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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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herabgezogen. Der Mann beäugte ihre Gefangene, dann kehrte sein Blick zu David zurück.
    »Sir, Jeffreys hat fortwährend den Polizeifunk abgehört. Da ist eine … hm, überraschende Neuigkeit durchgekommen.« Rolfe nickte zu der Gefangenen hin. »Vielleicht draußen …«
    »Jack ist am Leben, stimmt’s?«, sagte die Frau von ihrem Bett aus.
    David versetzte ihr mit dem Handrücken einen Schlag. »Benimm dich, du Hure!«
    Rolfe trat nervös von einem Fuß auf den anderen. »Sie hat recht, Sir. Sie haben Kirkland aus dem Meer gefischt. Er ist verwundet, aber er lebt.«
    David spürte Hitze in sich aufwallen. »Verdammt! Kann dieser Mann nicht tot bleiben?«
    »Das ist nicht alles.«
    »Was?«
    »Er … er ist an Bord der Deep Fathom .«
    David war zu verblüfft, um etwas sagen zu können. Rolfe erklärte es. »Ich weiß nicht wie, aber sein Schiff ist hier.«
    David schloss die Augen, und eine Woge der Wut durchspülte ihn. Kirkland hatte ihn an allen Ecken und Enden ausgetrickst. Er fuhr zu der gefesselten Frau herum. Der Mann hatte das eigene Leben aufs Spiel gesetzt, damit sie entkommen konnte. Warum? Er musterte sie und spürte, dass hier ein Ansatzpunkt lag, eine Möglichkeit, die er zu seinem Vorteil ausnutzen konnte.
    Er stand auf und zeigte auf die Gefangene. »Schleift das Weibsstück an Deck.«
    23.56 Uhr
    Langsam kehrte Jack in die Wirklichkeit zurück. Er benötigte mehrere Atemzüge, bis er begriff, wo er war. Die Teakholzpaneele, die Truhe mit den Schubladen, der Kapitänstisch und die Kiste. Es war seine eigene Kabine an Bord der Deep Fathom. Völlig absurd.
    »Aha, seht mal, wer da wach ist«, sagte eine Stimme. Er drehte den Kopf und bemerkte dabei zum ersten Mal die Sauerstoffmaske über seinem Gesicht. Schläuche führten zu einem tragbaren Tank. Er hob eine Hand und wollte sie abstreifen.
    »Dran lassen!«
    Er konzentrierte sich auf die Person an seinem Bett. »Lisa?« Hinter ihr erkannte er Charlie Mollier, der ihr über die Schulter sah. Als die Stimme seines Herrchens ertönte, hob Elvis den Kopf vom Boden und legte ihn aufs Bett.
    »Wen hast du denn erwartet?« Lisa glättete sein Kissen. »Fühlst du dich genügend stark, um dich aufzusetzen?«
    Ihm schwirrte der Kopf. Er versuchte, sich seine Lage ins Gedächtnis zurückzurufen. Er erinnerte sich an die Jagd durch die Ruinen von Nan Madol, den mühsamen Kampf durch den Unterwassertunnel, doch … »Ihr seid alle tot.« Er hustete schwer, als er sich hochschob, und stöhnte dann laut.
    »Vorsicht.« Lisa half ihm und stopfte ihm ein paar Kissen in den Rücken.
    »Aua.« Jeder Zentimeter seines Körpers schmerzte. Eine intravenöse Infusion, deren Schlauch zu einem Beutel mit Kochsalzlösung führte, steckte in seinen Armen, die zudem mit Salben beschmiert und einbandagiert waren.
    »Wir sollen tot sein?«, fragte Charlie breit grinsend. » Mann, du bist derjenige, der Schwein gehabt hat.«
    Jack musste erneut husten. Es fühle sich an, als hätte ihm jemand die Lungen geschmirgelt. »Aber die Bombe …?«
    Charlie setzte sich auf die Bettkante. »Oh, das tut uns wirklich leid, aber wir mussten alle im Glauben lassen, wir seien gesunken. Die Bombe ist unten in meinem Labor, gut unter Verschluss.«
    Jack schüttelte den Kopf, bedauerte es jedoch sogleich und verzog das Gesicht vor Schmerz zu einer Grimasse. »Was ist passiert, zum Teufel?«, brüllte er gereizt.
    Charlie erstattete Bericht. Die Mannschaft hatte die Bombe gefunden, und Robert hatte den Auslöser als Funkempfänger erkannt. Mit Lisas Geschick auf dem Gebiet der Elektronik war es eine einfache Sache gewesen, den Empfänger auszubauen. Aber sie hatten gewusst, dass derjenige, der sie angebracht hatte, erst zufrieden sein würde, wenn das Schiff in die Luft geflogen war. Also hatten sie Jack angerufen und ihn vor der Bombe gewarnt. Dabei hatten sie genau gewusst, dass sie damit den Apparat zünden würden, falls jemand ihr Gespräch mithörte. »Was dann auch geschah«, erklärte Charlie. »Als wir mitbekamen, wie der abgeschraubte Empfänger zu blinken anfing, wussten wir, dass das Signal zum Zünden der Bombe geschickt wurde, also haben wir unseren eigenen Tod vorgetäuscht: Öl und Treibstoff über Bord geworfen, ein paar Deckstühle und sonstigen Kram hinterher, und dann haben wir das ganze Zeug angezündet.«
    Unterdessen hatte Jack ganz große Augen bekommen.
    »Von da an sind wir mit Höchstgeschwindigkeit nach Pohnpei gerast. Natürlich mussten wir das lautlos tun. Keine

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