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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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und schlüpfte hinein. Gleich darauf rief sie zurück: »Mwahu hat recht gehabt. Hier ist ein Tunnel. Er führt steil nach unten von hier weg.«
    Jack winkte Miyuki und Mwahu, sie sollten folgen. Die beiden quetschten sich rasch in das steinerne Gebäude, während er zur anderen Seite des Felsbrockens zurückwich, der jetzt über die Kante des Gebäudes ragte und ins Sonnenlicht getaucht war.
    »Jetzt du«, rief Karen zu ihm heraus. »Jack?«
    Er setzte sich Karens Rucksack auf und legte den Stern auf den Felsen.
    »Jack?«
    Der Kristall funkelte hell. Jack kauerte sich nieder, schob mit aller Kraft und wälzte den großen Stein in die Schatten zurück Dann richtete er sich auf und ging darum herum. Ohne Sonnenlicht war es unmöglich, den Felsbrocken auch nur einen Zentimeter weiterzubewegen.
    »Was tust du da?«, fragte Karen von der anderen Seite, das Gesicht gegen den verbliebenen Spalt gedrückt, der kaum mehr als eine Hand breit war.
    »Wir können den Eingang nicht offen lassen«, erwiderte er. »Sie werden den Jetski und die Öffnung sofort finden. Dann würden sie uns durch die Tunnels jagen.«
    »Aber …«
    Wieder tönte ein Röhren über das Wasser. Zunächst war es ein Jetski, dann noch einer und dann noch einer.
    »Sie kommen«, sagte Jack und stand auf. »Ich werde versuchen, sie in die Irre zu führen.« Er wich zurück und steckte den Kristall in den Rucksack. »Aber wenn sie mich erwischen, habe ich, was sie wollen – den Kristall. So oder so sollten sie euch unbehelligt lassen.«
    »Jack …« Karen schob eine Hand durch die Ritze.
    Er kniete sich nieder und nahm sie. »Versuche, jemanden von den Behörden zu erreichen.«
    Karen nickte. Sie hatte feuchte Augen. »Werd ich tun.«
    Jack drehte ihre Hand herum und drückte sanft seine Lippen auf die Innenfläche. »Bis bald.«
    Sie schloss die Hand, spürte seinem Kuss nach. »Das will ich doch schwer hoffen.«
    Er stand wieder auf. Mehr gab es nicht zu sagen. Er schob Karens Rucksack höher die Schulter hinauf und eilte zu dem einzelnen Wasserfahrzeug. Das Kreischen der anderen Jetskis schallte durch die Ruinen.
    Er ließ sich auf dem Sitz nieder, stülpte sich das Funkgerät über und hängte sich das Sturmgewehr über die Schulter. Jetzt war er bereit. Er zog den Jetski hoch, fügte dessen Stimme dem Chor der anderen hinzu, gab Gas und schoss davon.
    Jenseits von Nan Madol sank die Sonne hinter den Horizont. Als die Dunkelheit einfiel, musste Jack an Mwahus frühere Warnung denken.
    Ein alter Aberglaube:
    Des Nachts lauert der Tod in den Ruinen.
    20.45 Uhr
    David Spangler stand auf dem Steindach des Mittelturms, einem der höchsten Punkte in Nan Madol. Von hier aus hatte er einen vollständigen Überblick über die ganze megalithische Stadt. Mithilfe seines Nachtsichtgeräts beobachtete er den Beginn der Jagd. Er sah Jacks Jetski plötzlich aus dem Versteck hinter einer der Inseln hervorschießen.
    »Er ist in Quadrant vier«, funkte David seinen Männern zu. »Umkreist das Gebiet, und haltet ihn auf Trab.« Auf seinen Befehl hin schwangen die anderen drei Jetskis herum und fuhren in Kreisen auf das genannte Gebiet zu. Über den Sprechfunk hörte er das Geplauder seiner Männer, während das Team die Schlinge zuzog.
    David gestattete sich ein gemeines Lächeln. Die Dunkelheit war die Verbündete des Omega-Teams. Während Jack blind herumstolperte, konnten seine eigenen Männer, ausgerüstet mit Nachtsichtbrillen und UV -Lampen, geschickt und zielstrebig vorgehen. Er sah, wie die Falle zuschnappte. Die Sache hier würde er in dieser Nacht zum Abschluss bringen.
    Er berührte sein Mikrofon. »Jeffreys, sehen Sie sich mal auf der Insel um, wo Jack gelandet ist. Vergewissern Sie sich, dass er niemanden zurückgelassen hat.« David wusste genau, dass es Jack durchaus ähnlich sah, den Helden zu spielen und sein Team an der Nase herumzuführen, während die echte Beute ganz woanders versteckt war.
    Er hörte, wie unten ein Jetski Gas gab. Das war der letzte des Omega-Teams, den er für Notfälle und zur Unterstützung in Reserve gehalten hatte. Jetzt jagte er röhrend auf die winzige Insel zu.
    Aufseufzend wandte David seine Aufmerksamkeit wieder der Jagd zu. Bei ihrer Ankunft hatte er seinen Männern befohlen, Kirkland gefangen zu nehmen und die anderen am Leben zu lassen. Aber der Mann erwies sich nach und nach als ein Gegner, der weitaus ernster zu nehmen war, als er gedacht hätte. Deswegen hatte er seine Befehle geändert und seine Leute angewiesen,

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