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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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und er gezwungen war aufzutauchen.
    Jack verlor keine Zeit. Er drückte sich mit aller Kraft ab und schoss aus dem Wasser.
    Der Fahrer, der das Gesicht nach wie vor dem Kanal zugewandt hatte, hielt seine Waffe in die falsche Richtung. Er bemerkte die Attacke einen Augenblick zu spät.
    Jack warf ihn vom Sitz des Jetskis. Der Mann packte die Lenkstange und fuhr herum, aber da hatte ihn Jacks Ellbogen auch schon ins Gesicht getroffen, ihm die Nase gebrochen und das Nasenbein ins Gehirn getrieben. Er war auf der Stelle tot.
    Jack hielt nicht inne, denn seine alten Instinkte waren wieder erwacht. Er nahm dem Wächter das Gewehr und das Sprechfunkgerät ab und schob den Mann dann in den Kanal.
    Als er sich auf den Sitz des Jetskis schwang, entdeckte er Karen, die entsetzt zu ihm aufschaute.
    »Töten oder getötet werden«, murmelte er und gab Gas. »Komm schon!«
    Karen streckte eine Hand aus, und Jack zog sie hinter sich auf den Sitz. Für die anderen beiden war allerdings kein Platz mehr.
    »Haltet euch am Rahmen des Jetskis fest«, wies er sie an. »Ich ziehe euch beide mit.«
    Miyuki schwamm auf die eine, Mwahu auf die andere Seite, und beide suchten mit den Fingern nach einem Halt.
    »Fertig?«
    »J … ja«, erwiderte Miyuki zitternd.
    Jack setzte seinen Jetski langsam in Bewegung. Über den Lärm des eigenen Wasserfahrzeugs hinweg hörte er das anschwellende Röhren des anderen Jetskis. Er beschleunigte, sah sich jedoch gezwungen, etwas Gas wegzunehmen, nachdem Miyuki protestierend aufgequietscht hatte. Die Professorin würgte ein Mund voll Meerwasser aus.
    »Tut mir leid«, sagte er, drehte sich herum und hielt nach dem anderen Wächter Ausschau, die Lenkstange fest im Griff. »So können wir ihnen nicht entkommen.«
    Karen nickte in Richtung Kanal. »Was ist mit Mwahus Tunnel?«
    Dafür bliebe ihnen wohl gerade genügend Zeit, überlegte Jack und gab langsam etwas mehr Gas. »Atem anhalten!«
    Er ließ den Jetski zu der Insel gleiten, auf die Mwahu zuvor gezeigt hatte. Sobald er sie erreicht hatte, schwenkte er mit dem Ski in einen weiteren Seitenkanal und parkte ihn so, dass er nicht zu sehen war.
    »Ist das hier?«, fragte Karen Mwahu.
    Halb ertrunken wies der Insulaner zur Rückseite des einzigen flachen Gebäudes auf der Insel.
    Jack legte sich das Gewehr über die Schulter, sprang hinaus und half den anderen auf das vom Unkraut überwucherte Land. Rasch führte er sie um das Gebäude herum, wo er stolpernd stehen blieb. »Verdammt!« Der Eingang war durch einen großen Basaltbrocken versperrt. Jack sackte in sich zusammen und wandte sich um. »Ist das hier dein Eingang zu den Tunnels?«
    Mwahu ging hin und legte eine Hand auf den Felsbrocken. Er wirkte den Tränen nahe, und das war ausreichend Antwort.
    Karen trat zu dem Insulaner. »Wir können ihn bewegen«, sagte sie und wand sich aus ihrem nassen Rucksack. »Er besteht aus Basalt. Wir haben den Kristall.«
    Jack besah sich den Felsen. Er lag tief in den Schatten, und die Sonne stand bereits dicht über dem Horizont. »Wir benötigen Sonnenlicht.«
    Karen reichte ihm den Kristall. »Haben wir gleich!« Sie holte eine Puderdose aus Kunststoff hervor, öffnete den Deckel und brach den Spiegel heraus. Dann kehrte sie zur Ecke zurück, zielte mit dem Spiegel auf die Sonne und warf einen Strahl auf den Felsen, sodass ein heller Kreis aus Licht über dessen Oberfläche tanzte.
    Jack lächelte. »Einen Versuch ist’s wert.«
    Er ging zum Felsen und schlug den Kristall, an dem immer noch das Kaugummi klebte, dagegen. Allerdings blieb er an der unebenen Oberfläche nicht haften. Der Felsbrocken, der wesentlich massiver war als der Deckel des Sarkophags, war immer noch sehr schwer. Jack grub seine Absätze in den Boden und drückte mit aller Kraft gegen den Basaltblock. Mwahu kam herbei und schob ebenfalls. Langsam rührte sich der Brocken.
    »Ich höre den anderen Jetski nicht«, meinte Miyuki.
    Jack hielt inne. Sie hatte recht. Schweigen lag über den Ruinen. »Er muss die Leiche entdeckt haben. Vielleicht erstattet er gerade Bericht.« Er bückte sich wieder. »Kommt schon, die Zeit wird knapp.«
    Karen kippte ihren Spiegel. Der Stern leuchtete hell auf. Ächzend wälzten Jack und Mwahu den Felsen einen knappen halben Meter weiter. Der Spalt, der sich geöffnet hatte, war breit genug, dass eine kleine Person hindurchkriechen konnte.
    »Das wird’s tun müssen«, meinte Karen. »Wir quetschen uns durch.« Sie reichte Jack ihren Rucksack, ging auf alle viere

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