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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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fragen nach Admiral Houston.«
    Captain Brenning nickte zu seiner Tageskabine hinüber. »Admiral, wenn Sie wollen, können Sie den Anruf in meiner Kabine entgegennehmen.«
    Houston schüttelte den Kopf. »Da ist nicht mehr mein Platz, Captain. Ich nehme ihn hier draußen an.« Er ging hinüber und hob ein Sprechfunkgerät hoch. »Admiral Houston hier.«
    Beim Zuhören kroch ihm die Kälte der Decksaufbauten in die Knochen. Er konnte nicht glauben, was er da hörte, aber es blieb ihm nichts anderes übrig. »Ja. Verstehe.« Er reichte dem Lieutenant den Hörer zurück.
    Die anderen mussten sein Entsetzen bemerkt haben. Auf der Brücke wurde es totenstill.
    »Sir?« Captain Brenning trat zu ihm.
    Houston blinzelte mehrmals benommen. »Vielleicht nehme ich das Angebot, mir Ihre Kabine auszuborgen, doch noch an.« Er drehte sich um und ging auf die Kabine zu, wobei er Brenning ein Zeichen gab, ihm zu folgen.
    Nachdem sie eingetreten waren, schloss er die Tür und wandte sich dem Kommandanten zu. »John, ich habe gerade neue Befehle und ein neues Ziel erhalten.«
    »Wohin sollen wir fahren?«
    »Nach Taiwan.«
    Der Captain wurde bleich.
    »Es ist eine Nachricht vom Capitol gekommen«, schloss Houston. »Wir haben China offiziell den Krieg erklärt.«

16
    KATZ-UND-MAUS-SPIEL
    6. August, 19.34 Uhr
Ruinen von Nan Madol, im Südosten von Pohnpei
    »RUNTER!«, SCHRIE JACK und zog Karen auf die Knie. Überall im Innenhof schlugen Kugeln ein. Die vier suchten Schutz hinter dem Basaltsarkophag, und Jack schätzte eilig die Lage ein. Gewehrfeuer. Von zwei Stellen. Er versuchte, die Heckenschützen auf den Mauern auszumachen, doch das Sperrfeuer war zu heftig.
    Er musterte die anderen. Blut tropfte Karen von der Wange. »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte er.
    Mit schreckgeweiteten Augen nickte sie und berührte dann ihre Wange. »Steinsplitter.« Sie erholte sich allerdings rasch und verstaute das Platinbuch aus dem Sarg in ihrem Rucksack.
    Argwöhnisch beäugte Jack Mwahu. »Hast du was damit zu tun?«
    Der Insulaner schüttelte heftig den Kopf.
    Jack lehnte sich an den Stein und stellte schnell ein paar Überlegungen an. Keiner von ihnen war erschossen worden. Warum? Sie hatten ein prächtiges Ziel geboten und hätten den Überraschungsangriff eigentlich gar nicht überleben sollen. Das Gewehrfeuer drüben auf der anderen Seite des Steins hörte auf. »Sie halten uns hier fest«, sagte er laut. »Sie wollen was von uns, sonst hätten sie uns längst erschossen.«
    »Was denn?«, fragte Miyuki wütend.
    »Den Kristall«, erwiderte Karen. »Anscheinend wollen alle den Kristall.«
    Jack nickte. Er kroch zum Rand des Sarkophags. Der Kristallstern lag nach wie vor auf dessen Deckel. »Mist, ich komme nicht ganz dran. Ich brauche eine Ablenkung, falls das gleich nicht klappt.« Er warf einen Blick zurück über die Schulter. »Miyuki …«
    Die Professorin nickte, als Jack ihr seinen Plan erläuterte, und glitt dann zum anderen Ende des Basaltblocks.
    »Auf drei«, flüsterte Jack. »Eins zwei … drei !«
    Miyuki hob ihren Schirm in die Luft, öffnete ihn und wedelte damit herum.
    Gewehrkugeln rissen die Bespannung in Fetzen. Die Japanerin schnappte nach Luft, krümmte sich zusammen, hielt jedoch eisern fest.
    Jack horchte. Beide Gewehre feuerten. Gut. Er schoss hinter seinem Ende hervor, schnappte sich den Kristallstern und ging wieder in Deckung. Er kauerte sich nieder und drückte das Artefakt fest an die Brust.
    »Du blutest«, sagte Karen.
    Jack sah auf seine Hand. Eine Blutspur zog sich über den Kristall. Er hatte die Kugel nicht gespürt, die ihn gestreift hatte. Die Heckenschützen waren verdammt schnell. Er sollte sie besser nicht unterschätzen. »Schon in Ordnung. Ist bloß ein Kratzer.«
    Karen kroch zu ihm, verband ihm die Hand mit ihrem Taschentuch und zog den Knoten fest zu.
    »Aua!«, meinte er.
    »Oh, hör auf zu jammern, du Baby.«
    Trotz ihrer verzweifelten Lage musste Jack grinsen.
    Das Gewehrfeuer hörte wieder auf, da die Ziele sich versteckt hielten.
    »Was jetzt?«, fragte Miyuki.
    »Sie halten uns hier fest. Was bedeutet, dass andere unterwegs sind.«
    Mwahu kam heran. »Ich kenne einen Geheimgang. Er führt aus der Verbotenen Stadt hinaus. Aber wir müssen dahin zurück.« Er zeigte auf die dunkle Halle im mittleren Turm.
    Jack sah hinüber. Er biss sich auf die Lippe und überlegte. Es waren nur zehn Meter – aber es hätten ebenso gut hundert sein können. Sie wären den Heckenschützen zu lange

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