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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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voraus!«, rief Jeffreys, kippte wild den Jetski und jagte um die nächste Ecke.
    »Überfahr sie falls nötig!«, schrie David.
    Jeffreys raste einen Kanal entlang und sauste um eine weitere Kurve. Der Jetski bohrte sich in die Wellen, die er selbst zuvor erzeugt hatte und die weiter geradeaus liefen. Die Lichtquelle lag direkt vor ihnen.
    Da nahm Jeffreys das Gas weg, und David stand auf. »Scheißdreck!«
    Die winzige Taschenlampe war in die Astgabel eines Mangrovenbaums geklemmt. Er schaute sich suchend um. Hier war niemand. Man hatte ihn ausgetrickst … schon wieder.
    Das Funkgerät summte ihm im Ohr. Rolfe war dran. »Sir, wir haben keine Spur von Kirklands Leichnam gefunden.«
    Argwohn und Misstrauen schlugen hohe Wellen in David, insbesondere nach dieser jüngsten List. »Wer hat ihn erschossen?«
    »Sir?«
    »Wer zum Teufel hat über Funk geschrien, dass er Kirkland gesehen und ihn erschossen hat!«
    David horchte auf die Grabesstille. Niemand gab Antwort.
    »Hat überhaupt einer von euch sein verdammtes Gewehr abgefeuert?«
    Erneut Stille.
    Da dämmerte es David, dass seinem ermordeten Teamkameraden nicht bloß das Gewehr gefehlt hatte, sondern auch das Funkgerät. Scheiße. Jack hatte seinen eigenen Tod vorgetäuscht, nachdem er den Funk abgehört und sich als einer seiner Männer ausgegeben hatte. »Scheiße!« Er berührte sein Mikrofon und schrie wütend: »Sucht dieses Schwein!«
    »Was ist?«, fragte Jeffreys und stellte den Motor ab.
    »Kirkland! Er ist entkommen!«
    Als David auf seinem Sitz zusammenbrach, hörte er ganz in der Nähe etwas leise aufs Wasser klatschen. Er erstarrte und brachte Jeffreys mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    Hier war noch jemand.
    22.22 Uhr
    Bis auf die Boxershorts entkleidet tauchte Jack auf der anderen Seite der Ruinen langsam an die Oberfläche. Er schob sein Gewehr leise unter ein schweres Farnkraut, das am Ufer wuchs, und horchte auf Geräusche, die mögliche Verfolger verursachten. Das fiel ihm allerdings nicht leicht, denn nach der Explosion seines Jetskis klingelte es immer noch in seinen Ohren. Er war zu nah dran gewesen – hatte jedoch kaum eine andere Wahl gehabt. Er hatte sich davon überzeugen müssen, dass sein einziger Schuss den Treibstofftank auch richtig getroffen hatte.
    Aber die Gewalt der Explosion hatte ihn überrascht. Er war zurückgeschleudert worden, und es hatte ihm die Augenbrauen abgesengt und das Funkgerät vom Kopf gerissen. Völlig benommen hatte er sich gezwungen gesehen, sofort unterzutauchen und unter den Jetskiern des ausschwärmenden Teams hindurchzuschwimmen Er war geschwommen, bis ihm die Lungen gebrannt hatten, dann war er aufgetaucht. Wie er gehofft hatte, hatten die anderen ihre Nachtsichtbrillen abgestreift, da die Flammen dafür viel zu hell gewesen waren.
    Diese Finte hatte ihm die Zeit verschafft, tiefer in die Ruinen zu entkommen So heimlich wie möglich war er davongeeilt, ohne eine Vorstellung davon zu haben, wie lange seine List die anderen täuschen würde. Er suchte nach einem Weg aus den Ruinen hinaus. Sein Plan war, die Magrovensümpfe an der Küste von Temwen zu erreichen. Aber er hatte wertvolle Zeit vergeudet und sich jetzt auch noch in der Dunkelheit verirrt.
    Da hörte er, wie einen Viertelkilometer entfernt die Jetskier hochgezogen wurden und aufjaulten, woraus er schloss, dass seine Verfolger seinen Trick durchschaut hatten. Ein paar Augenblicke horchte er weiter. Sie schwärmten aus. Suchten systematisch. Die Jagd hatte wieder begonnen.
    Bislang hatte er sich so häufig wie möglich im Wasser versteckt, damit seine Körperwärme nicht die Tatsache verriet, dass er noch lebte. Nun war klar, dass er sich solche Finessen sparen konnte. Er musste einen Weg hier heraus finden – und zwar bald. Die Mangrovensümpfe waren seine einzige Hoffnung. Inmitten des Schlamms und der dichten Wurzeln wären die Jetskier nutzlos.
    Aber da musste er erst einmal hingelangen.
    Jack hievte seinen erschöpften Körper auf die Insel und legte sich auf den Bauch, ehe er sich mühsam wieder erhob. Von hier aus führte ein steiler Abhang in die Höhe. Schwierig, jedoch nicht unmöglich zu bewältigen. Er musste höheres Gelände erreichen, um sich zu orientieren, auch wenn das bedeutete, sich ein paar Sekunden lang offen zu zeigen.
    Er holte sein Gewehr und nahm den Rucksack auf.
    Ein Stöhnen unterdrückend schob er sich mühsam den Abhang hoch, wobei er entdeckte, dass dieser steiler war, als er gedacht hatte. Er kroch durch

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