupe genommen. Ziemlich weit oben gibt es keine Inschriften. Soll ich dort eine Probe nehmen?«
    »Ja. Sehr gut.«
    Auf dem Bildschirm sah Ferdinand, wie die Perseus den vierzig Meter langen Kristall umkreiste und zu dessen Spitze hinauffuhr. Dort angekommen, fokussierte sich das Bild auf die Facettenoberfläche des Obelisken. »Ich versuche, einen Schnipsel von der Spitze zu entnehmen.« Die Stimme des Piloten war von heftigem Knistern und Rauschen unterlegt, als sich das Fahrzeug vorsichtig an die Säule heranschob.
    »Seien Sie vorsichtig!«
    Auch auf dem Videobild zeigte sich jetzt weißes Rauschen. Das Tauchboot trieb immer langsamer heran. Es war fast, als würde die Übertragung in Zeitlupe erfolgen. Dann hatte es sein Ziel erreicht, und ein Titangreifarm streckte sich vorsichtig aus.
    »Achtung!«, warnte Ferdinand. »Wir wissen nicht, wie zerbrechlich das Ding ist.«
    Ein paar Wortfetzen kamen zur Antwort, durchsetzt von Knistern und Knacken. »… seltsam … zittern … höre nichts …«
    John berührte Ferndinand an der Schulter. »Die Emissionen des Kristalls müssen den Sprechfunk des Tauchboots überlagern. Denken Sie an die

Weitere Kostenlose Bücher