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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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irgendwie geartete Funkverbindung. Ansonsten wäre unsere List aufgeflogen.«
    »Aber … aber …« Jack spürte, wie sein alter Ärger wiederkehrte und ihm frische Kräfte verlieh. Er schob seine Sauerstoffmaske beiseite und funkelte die beiden an. »Habt ihr auch nur eine Ahnung davon, wie viel Sorgen ich mir gemacht habe?«
    Charlie sah ihn an, ganz die Unschuld. »Ach, nee … du hast also wirklich geglaubt, wir seien in die Luft geflogen?«
    Jack sah Charlies verletzten Gesichtsausdruck und brach dann in schallendes Gelächter aus, musste sich allerdings dabei vor Schmerz die Seiten halten. »Natürlich nicht.« Er schaute zu ihnen auf; und seine Augen füllten sich mit Tränen. »Ihr wisst ja gar nicht, was es für mich bedeutet, euch alle hier zu sehen …«
    Lisa drückte ihn schnell an sich. »Ruh dich einfach aus. Du hast einen harten Tag hinter dir.«
    Plötzlich fiel es Jack wieder ein. »Aber was ist mit Spangler? Und den anderen?«
    Charlie sah Lisa an, dann wieder Jack. »Spangler ist längst über alle Berge. Aber ich bin in Kontakt mit Professor Nakano gewesen. Sie hatte gehofft, du wüsstest, was mit Dr. Grace geschehen ist. Sie konnten sie nicht finden.«
    Jack spürte einen dicken Kloß in der Kehle. »Was will sie damit sagen? Ich habe Karen bei ihr zurückgelassen.«
    Charlie schüttelte den Kopf. »Die Polizei befragt nach wie vor Professor Nakano auf einem ihrer Schiffe. Sie hat darum gebeten, anschließend zu uns herüberkommen zu dürfen, und ich habe zugestimmt.«
    Jack nickte, aber seine Gedanken waren in Aufruhr. Wo war Karen? Was war geschehen?
    Schritte ertönten. Jemand rannte den Korridor entlang. Dann platzte Robert in die Kabine und sah die anderen an. »Gott sei Dank, dass du wach bist, Jack.«
    »Was ist los?«
    »Ein Funkspruch.« Er war völlig außer Atem. »Von David Spangler. Er möchte mit dir reden.«
    Jack schwang die Beine aus dem Bett, schob Elvis zur Seite und winkte Lisa zum Infusionsständer. »Abmachen.«
    Die Ärztin zögerte.
    »Abmachen! Mir geht’s wieder gut. Ich habe das Schlimmste überstanden.«
    Lisa löste das Klebeband, zog den Katheter heraus und legte ein kleines Pflaster über die Stelle. Dabei warf sie Charlie einen besorgten Blick zu.
    Jack erhob sich und stand auf wackeligen Beinen da. Charlie wollte ihn stützen, doch er winkte ihn weg. »Kommt schon! Sehen wir mal, was dieses Schwein jetzt schon wieder will.«
    Gemeinsam stiegen sie zum Ruderhaus hinauf. Jack schnappte sich das Mikrofon des VHF -Senders. »Kirkland hier.«
    Spanglers Stimme kam knisternd aus dem Lautsprecher. »Jack, schön zu hören, dass du wieder auf den Beinen bist. Den Gerüchten zufolge bist du ganz schon durchgerüttelt worden.«
    »Und du mich auch. Was willst du von mir?«
    »Anscheinend hast du etwas, das ich will, und ich habe etwas, das du willst.«
    »Wovon redest du eigentlich?«
    Eine neue Stimme ertönte. »Jack?«
    Er umklammerte das Mikrofon fester. »Karen! Alles in Ordnung mit dir?«
    Spangler gab Antwort. »Sie erfreut sich unserer Gesellschaft. Aber jetzt reden wir mal Klartext. Diese Frau nutzt mir nicht das Geringste. Ich möchte lediglich dieses Stück Kristall.«
    Jack schaltete den Sender ab und sah Lisa an. »Mein Rucksack?«
    »Ist unten in deiner Kabine.«
    Er schaltete wieder ein. »Was schlägst du vor?«
    »Einen fairen Handel. Den Kristall für die Frau. Dann trennen wir uns als Freunde und vergessen die ganze Sache.«
    Genau, dachte Jack. Er traute David in etwa so weit, wie er ihn hätte werfen können. Aber ihm blieb kaum eine andere Wahl. »Wann?«
    »Nur damit keiner von uns irgendwelche Fisimatenten macht – sagen wir doch, morgen früh bei Sonnenaufgang. Auf hoher See. Im Licht des Tags.«
    »Schön. Aber ich wähle den Ort der Übergabe.« Ein Plan formte sich zögernd in ihm.
    »Einverstanden … Aber wenn ich ein einziges Polizeifahrzeug sehe, zerkleinern wir die Frau zu Häppchen und verfüttern sie an die Fische.«
    »Verstanden. Dann treffen wir uns also bei Sonnenaufgang vor der Ostküste der Insel Nahkapw.« Jack buchstabierte den Namen. »Weißt du, wo das ist?«
    »Ich werd’s schon finden. Bis dann.« Der Funkverkehr brach ab.
    Jack hängte das Mikrofon wieder ein.
    »Du weißt, dass das eine Falle ist«, meinte Charlie.
    Jack sank in den Kapitänssitz. »O ja, daran besteht kein Zweifel.«

17
    KURSWECHSEL
    7. August, 5.30 Uhr
Vor der Ostküste von Nahkapw, Mikronesien
    EINE HALBE STUNDE vor Sonnenaufgang schwamm Jack durch

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