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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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selbst.«
    »Du hast nie Teamgeist besessen, Spangler. Deswegen hat man mir den Vorzug gegeben.« Als sich das Gesicht seines Gegners vor Ärger rötete, fuhr Jack etwas langsamer fort: »Das war dir doch eigentlich der Dorn im Auge, nicht wahr? Es geht gar nicht um deine Schwester. Es ist nicht Jennifers Tod. Du hast es bloß nicht ertragen, dass ein Normalsterblicher wie ich einen reinrassigen Arier wie dich geschlagen hat, oder?«
    Wütend trat David einen Schritt auf ihn zu und richtete die Waffe auf seinen Kopf. »Nimm Jennifers Namen nie wieder in den Mund!«
    Jack riskierte einen Blick auf seine Uhr. Fünfzehn Sekunden. Er musste David weiter in Rage versetzen, damit er hier blieb. »Hör doch auf, Spangler! Deine Schwester und ich haben lange Gespräche über dich geführt. Ich weiß alles von dir und deinem Vater.«
    Davids Gesicht war jetzt fast purpurrot. »Was hat sie dir gesagt …«, sprudelte es aus ihm heraus. »Was hat sie dir … Ist doch egal, es waren sowieso alles Lügen. Er hat mich nie angerührt.«
    Jack runzelte die Stirn. Vor langer Zeit hatte Jennifer erwähnt, dass David von seinem Vater körperlich misshandelt worden war. Doch war es noch weiter gegangen? Jack senkte verschwörerisch die Stimme. »Da habe ich aber was ganz anderes gehört.«
    David trat noch näher. »Halt dein dreckiges Maul!«
    Fünf Sekunden …
    Jack spreizte die Beine und ballte die Hände zu Fäusten.
    Vor Wut spritzte Speichel von Davids Lippen. »Er hat mich nie angerührt!«
    Eine …
    Die Explosion dröhnte durch das Schiff, das Deck bockte, und Jack schwang die Faust. Sie streifte Davids Kinn und warf ihn zur Seite.
    Aus der Pistole löste sich ein Schuss. Die Kugel bohrte sich hinter Jack in die Wand. Er wirbelte herum und trat David die Waffe aus der Hand.
    David sprang ihn an. Instinktiv wich Jack zur Seite, und als er zurückfuhr, erkannte er seinen Fehler. Seine Reflexe hatten ihm einen Streich gespielt. David mochte ein Arschloch sein, aber er war ein geübter Killer. Wie es von vornherein seine Absicht gewesen war, landete er direkt neben Jacks abgelegter Pistole und wälzte sich zu ihr herum.
    Vom Bett aus kreischte Karen: »Lauf, Jack!«
    Er erstarrte. »Er wird dich umbringen …«
    »Nein! Seine Bosse wollen mich lebend! Verschwinde!«
    Jack hielt inne. David streckte die Hand nach der Waffe aus.
    »Lauf!«, kreischte Karen.
    Fluchend rannte er hinaus und knallte die Tür hinter sich zu. Rauch erfüllte den Korridor. Flammen tanzten oben an der Treppe. Jack warf sich in eine benachbarte Kabine. Die Sprengladung, bestückt mit ein wenig von dem C-4 aus Davids eigener Bombe, war als Ablenkungsmanöver gedacht gewesen, damit er und Karen entkommen könnten.
    Jack durchschritt die Kabine und zerrte die zusammengefaltete Notleiter herab. Er zog sich die Tauchermaske über, bestieg die Leiter und drehte die Schraube der Luke zum Achterdeck auf.
    Eine Alarmsirene ertönte.
    Jack warf die kleine Tür zurück und stieg hinaus. Er wälzte sich über das Deck und sprang auf die Beine. Männer liefen mit Eimern und Schläuchen umher. Einer, dem der Mund vor Überraschung offen stand, blieb stehen und versperrte ihm den Fluchtweg.
    Dann ließ der Mann seinen Eimer fallen und griff nach einer Pistole. Jack rannte ihn über den Haufen und schlug ihm den Ellbogen in den Adamsapfel. Würgend fiel der Wächter zurück. Nachdem er sich so den Fluchtweg freigeräumt hatte, schwang sich Jack über die Steuerbordreling.
    Er hielt die Maske fest, als er aufs Wasser traf, und trieb sich dann mit kräftigen Beinschlägen nach unten. Er schaltete seine UV -Lampen an den Handgelenken ein, und in diesem Augenblick schlug neben ihm eine Kugel ins Wasser. Er ignorierte die Bedrohung und machte sich vielmehr auf die Suche nach der Stelle, an der er seine Ausrüstung verstaut hatte.
    Er hatte sie bald gefunden. Verborgen im Schatten der zerbröckelnden Mauer, nahm Jack einen kurzen Atemzug aus dem Mundstück des Reservetanks und warf ihn dann weg. Karen würde ihn nicht benötigen. Er sah auf.
    Der Kutter stand nach wie vor über ihm, würde jedoch nicht lange dort bleiben. Die Explosion des Treibstofftanks war Zeichen für Charlie, die Polizei zu rufen. Dem ursprünglichen Plan zufolge hätten sich er und Karen hier unten versteckt halten sollen, bis die Polizei die Leute da oben verjagt hatte.
    Als er die Füße in die Schwimmflossen steckte, bemerkte Jack aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Er fuhr herum und sah nach

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