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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Stiefeln auf Stein … Jemand kam auf sie zu. Er zeigte mit einem Daumen nach oben und zischte seine Mitstreiter an, damit sie stillhielten.
    Mwahu duckte sich unter die Brücke, wandte sich zu ihnen um und winkte, sie sollten zu ihm kommen. Gleich darauf waren Jack und die beiden Frauen an seiner Seite. Die Brücke war so niedrig, dass lediglich ihre Köpfe aus dem Wasser ragten.
    Schwere Stiefelschritte. Jemand rannte jetzt fast. Zwei Männer.
    Da die Sonne so niedrig stand, warf sie lange Schatten über den Kanal. Unter der Brücke war es sogar noch dunkler. Dennoch, wenn sie auf die Idee kämen, mit einer Taschenlampe zu leuchten …
    Die beiden Männer blieben auf der Brücke stehen. Ihre Schatten fielen auf die Mauer am anderen Ende des Kanals.
    »Irgendeine Spur?«, fragte Spangler hart.
    »Nein, Sir. Wir durchkämmen nach wie vor das Gebäude. Sie können uns nicht entwischen. Schließlich steht die Insel unter Überwachung. Also kommen sie nicht runter.«
    »Gut.«
    »Sir, da meldet sich gerade Rolfe über Funk.« Eine Pause folgte, dann ertönte wieder die Stimme des Mannes, diesmal viel aufgeregter. »Er hat einen Tunnel entdeckt!«
    »Verdammt! War der vorher eigentlich nicht da? Kommen Sie! Rolfe soll sich mit den Granaten bereithalten.«
    »Jawohl, Sir.« Die Stiefelschritte verhallten. Die beiden Männer waren von der Brücke herunter und gingen wieder auf das große Gebäude zu.
    Jack wartete nicht länger. Er bedeutete Mwahu mit dem Daumen weiterzumachen.
    Einer nach dem anderen schwammen die Mitglieder der Gruppe auf die fernen Befestigungsanlagen zu. Niemand wagte zu atmen. Alle hielten sich in den tiefsten Schatten des Kanals. Als sie sich der Mauer näherten, entdeckte Jack, wo der Bach endete. Er sah nicht, wie sie weiterkommen sollten.
    Mwahu wartete, bis sie alle eingetroffen waren. Sobald Jack nahe genug herangekommen war, vollführte der Insulaner mit den Händen eine Schwimmbewegung. Dann, um die Sache zu verdeutlichen, tauchte er unter und verschwand.
    Karen flüsterte Jack zu: »Der Bach muss eine Verbindung zu den Kanälen haben, ansonsten wäre er schon ausgetrocknet.« Aber sie beäugte voller Sorge die Mauer aus übereinandergeschichteten Basaltsteinen.
    »Du schaffst das schon«, meinte er.
    Sie nickte, setzte ihren Rucksack ab und nahm ihn locker in die Hände. »Ich gehe als Nächste.« Sie holte tief Luft, tauchte in das stehende Wasser, trat einmal mit dem Fuß und verschwand in dem Unterwassertunnel
    Miyuki wirkte vor Angst wie gelähmt. Jack glitt neben sie. »Wir gehen zusammen.«
    Sie nickte und schluckte heftig. »Ich bin nicht gerade die stärkste Schwimmerin.« Aber sie streckte die Hand aus, und in ihren Augen lag Entschlossenheit.
    »Bei drei«, sagte er und nahm ihre Hand.
    »Bei drei«, wiederholte sie.
    Jack zählte, und beide tauchten unter. Er entdeckte, dass die Passage leicht zu bewältigen war. Der Gang war ziemlich breit. Er stieß sich mit dem Fuß von der Mauer ab und lenkte Miyuki durch den Tunnel, der nicht länger als zwei Meter war. Licht sickerte von oben herein.
    Er durchbrach die Oberfläche und fand sich in einem der umgebenden Kanäle wieder. Miyuki kam neben ihm hoch und wischte sich das nasse Haar zurück. Jetzt war die Gruppe hinter herabhängenden Ranken verborgen.
    Jack hörte ein undeutliches, anschwellendes Jaulen.
    »Scheiße.«
    »Was ist das?«, fragte Karen.
    »Wie lang könnt ihr den Atem anhalten?«
    Sie zuckte die Achseln. »So lange wir müssen.«
    Das Jaulen hatte sich jetzt zu einem schrillen Kreischen gesteigert, dessen Quelle gleich um die Ecke liegen musste.
    »Was ist …«, setzte Karen an.
    »Fasst euch an den Händen«, sagte Jack. »Bleibt unten, bis ich euch ein Zeichen gebe.«
    Sie gehorchten, und ihre Köpfe verschwanden. Jack hielt den Atem an und duckte sich so tief, bis nur noch seine Augen über Wasser waren. Er spähte zwischen den Ranken hindurch und sah einen schlanken schwarzen Jetski röhrend um die Ecke kommen Er fuhr im Zickzack auf sie zu, schwang hin und her und stieß immer wieder leicht gegen die Mauern zu beiden Seiten. Jack drückte sich gegen die Steine.
    Halb stehend ließ der Fahrer seinen Jetski den Kanal entlanggleiten. Er musterte die ummauerte Insel, bremste und trödelte an Jacks verborgenen Augen vorüber. Der Mann in dem schwarzen Taucheranzug hatte die Maske auf die Stirn hochgeschoben und trug eine verspiegelte Sonnenbrille.
    Fahr weiter, du Arschloch. Jack wusste, dass die anderen nicht ewig

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